Deutsche Digitale Bibliothek

Kulturerbe Deutsche Digitale Bibliothek

Kunstwerke eines Museums betrachten, historische Musiknoten ausdrucken und Tondokumente anhören oder Fotos und Filme zu geschichtlichen Ereignissen herunterladen: Auf der Internetseite der Deutschen Digitalen Bibliothek ist all das kostenfrei vom eigenen Computer aus möglich.

In der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar zeigt der Fototechniker Joachim Fuhrmann die Arbeitsgänge bei der Digitalisierung einer gedruckten englischsprachigen Ausgabe von Goethes 'Faust' aus dem Jahr 1877.

Deutsche Digitale Bibliothek

Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb

Die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) ist das zentrale staatliche Zugangsportal für digitale Objekte aus Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland. Hier stellen Museen, Archive, wissenschaftliche Institute, Bibliotheken und Mediatheken ihre Bestände in digitalisierter Form ein.

Darunter sind viele kulturelle Schätze wie Handschriften, alte Filme in voller Länge oder Einspielungen klassischer Musikstücke. Auch digitalisierte Bücher, Zeitungen, Bilder, Archivalien und vieles mehr sind in der DDB kostenfrei online verfügbar.

Demokratisierung von Wissen

Die Deutsche Digitale Bibliothek wird gemeinsam von Bund und Ländern finanziert. Im März 2014 startete sie mit knapp acht Millionen digitalen Objekten von über 100 datengebenden Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen. Inzwischen verfügt sie über mehr als 34 Millionen Objekte und es werden ständig mehr. Langfristig sollen bis zu 30.000 Einrichtungen in der DDB vernetzt werden.

Die DDB macht somit das kulturelle Erbe Deutschlands online zugänglich - kostenlos, für alle und vor allem frei von wirtschaftlichen Interessen. Die Suchergebnisse der Deutschen Digitalen Bibliothek sind nicht kommerziell manipuliert und wahren die Urheberrechte. Die Erschließung und Veröffentlichung der Bestände richten sich allein nach deren Relevanz für unsere kulturelle sowie gesellschaftliche Identität. So trägt die DDB zur Demokratisierung von Wissen und Ressourcen bei.

Neue Möglichkeiten zur vernetzten Forschung

Die mit der DDB kooperierenden Einrichtungen werden in einer interaktiven Kultur- und Wissenschaftslandkarte angezeigt. Von dort kommt man direkt in den digitalen Bestand der Einrichtung. Virtuelle Museumsbesuche sind ebenso möglich wie dreidimensionale Ansichten einer Skulptur oder eines Kulturdenkmals.

Zudem können thematisch verwandte Inhalte verschiedener Einrichtungen miteinander verknüpft und mit semantischen Hintergrundinformationen verbunden werden. Ausgeklügelte Recherche- und Präsentationstechniken ermöglichen eine gezielte Suche sowohl in Texten als auch in multimedialen Inhalten wie Bildern und Filmsequenzen. Tausende Ergebnisse können mit den sogenannten „Facetten“ gezielt auf eine übersichtlichere Anzahl reduziert werden.

Doch nicht nur für die Nutzerinnen und Nutzer, auch für die Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen bietet die Deutsche Digitale Bibliothek spannende Möglichkeiten: Hier können sie ihre Bestände weltweit sichtbar und zugänglich machen. Der Wissenschaft eröffnen sich damit ganz neue Wege zur vernetzten Forschung.

Digitalisierung voranbringen

Bisher haben sich über 4.400 deutsche Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen für eine Zusammenarbeit mit der DDB registrieren lassen, davon liefern bereits über 532 Einrichtungen Daten an die DDB. Die Zahl der Datenlieferanten der DDB nimmt stetig zu. Dabei pflegen viele von ihnen ihre bereits vorhandenen digitalen Bestände in die DDB ein. Zudem digitalisieren sie fortlaufend weitere eigene Objekte, um sie nach und nach ebenfalls in der DDB sichtbar machen.

Deutscher Beitrag zur Europeana

Die DDB ist Deutschlands Beitrag zur Europäischen Digitalen Bibliothek "Europeana". In Zusammenarbeit mit Tausenden europäischen Archiven, Bibliotheken und Museen bietet Europeana Collections Zugang zu mehr als 50 Millionen Objekten in digitalisierter Form. Spezielle Themensammlungen zu Kunst, Mode, Musik, Fotografie sowie dem Ersten Weltkrieg umfassen Galerien, Blogs, Ausstellungen, aber auch offizielle Dokumente und persönliche Erinnerungsstücke.

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 21.09.2020.