Die Kultur- und Kreativwirtschaft gehört zu den wachstumsstärksten Branchen der Weltwirtschaft. Die Bundesregierung will dieses Potenzial weiter erschließen. Noch geht es in vielen Bereichen darum, die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu bewältigen.
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Die Kultur- und Kreativwirtschaft basiert auf der Arbeit, den Ideen und dem kreativen Potenzial von Millionen gestalterisch tätiger Menschen. Sie schaffen kulturelle Vielfalt ebenso wie künstlerische Qualität und stehen für die wirtschaftliche Dynamik einer auf Wissen, Kreativität und Innovation basierenden Ökonomie.
Zur Kultur- und Kreativwirtschaft gehören folgende Branchen: Musikwirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Markt für darstellende Künste, Architekturmarkt, Designwirtschaft, Pressemarkt, Werbemarkt und die Software-Games-Industrie.
Das wesentliche Kriterium der Definition ist der erwerbswirtschaftliche Charakter der Unternehmen. Zu diesem Kreis gehören Unternehmen, die mit Kunst, Kultur und Kreativität Geld verdienen wollen. Unternehmen oder Einrichtungen, die sich weitgehend nicht über den Markt finanzieren, sondern durch öffentliche Finanzierung getragen und gefördert werden, gehören nicht zu diesem Kreis.
Wirtschaftsbranche mit großem Potenzial
Über welches Potenzial die Kultur- und Kreativwirtschaft verfügt, zeigt der aktuelle Monitoringbericht: Demnach zählte die Kultur- und Kreativwirtschaft im Jahr 2020 etwa 1,2 Millionen Kernerwerbstätige. Berücksichtigt man auch die geringfügig Erwerbstätigen, waren fast 1,8 Millionen Erwerbstätige in der Kultur- und Kreativbranche aktiv. Zusammen erzielten die rund 259.000 Unternehmen ein Umsatzvolumen von mehr als 160 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 zeigt sich darin allerdings ein Umsatzverlust von rund 15,3 Millionen Euro.
Die Publikation „Aus der Krise in die Zukunft – Transformation mit der Kultur- und Kreativwirtschaft“ fasst die Erkenntnisse der Branche, die Betroffenheit und Potenziale des vergangenen Jahres zusammen: hier als PDF.
Informationen zu den Corona-Hilfen für Kultur und Medien finden Sie hier.
Ansprechpartner der Bundesregierung für die Branche
Die Bundesregierung will die Chancen der Kultur- und Kreativwirtschaft weiter erschließen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien haben deshalb Ende 2022 mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Michael Kellner einen Ansprechpartner für die Kultur- und Kreativwirtschaft bei der Bundesregierung bestellt. Sein Stellvertreter ist Dr. Andreas Görgen, Amtschef bei der Beauftragten für Kultur und Medien. Damit setzt die Bundesregierung einen Auftrag des Koalitionsvertrags um und unterstreicht gleichzeitig die Bedeutung dieser Branche.
Der Ansprechpartner soll insbesondere den Austausch mit der Kultur- und Kreativwirtschaft und ihren Akteurinnen und Akteuren führen. Er repräsentiert in Ergänzung der zuständigen Fachministerien die Bundesregierung in Belangen der Kultur- und Kreativwirtschaft und ist zusätzliche Kontaktstelle für die Anliegen der Branche und ihrer Verbände.
Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft
Ein zentrales Instrument zur Stärkung der Branche ist die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft, die das Bundeswirtschaftsministerium und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien 2007 ins Leben gerufen haben. Ziel war und ist es, die Wettbewerbsfähigkeit dieser Branche zu stärken sowie das Arbeitsplatzpotenzial besser auszuschöpfen und weiterzuentwickeln. Darüber hinaus sollen die Erwerbschancen innovativer kleiner Kulturbetriebe sowie freischaffender Künstlerinnen und Künstler verbessert werden.
Im Zuge der Initiative entstand 2016 das Kompetenzzentrum des Bundes für Kultur- und Kreativwirtschaft in Berlin. Seit seinem Start konzentriert es sich auf die Vernetzung in und mit der Kultur- und Kreativwirtschaft. Es werden dort jährlich mehr als 100 Veranstaltungen und kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zur Unterstützung der Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Gründerinnen und Gründer angeboten.
Weitere Informationen www.kultur-kreativ-wirtschaft.de.
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 3.2.2023.