Aktionsplan Integration bekommt Kapitel zur Kultur – Grütters: „Kultur ist der Kitt in einer offenen Gesellschaft“

Beim 13. Integrationsgipfel unter Vorsitz von Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters heute das Kulturkapitel des Nationalen Aktionsplans Integration vorgestellt. Sein Ziel ist es, die Diversität im Kulturbereich voranzutreiben. Das Kulturkapitel wurde erarbeitet unter Federführung der Kulturstaatsministerin in Zusammenarbeit mit den 16 Ländern, der Initiative Kulturelle Integration und mehr als 200 Akteuren aus dem Kulturbereich.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters: „Unser kultureller Reichtum in Deutschland ist ohne eine offene Gesellschaft nicht denkbar. Das ist die Botschaft, die wir all jenen entgegensetzen, die Ressentiments schüren, um zu spalten und zu polarisieren, auszugrenzen und abzuwerten. Mit kultureller Vielfalt stellen wir uns populistischer Einfalt entgegen. Kunst und Kultur können gerade in Zeiten, in denen Hass, Hetze, Ausgrenzung und Rassismus zunehmen, enorme Kräfte für den gesellschaftlichen Zusammenhalt entfalten. Kultur stiftet Identität und baut Brücken. Sie ist der Kitt, den wir heute dringender brauchen denn je. Mit den fünf Kernvorhaben im Kulturkapitel des Nationalen Aktionsplans Integration unterstützen wir die Kultur als wichtigen Integrationsmotor.“

Das Kulturkapitel des Nationalen Aktionsplans Integration enthält fünf Kernvorhaben des Bundes:
1. Die vom Bund geförderten Kultureinrichtungen verfolgen Teilhabe als Kern- und Querschnittsaufgabe und bauen Diversität in Gremien sowie bei Personal, Publikum, Programm und Partnern aus.
2. Die bundesgeförderten Kultureinrichtungen verstärken ihren Erfahrungsaustausch zum Thema Integration durch das neue „Netzwerk Kulturelle Bildung und Integration 2.0“ am Haus Bastian, dem 2019 eröffneten Zentrum für kulturelle Bildung der Staatlichen Museen zu Berlin.
3. Der Wissensstand wird erhöht durch einen Bericht zur Diversität in bundesgeförderten Kultureinrichtungen, den die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) finanziert. Der Deutsche Kulturrat wird den Bericht im Rahmen der Initiative Kulturelle Integration 2021 erstellen.
4. Das Thema Migration wird durch eine neue BKM-Förderung für Migrationsmuseen noch stärker hervorgehoben.
5. Die Diversität in Bildung und Qualifizierung wird ausgebaut und mit Bundesmitteln gefördert. Dabei hilft ein Fortbildungsprogramm der Kulturstiftung des Bundes für 40 Kultureinrichtungen, das durch die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel umgesetzt wird.

Die Kulturstaatsministerin fördert bereits viele verschiedene Vorhaben im Bereich kulturelle Integration in substantieller Höhe. Dazu zählt unter anderem der „Raum für Vermittlung“ im Martin-Gropius Bau. Ziel des Modellprojekts ist eine stärkere interkulturelle Öffnung zur Stadtgesellschaft in Berlin-Neukölln. Dazu entwickeln ein divers zusammengesetztes Team von Vermittlerinnen und Vermittlern sowie ein neu gegründeter Jugendbeirat auf die Zielgruppe abgestimmte Vermittlungsformate. Die Kulturstaatsministerin fördert das Vorhaben von 2021 bis 2024 mit bis zu 300.000 Euro.

Ein weiteres Beispiel ist das mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Projekt „Multaka: Treffpunkt Museum“ der Staatlichen Museen zu Berlin, bei dem Geflüchtete aus Syrien und dem Irak Museumsführungen und Workshops durchführen. Seit Projektbeginn 2015 wurden in über 5.000 Führungen und 50 Workshops mehr als  15.000 Besucher erreicht. Inzwischen ist Multaka zu einem internationalen Netzwerk in 25 Museen in ganz Europa gewachsen.

Weitere Informationen zum Kulturkapitel des Nationalen Aktionsplans Integration, den die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration koordiniert hat, finden Sie unter: www.nationaler-aktionsplan-integration.de