Konsequentes Handeln für Umwelt und Klimaschutz

Ökologische Nachhaltigkeit Konsequentes Handeln für Umwelt und Klimaschutz

Blickt man auf den Ressourcenverbrauch medialer und künstlerischer Produktionen oder die Energiebilanzen von Museen und Opernhäusern, ist offensichtlich: Der Kultur- und Medienbetrieb hinterlässt einen nicht unerheblichen ökologischen Fußabdruck. Damit trägt auch er eine Mitverantwortung für die Erhaltung unserer natürlichen Ressourcen – und er nimmt diese bereitwillig an. 

Das Grüne Labor am Tempelherrenhaus in Weimar

Das Grüne Labor am Tempelherrenhaus: Ein Raum zum Experimentieren und Austausch im Rahmen des Themenjahres "Neue Natur" der Klassik Stiftung Weimar.

Foto: Thomas Müller / Klassik Stiftung Weimar

Viele Kultureinrichtungen gehen bereits voran. Sie erheben Daten zu ihrer Umwelt- und Klimabilanz und arbeiten systematisch an deren Verbesserung. Sie bilden sich fort und vernetzen sich sowohl untereinander als auch branchenübergreifend. 

Damit es nicht bei einzelnen Projekten bleibt, setzt sich die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) für konsequentes Handeln ein. So schafft sie gezielt Anreize für einen ressourcen- und klimaschonenden Betrieb und setzt dort, wo nötig, verbindliche Vorgaben. Seit 2020 müssen alle Projekte, Initiativen und Einrichtungen, die Zuwendungen aus dem Bundeskulturetat erhalten, messbare Ziele für den Umwelt- und Klimaschutz festlegen. 

Wissen aktiv generieren und verbreiten

Wer Unterstützung bei der Verbesserung des eigenen ökologischen Fußabdrucks sucht, kann sich an das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien wenden. Die im September 2020 gestartete Initiative baut umfassende betriebsökologische Weiterbildungs- und Beratungsangebote für den Kultur- und Mediensektor auf.

Seit 2021 entsteht dort ein Netzwerk von Transformationsmanagerinnen und –managern für nachhaltige Kultur, das Aktivitäten und Erfahrungen bündelt und Wissen in die Breite trägt. Das Aktionsnetzwerk stößt zudem Pilotprojekte an, generiert Fachwissen und entwickelt einen CO2-Rechner für den deutschen Kultur- und Mediensektor. Die Initiative fungiert als Ansprechpartner für die gesamte Branche und wird durch die BKM gefördert.

Zudem plant die BKM derzeit eine Anlaufstelle Green Culture, die die Kultur-, Kreativ-und Medienbranche auf dem Weg zu einem klimaschonenden Betrieb unterstützen soll. Sie wird in einem partizipativen Prozess mit Akteuren aus Kultur, Politik sowie der Zivilgesellschaft entwickelt. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Anlaufstelle Green Culture.

Initiative für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Museen

Auf Einladung der BKM waren im Mai 2021 Vertreterinnen und Vertreter der Länder, der kommunalen Spitzenverbände sowie die Leitungen ausgewählter Museen zu einem Runden Tisch „Museen und Klimaschutz“ zusammengekommen. Ein Ergebnis dieses Treffens war die Einrichtung einer Arbeitsgruppe aus Museumsfachleuten sowie Expertinnen und Experten aus Betriebsökologie und Forschung mit dem Ziel, Handlungsempfehlungen für einen klima- und ressourcenschonenderen Museumsbetrieb zu erarbeiten.

Im Mai 2023 hat die Arbeitsgruppe bei der Jahrestagung des Deutschen Museumsbunds einen Leitfaden vorgestellt, der erstmals ökologische Mindeststandards für Museen in Deutschland formuliert und dabei umfassende praktische Handlungsempfehlungen gibt. In der zweiten Jahreshälfte 2023 wird die Arbeitsgruppe darüber hinaus Vorschläge zur Verbreitung der Mindeststandards vorstellen. Das Projekt wird vom Deutschen Museumsbund in enger Zusammenarbeit mit der BKM organisiert und aus dem Bundeskulturhaushalt finanziert.

Nachhaltigkeit in der audiovisuellen Produktion

Nachhaltigkeit ist auch in der Film- und Medienwirtschaft ein zentrales Thema. Die Filmbranche zählt sogar zu den Vorreitern, wenn es um eine ressourcenschonende Produktion geht. Der Bund hat hierfür in seinen Filmförderregularien frühzeitig übergreifende Impulse gesetzt.

So werden schon länger die Kosten für eine ökologische Beratung als zuwendungsfähige Herstellungskosten anteilig bezuschusst. Zudem verpflichtet das Filmförderungsgesetz (FFG) die Filmförderungsanstalt (FFA) bereits seit einigen Jahren dazu, bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben ökologische Belange zu berücksichtigen.

Um dauerhaft wirksame Strukturen für die ökologische Produktion audiovisueller Inhalte in Deutschland zu schaffen, hat die BKM weitere Maßnahmen ergriffen. Gemeinsam mit den Filmförderungen der Länder, der FFA sowie dem Arbeitskreis Green Shooting hat sie bundesweit einheitliche ökologische Standards für die audiovisuelle Produktion eingeführt. Diese gelten für die Förderrichtlinien des Bundes sowie im FFG bereits seit März 2023. 

Zum Download:
Ökologische Standards für audiovisuelle Produktionen  

Produktionen, die diesen Standards entsprechen, können das Label „green motion“ erhalten. Es wurde vom Arbeitskreis Green Shooting geschaffen. Außerdem wurde 2022 erstmals ein neuer Preis für nachhaltige Filmproduktionen verliehen. Der mit 20.000 Euro dotierte „Eisvogel“ wird in Kooperation mit der BKM jährlich vom Bundesumweltministerium und der Heinz Sielmann Stiftung vergeben. Weitere Informationen dazu finden Sie auf unserer Themenseite zu Nachhaltigkeit in der Filmwirtschaft.

Auf dem Weg zur klimaneutralen Verwaltung

Schließlich wirkt die BKM in ihrem eigenen Verwaltungshandeln auf mehr Nachhaltigkeit hin. Zurzeit führt sie ein Umweltmanagementsystem nach EMAS mit abschließender Zertifizierung ein. Als Bundesverwaltung hat sie sich vorgenommen, bis 2030 klimaneutral zu arbeiten. 


Dieser Beitrag wurde zuletzt am 2. Juni 2023 aktualisiert.

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