Sieben Tipps für den Kita-Alltag

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Aus der Praxis Sieben Tipps für den Kita-Alltag

Die Schließungen während des Lockdowns haben gezeigt: Die besten digitalen Angebote und selbst die Aufmerksamkeit von Eltern und Geschwistern können die Kita nicht ersetzen. Es muss gelingen, den Regelbetrieb in den Kitas aufrecht und das Infektionsgeschehen dabei niedrig zu halten. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellten kürzlich Praxistipps für den Kita-Alltag vor – ein Überblick.

3 Min. Lesedauer

Ein Plakat in der Umkleide einer Kita macht Kinder auf spielerische Weise auf Abstände aufmerksam.

Hygiene ist das A und O, um das Infektionsgeschehen niedrig zu halten - auch in der Kita.

Foto: picture alliance/dpa/Frank Rumpenhorst/

  • Abstand: Im Kita-Alltag gibt es tagtäglich Situationen, die mit einem Abstandsgebot nicht immer vereinbar sind. Dennoch lassen sich bestimmte Tagesabläufe sicherer gestalten – wie das Bringen und Holen der Kinder. Sie können beispielsweise an der Tür oder im Außenbereich der Kita in Empfang genommen werden. Des Weiteren können die Zeiten so gestaltet werden, dass nicht zu viele Menschen hierbei zusammentreffen. Wichtig ist zudem, dass Fachkräfte, Eltern, mögliche Lieferanten oder Fachberatungen untereinander den Mindestabstand einhalten.
  • Mund-Nasen-Masken: Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist ein wichtiges Hilfsmittel gegen die Pandemie, sie kann die Virusübertragung von Erwachsenen auf Kinder verhindern und eine wirksame Präventionsmaßnahme sein. Das Tragen von Masken kann überall dort sinnvoll sein, wo sich der Abstand nicht einhalten lässt. Erfolgen beispielsweise Bringen und Abholen der Kinder in den Innenräumen, kann der Kita-Träger Eltern und Fachkräfte bitten, Mund-Nasen-Masken zu tragen. Im pädagogischen Alltag hingegen werden Masken nur in Einzelfällen zum Einsatz kommen können, weil für Kinder die Mimik eine wichtige Rolle bei der Kommunikation mit Erzieherinnen und Erziehern spielt. Wenn allerdings Fachkräfte, die beispielsweise auch zur sogenannten Risikogruppe gehören, diese tragen möchten, sollte ihnen das auch gestattet werden.
  • Feste Gruppen und Räume: Damit sich Infektionen bestenfalls gar nicht und wenn, dann  eng begrenzt, ausbreiten können, sollten Gruppen entweder feste Räume zugeordnet oder Räume ausschließlich zeitlich versetzt besucht werden. Kleine Gruppen sind sinnvoll, die Zusammensetzung sollte nicht wechseln. So kann verhindert werden, dass das Virus sich ausbreitet. Es ist außerdem hilfreich, die Erzieherinnen und Erzieher nach Möglichkeit nur "ihre" Gruppe betreuen zu lassen. Im Team sollte deshalb entsprechend so wenig wie möglich gewechselt werden. Die Zusammensetzungen der Gruppe und deren Betreuung sollten täglich dokumentiert werden. Regelmäßiges Lüften der Räume kann darüber hinaus dazu beitragen, dass sich Viren nicht ungehindert verbreiten.
  • Hygieneregeln kreativ vermitteln: Hygiene ist das A und O, um das Infektionsgeschehen niedrig zu halten. Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sollten deshalb mit Kindern die Nies- und Hustenetikette sowie das Händewaschen  mehrmals am Tag üben. Ob und wie gut sich die Kinder die Hände gewaschen haben, kann beispielsweise mit einem Stempel auf der Hand spielerisch vermittelt werden. Ist dieser am Abend verblasst oder sogar ganz verschwunden, ist das ein Ergebnis einer ausreichenden Handhygiene.
  • Digitaler Austausch: Besonders gefährdete Erzieherinnen und Erzieher sowie Kinder, die zur sogenannten Risikogruppe gehören, müssen vor einer Ansteckung bestmöglich geschützt werden. Es ist klar, dass der Kita-Alltag dies nur bedingt zulässt. Dennoch können gewisse Abläufe von beispielsweise Elternabenden, Fortbildungen oder Beratungen überdacht und angepasst werden. Sie können während der Corona-Zeit telefonisch oder per Videokonferenz abgehalten werden.
  • Ausflüge: Aktuelle Erkenntnisse besagen, dass unter freiem Himmel die Infektionsgefahr deutlich niedriger ist als in geschlossenen Räumen. Pädagogische Fachkräfte sollten deshalb versuchen, sich mit den Kindern möglichst häufig draußen aufzuhalten. Ob im Außenbereich der Kita, auf Spielplätzen, in Parks, Wäldern und umliegenden Flächen - Aktivitäten unter freiem Himmel können weitere Räume für die pädagogische Arbeit eröffnen. Spiel- und Projektideen erhalten sind beim Bundesamt für Naturschutz oder der Initiative "Draußenkinder.info" .
  • Erfahrungen teilen: Bislang ist noch nicht hinreichend geklärt, welchen Einfluss Kinder und Kindertagesbetreuung auf das Infektionsgeschehen haben. Um hier Sicherheit zu erhalten, werden deshalb verlässliche Daten benötigt. Im sogenannten Kita-Register  können sich Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen anmelden und ihre Erfahrungen teilen.