Zusätzliche Stellen für Flüchtlingsamt

De Maizière besucht BAMF Zusätzliche Stellen für Flüchtlingsamt

Bundesinnenminister de Maizière hat dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hunderte weitere Mitarbeiter zugesichert. Die Behörde werde gebraucht, "um eine der großen Herausforderungen in diesem und in den nächsten Jahren überhaupt schaffen zu können", sagte er in Nürnberg.

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In Nürnberg sprach Bundesinnenminister Thomas de Maizière mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über die Herausforderungen bei der Bewältigung der hohen Asylantragszahlen. Er dankte ihnen für die "unermüdliche und herausragende Arbeit".

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit Sitz in Nürnberg entscheidet über Asylanträge und Abschiebeschutz. Das Amt hieß bis 2004 "Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge" und erhielt durch Artikel 1 des Zuwanderungsgesetzes zum 1. Januar 2005 seinen jetzigen Namen.

Hunderte Mitarbeiter sollen BAMF verstärken

Laut de Maizière wird das BAMF 2.000 zusätzliche Stellen bekommen. "Die Einstellungen dazu laufen auf Hochdruck, möglicherweise werden wir noch mehr Stellen brauchen. Bis dahin arbeiten wir an unkonventionellen Wegen der Personalgewinnung." Zu den unkonventionellen Wege zähle unter anderem die Gewinnung von Freiwilligen, von Pensionären sowie von Zollbeamten und Mitarbeitern der Bundeswehr.

Aufgrund des Anstiegs offener Asylverfahren sei sowohl in Nürnberg als auch an drei anderen Orten begonnen worden, Entscheidungszentren zu errichten, sagte de Maizière. Die Bundesregierung hoffe somit, innerhalb der kommenden sechs Monate weitere 200.000 offene Fälle entscheiden zu können.

De Maizière lobt hohe Anerkennungsquote

Rund 40 Prozent der Asylanträge in diesem Jahr seien positiv beschieden worden. "Das ist eine hohe Anerkennungsquote und das bedeutet, dass diese Menschen in Deutschland bleiben. Dass sie auf absehbare Zeit hier ihre Zukunft sehen", sagte de Maizière.

Der Minister appellierte zudem an die Hilfsbereitschaft in Deutschland: Man müsse den Asylberechtigten dabei helfen, Deutsch zu lernen und sie bei der Jobsuche unterstützen. "Dafür müssen wir neue Wege gehen und die eine oder andere lieb gewonnen Gewohnheit - bei Anerkennung von Abschlüssen, bei Sprachvoraussetzungen vor Arbeitsbeginn - über Bord werfen." Auch das werde Teil des Maßnahmenpaketes sein, dass die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern im September beschließen wolle, sagte de Maizière.

Einrichtung von Hotspots angemahnt

Angesichts der Flüchtlingstragödie in Österreich mahnte de Maizière an, "das Tempo bei der Einrichtung von Hotspots zu beschleunigen".

Bei den Hotspots handelt es sich um große Aufnahmeeinrichtungen in Italien und Griechenland. Künftig sollen dort vollständige Registrierungen sowie eine erste Prüfung über den Schutzbedarf stattfinden. "Dann sollen von dort in einem fairen, europäischen Verfahren die Schutzbedürftigen verteilt werden auf alle europäischen Staaten und die, die keinen Schutz benötigen, von dort zurückgeführt werden in ihre Heimat oder Nachbarländer", sagte de Maizière. Der Minister setze sich dafür ein, die Hotspots "bis spätestens Ende dieses Jahres funktionstüchtig zu haben".

Dutzende Flüchtlinge waren am Donnerstag (27. August) in einem als Schlepperfahrzeug verwendeten Lastwagen im Burgenland in der Nähe zur ungarischen Grenze ums Leben gekommen. In dem Kühlfahrzeug entdeckten Beamte bis zu 50 Tote.