Vielfältige Buchkultur

Vielfältige Buchkultur

Literatur lässt uns die Welt differenzierter wahrnehmen und weitet unseren Blick für Fremdes. Um die Arbeit von Autorinnen und Übersetzern, Verlagen und Buchhandlungen zu unterstützen, fördert die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sie mit verschiedenen Fonds und Preisen.

Buchhandlung

Etwa 3.000 Verlage und 6.000 Buchhandlungen machen Deutschland zu einem der weltweit vielfältigsten Buchmärkte.

Foto: getty images / Luis Alvarez

Ein Schwerpunkt der Literaturförderung des Bundes liegt auf der Unterstützung zeitgenössischer Autorinnen und Autoren. So finanziert die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) den 1980 gegründeten  Deutschen Literaturfonds e.V. Er fördert die deutschsprachige Gegenwartsliteratur überregional und jenseits politischer Vorgaben, vor allem mit Stipendien für Autorinnen und Autoren sowie Preisen. 

Kunst des Übersetzens fördern

Um die Arbeit von Übersetzerinnen und Übersetzer zu unterstützen, die fremdsprachige Literatur für die deutsche Leserschaft erschließen, fördert der Bund den Deutschen Übersetzerfonds e.V. Dieser vergibt Übersetzungsstipendien für ein breites Spektrum an Projekten. Darüber hinaus verleiht die Kulturstaatsministerin verschiedene Literatur- und Übersetzerpreise, um den kulturellen Austausch zu fördern.

Eine Übersicht über alle Preise im Literaturbereich, die die BKM initiiert hat oder auch mitfinanziert, finden Sie hier.

Unabhängige Verlage und Buchhandlungen unterstützen

Mit dem Deutschen Buchhandlungspreis sowie dem Deutschen Verlagspreis würdigt die Kulturstaatsministerin alljährlich das Engagement jener Unternehmen, die sich für Literatur auch jenseits von Markttrends einsetzen und sie an ihre Leser bringen. 

Darüber hinaus unterstützt sie die Kurt Wolff Stiftung. Diese wurde 2000 von unabhängigen Verlegerinnen und Verlegern sowie der BKM gegründet. Die Stiftung ist die Interessensvertretung unabhängiger deutscher Verlage und bietet diesen ein wichtiges Netzwerk.

Studie zur deutschen Verlagsbranche
Im April 2021 erschien eine von der BKM in Auftrag gegebene Studie zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Verlage. Sie untersucht unter anderem, wie Fördermaßnahmen gestaltet werden sollten, um die verlegerische Vielfalt langfristig zu erhalten.
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Rechtliche Förderinstrumente

Bereits seit über 100 Jahren gibt es in Deutschland für das Kulturgut Buch die Buchpreisbindung. Seit 2002 ist sie gesetzlich verankert; 2016 wurde gesetzlich klargestellt, dass sie auch für E-Books gilt. Sie sichert die außerordentliche Breite und Qualität des Bücherangebots in Deutschland – und damit die Existenz vieler, auch kleinerer Verlage und Buchhandlungen. 

Darüber hinaus gilt für Bücher und Presse-Erzeugnisse in Deutschland der ermäßigte Mehrwertsteuersatz. Die steuerliche Begünstigung soll das Lesen fördern und dient der Medienvielfalt. Eine steuerliche Ungleichbehandlung von digitalen gegenüber analogen Druckwerken war europarechtlich lange vorgegeben. Nachdem die Europäische Union den Weg freigegeben hatte, konnte Deutschland Ende 2019 die Steuersätze angleichen und damit ein wichtiges kultur- und medienpolitisches Vorhaben umsetzen.