Aufschwung hält an

Jahreswirtschaftsbericht 2019 Aufschwung hält an

Auch in diesem Jahr wächst die deutsche Wirtschaft  - allerdings etwas langsamer als erwartet. In ihrem Jahreswirtschaftsbericht 2019 rechnet die Bundesregierung mit einem Wachstum von einem Prozent. Besonders positiv zeigt sich die wirtschaftliche Lage am Arbeitsmarkt.

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Die deutsche Wirtschaft bleibt das zehnte Jahr in Folge auf Wachstumskurs. Die gesamtwirtschaftliche Lage ist gut, allerdings dämpfen außenwirtschaftliche Risiken den Aufwärtstrend ein wenig. Weltweite Handelskonflikte und die Unsicherheiten des Brexit haben dazu geführt, dass auch die deutsche Wirtschaft in unruhigeres Fahrwasser geraten ist.

Die Bundesregierung erwartet für das Jahr 2019 ein Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts um 1,0 Prozent. Das geht aus dem Jahreswirtschaftsbericht 2019 hervor, den das Bundeskabinett beschlossen hat. Er trägt den Titel "Soziale Marktwirtschaft stärken - Wachstumspotentiale heben, Wettbewerbsfähigkeit erhöhen".

Beschäftigung und Löhne wachsen

Die gute wirtschaftliche Lage zeigt sich besonders am Arbeitsmarkt. Mit 5,2 Prozent hat die Arbeitslosenquote bereits im Jahr 2018 den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. In diesem Jahr wird sie voraussichtlich weiter sinken - auf 4,9 Prozent. Gleichzeitig soll die Zahl der Beschäftigten auf 45,2 Millionen steigen.

In der Folge nehmen auch die privaten Einkommen weiter spürbar zu: Die Nettolöhne und -gehälter wachsen im Jahr 2019 um 4,8 Prozent. Damit bleibt die Binnenwirtschaft eine wichtige Stütze der Konjunktur.

Stabile öffentliche Haushalte

Die öffentlichen Finanzen haben sich in den letzten Jahren stetig verbessert. So ist die gesamtstaatliche Schuldenstandsquote im Jahr 2018 weiter gesunken. In diesem Jahr wird Deutschland die europäische Schulden-Obergrenze von 60 Prozent des BIP zum ersten Mal seit 2002 wieder unterschreiten.

Die Bundesregierung setzt ihre solide Haushaltspolitik auch in den kommenden Jahren fort. Sie erhöht die öffentlichen Investitionen deutlich und legt so die Grundlagen für zukünftiges Wachstum.

Unternehmen will die Bundesregierung mit wachstumsfreundlichen und fairen Bedingungen unterstützen – beispielsweise durch die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung. Durch die schrittweise Abschaffung des Solidaritätszuschlag werden auch Bürgerinnen und Bürger entlastet.

Aufschwung muss bei allen ankommen

In allen Regionen Deutschlands sollen die Menschen am wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben können. Um gezielt regionalpolitische Impulse zu setzen, hat die Bundesregierung die Kommissionen "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" sowie "Gleichwertige Lebensverhältnisse" eingesetzt. Sie hat außerdem Eckpunkte einer Wohnraumoffensive beschlossen.

Auch die Chancen der Digitalisierung sollen alle Menschen nutzen können. Die Bundesregierung wird den digitalen Wandel vorantreiben und Schlüsseltechnologien gemeinsam mit der Wirtschaft weiterentwickeln. Sie hat dazu die Umsetzungsstrategie "Digitalisierung gestalten" beschlossen. Ziel ist es, die Lebensqualität für alle Menschen in Deutschland weiter zu steigern, die wirtschaftlichen und ökologischen Potenziale zu entfalten und den sozialen Zusammenhalt zu sichern.