Kulturstaatsministerin Monika Grütters fördert Spielfilmvorhaben mit 4,34 Mio. Euro

Am 17. und 18. März 2021 fand die Sitzung der Jury für Spielfilmförderung der Staatsministerin für Kultur und Medien statt.
    
Aus 32 Anträgen auf Drehbuchförderung wurden sechs Stoffe durch die Jury zur kulturellen Filmförderung vorgeschlagen, darunter das neue Projekt der Autorin und Regisseurin Feo Aladag, die bereits in Filmen wie „Zwischen Welten“ oder „Die Fremde“ mit zeitgemäßen Stoffen für Aufmerksamkeit sorgte.

Von 36 eingereichten Anträgen auf Produktionsförderung erhielten zehn Spielfilmprojekte eine Förderempfehlung. Darunter David Wnendts neues Projekt „Sonne und Beton“ nach dem gleichnamigen Roman von Felix Lobrecht, welcher in die Lebenswirklichkeit von vier Jugendlichen der Berliner Hochhaussiedlung Gropiusstadt zu Beginn der 2000er eintaucht. Die zwischenmenschlichen Probleme unserer heutigen Gesellschaft spiegelt Asli Özges Filmvorhaben „Black Box“ im Mikrokosmos eines Wohnhauses, dessen Bewohner auf einmal gezwungen sind, sich mit ihren Mitmenschen und sich selbst zu beschäftigen. In „Das Lehrerzimmer“ blickt Ilker Çatak hinter die Kulissen und Mechanismen des Schulbetriebs. Unter den geförderten Spielfilmvorhaben befinden sich zudem Projekte von Matthias Glasner („Sterben“), Sylke Enders („Schlamassel“) und Damien John Harper („Frisch“), die in verschiedenen Konstellationen und Genres innerfamiliäre Konflikte in den Fokus nehmen.

Den Empfehlungen der unabhängigen Jury folgend, fördert Staatsministerin Monika Grütters die nachfolgend genannten programmfüllenden Spielfilmvorhaben mit insgesamt 4,34 Millionen Euro. Die Förderungen im Einzelnen (mit Inhaltsangaben der Antragsteller/innen):

Produktion

„Sterben“
, Produktionsfirma: Port au Prince Film & Kultur GmbH, Berlin, Autor und Regisseur: Matthias Glasner, Fördersumme: 700.000 Euro.
Inhalt: Ein Film über die Intensität des Lebens angesichts des Todes. Zart und brutal, absurd lustig und todtraurig, manchmal bitter, manchmal überraschend schön. Am Ende steht ein Wunder.

„Black Box“, Produktionsfirma: Gilles Mann Filmproduktion GbR, Köln, Autorin und Regisseurin: Asli Özge, Fördersumme: 500.000 Euro.
Inhalt: Aufgrund eines nicht erklärten Vorfalls riegelt die Polizei einen Berliner Hof ab. Die Verunsicherung unter den Bewohnern befeuert allmählich Ängste. Argwohn und Panik greifen um sich, Vorurteile spalten die Gemüter und es stellt sich die Frage: Kommt die echte Gefahr von außen oder von innen?

„Kein Wort“, Produktionsfirma: Volte GbR, Berlin, Autorin und Regisseurin: Hanna Slak, Fördersumme: 500.000 Euro.
Inhalt: Stardirigentin Nina steht kurz vor einem entscheidenden Konzert, als ein seltsamer Unfall ihres Sohnes Lars sie aus ihrem wohl strukturierten Leben reißt. Dies führt sie auf eine winterliche Insel, wo sie in der schroffen menschenabweisenden Landschaft die Verbindung zu Lars, zur Natur und zur Musik neu suchen muss.

„Schlamassel“, Produktionsfirma: Joroni Produktions- und Verleih GmbH, Berlin, Autorin und Regisseurin: Sylke Enders, Fördersumme: 500.000 Euro.
Inhalt: Durch die Begegnung mit einer ehemaligen KZ-Aufseherin kann sich die vom Leben gebeutelte Johanna aus dem Würgegriff ihrer zerrütteten Mutterbeziehung befreien. Sie muss jedoch erst ganz tief fallen, bis sie bereit für eine Veränderung ist.

„Sonne und Beton“, Produktionsfirma: Seven Elephants GmbH, Berlin, Autoren: Felix Lobrecht, David Wnendt, Regisseur: David Wnendt, Fördersumme: 500.000 Euro.
Inhalt: 2003, ein heißer Sommer in Berlin-Gropiusstadt. Sonne und Beton, eine marginalisierte Jugend an den Rändern der Stadt und der Gesellschaft. Vier Jungs unter Druck müssen ihre Geldprobleme lösen. Ein Einbruch in ihre Schule, um nagelneue Rechner zu klauen, scheint die naheliegendste Lösung. Das setzt eine Kette unheilvoller Ereignisse in Gang, an deren Ende sie nicht reicher sind, aber viel fürs Leben gelernt haben.

„Das Lehrerzimmer“, Produktionsfirma: if... Productions Film GmbH, München, Autoren: Johannes Duncker, Ilker Çatak, Regisseur: Ilker Çatak, Fördersumme: 400.000 Euro.
Inhalt: Die junge Mathematiklehrerin Carla will sich nicht damit abfinden, dass an ihrer neuen Schule gestohlen wird. Sie ermittelt, doch ihr Wille zur Wahrheit stößt auf - beim Kollegium, bei den Eltern und Schülern, zumal die Hauptverdächtige die Mutter ihres besten Schülers Oskar ist.

„Finsterwald - Desire of the Prey“, Produktionsfirma: Junafilm UG, Hamburg, Autorin und Regisseurin: Carly May Borgstrom, Fördersumme: 350.000 Euro.
Inhalt: Nachdem ein junges Mädchen tot im Wald aufgefunden wurde, beschließen die beiden Freundinnen Emerson und Delilah sich ihren Ängsten zu stellen und dem "Monster" in den Wäldern den Kampf anzusagen. Dabei verstricken sich die Mädchen immer tiefer in ihre eigene Fantasiewelt und entfesseln in geheimen Ritualen ihre wahren Kräfte.

„Frisch“, Produktionsfirma: Weydemann Bros. GmbH, Köln, Autor und Regisseur: Damian John Harper, Fördersumme: 300.000 Euro.
Inhalt: Die Zeit läuft gegen Kai. Heute wird sein gewalttätiger Bruder Mirko vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Und heute Abend wird er zu Kai nach Hause kommen, um sich das Geld zurückzuholen, das Kai für ihn aufbewahren sollte. Das Problem ist... das Geld ist ausgegeben.

„Martin liest den Koran“, Produktionsfirma: Blobel Film GbR, Berlin, Autoren: Michail Lurje, Jurij Saule, Regisseur: Jurij Saule, Fördersumme: 210.000 Euro.
Inhalt: Ein liebevoller Familienvater, der vor einem Jahr den Islam für sich entdeckt hat, besucht die Sprechstunde eines Professors für Islamwissenschaft, da er klären möchte, ob ein von ihm geplanter Anschlag mit den Geboten des Korans vereinbar ist.

„Bufis - Tagträumer“, Produktionsfirma: unafilm GmbH, Köln, Autoren: Vincenzo Cavallo, Titus Kreyenberg, Regisseure: Mahad Ahmed, Vincenzo Cavallo, Fördersumme: 200.000 Euro.
Inhalt: Viele somalische Flüchtlinge träumen in Kenia von einem Neuanfang in Amerika. Sie werden Bufis genannt: Tagträumer. Für Assad ist dieser Traum Geschäftsmodel. Mit viel Geschick und einigen Tricks überlistet er die amerikanische Bürokratie, seine Mandanten bekommen alle ein Visum. Sein Motto: Nur wer lügt, kommt der Wahrheit näher.

Drehbuch

„Mannequins“, Autor: Michael Fetter Nathansky, Berlin.
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Der Filmstoff „Mannequins“ ist eine Liebesgeschichte über die Arbeit und eine Arbeitsgeschichte über die Liebe. Ein Mann verliert seinen Job und seine Frau versucht ihn vor der Bedeutungslosigkeit zu retten. Aus ihrer Perspektive erzählt, erscheint der Mann stets in Gestalt der Rollen, die sie in ihm sieht: von einem kleinen Kind bis zu einer alten Frau.

„Das Wunder von Darup“, Autor: Heiko Schier, Berlin.
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Der Schweinemäster Bruno Schulte Berning ackert hart, um seinen Traum von 1.000 Mastschweinen Wirklichkeit werden zu lassen, als ein mysteriöser Zwischenfall für eine neue Ordnung sorgt: Der Bauer wird von einer unerklärlichen Tierliebe heimgesucht.

„Cosmic Speed“, Autoren: Robert Bramkamp und Oliver Rauch, Berlin und Hamburg.
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: 1897 treffen Menschen auf die Nume vom Mars. Der Polarforscher Salter rettet der numischen Physikerin Laa das Leben. Ihre Vorstellungen von Liebe sind so anders wie beide Planeten in ihrem Entwicklungsstand. Als die Nume auf der Erde eine Ökodiktatur errichten, bringt ihre kosmische Passion Rettung.

„Feierabend“, Autor: Paul Plamper, Berlin.
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Zwei Brüder Mitte 50 haben bisher abgeschottet im Ruhrgebiet gelebt und ein obsessives Hobby gepflegt: Sie hören Schallplatten ihrer Lieblings-Hardrock-Band mit 45 anstatt 33 Umdrehungen, also extrem beschleunigt und schrill. In ihrer seltsamen Symbiose ist dieser Irrtum für sie Normalität geworden. Nun brechen sie zum Konzert der Band nach Berlin auf…

„Rave“, Autoren: Nikias Chryssos und Viktor Jakovleski, Berlin.
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Der erfolglose Techno-Künstler Kosmo will dem legendären DJ Jeff Mills eine Platte mit seinen Tracks überreichen, als dieser im berüchtigtsten Club der Stadt auflegt. Kosmo hofft, dass Mills die Musik auf seinem Label veröffentlicht und seiner Karriere so die ersehnte Wende gibt. Doch der simpel wirkende Plan entwickelt sich in eine existenzielle Rave-Odyssee.

„Portrait einer Frau“, Autorin: Feo Aladag, Berlin.
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: „Portrait einer Frau“ ist die außergewöhnliche Geschichte einer unvergessenen Frau, die durch ihre Kreativität und Kraft Hoffnung in die Dunkelheit hunderter Kinderseelen bringt.

Der Jury Spielfilm gehörten in dieser Sitzung an:
Irene von Alberti (Autorin, Regisseurin, Produzentin, Hamburg).
Natja Brunckhorst (Autorin, Regisseurin, Hamburg/München),
Martin Hagemann (Produzent, Berlin),
Michael Meyns (Filmkritiker und -journalist, Berlin).

Der nächste Einreichtermin für Drehbuch- und Produktions-förderung Spielfilm ist der 8. April 2021.

Die aktuellen Filmförderungsrichtlinien, Antragsformulare und Merkblätter sind im Internet unter https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/staatsministerin-fuer-kultur-und-medien/medien/filmfoerderung abrufbar.

Kontakt/Information:

Pressestelle BKM, Telefon: 49 30 18 681-43333, Fax: - 55366,
E-Mail: presse@bkm-info.bund.de

Filmreferat der BKM, Telefon: 030/18 681- 43110, Fax: -543110,
E-Mail: K35@bkm.bund.de