Zahl der Kita-Plätze wächst stetig

Jahresbericht im Kabinett Zahl der Kita-Plätze wächst stetig

Jedes dritte Kind unter drei Jahren wird mittlerweile in der Kita oder von der Tagesmutter betreut. Heute gibt es etwa 660.750 Betreuungsplätze für Kleinkinder. Das sind rund 300.000 mehr, als noch im Jahr 2008. Einmal jährlich gibt der Bericht zum Kinderförderungsgesetz Auskunft zum erreichten Stand.

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Vier Kinder in der Kita Villa Kunterbunt

Seit August 2013 gilt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige.

Foto: Judith Affolter

Das Bundeskabinett hat den "Fünften Bericht zur Evaluation des Kinderförderungsgesetzes" verabschiedet. Dieser gibt einen Überblick über den am 1. März 2014 erreichten Stand an Betreuungsplätzen.

Zahl an Betreuungsplätzen verdoppelt

Bis 2014 ist die Betreuungsquote auf 32,3 Prozent gestiegen. Das sind 102.750 Betreuungsplätze mehr als noch im Jahr 2012. Somit werden ein Drittel aller Kinder unter drei Jahren betreut: rund 660.750.

Die Zahl der Betreuungsplätze für unter Dreijährige hat sich somit seit 2006 mehr als verdoppelt. Damals gab es gerade 286.000 Plätze für die ganz Kleinen.

Sowohl die Betreuungsquote als auch der Bedarf an Plätzen unterscheiden sich stark zwischen den Bundesländern. In Ostdeutschland liegt sie mit rund 52 Prozent deutlich höher als im Westen mit 27,2 Prozent. Die westdeutschen Länder haben seit 2008 jedoch stark aufgeholt.

Seit August 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ihre unter dreijährigen Kinder. Darauf haben sich Bund, Länder und Kommunen, die die Kosten für den Ausbau gemeinsam tragen, verständigt.

Weitere Plätze in Planung

Wie viele Plätze für unter Dreijährige werden gebraucht? 2014 hat das Deutsche Jugendinstitut dazu eine Umfrage gemacht. Demnach benötigen 41,5 Prozent der Eltern mit Kindern unter drei Jahren einen Betreuungsplatz. Da die Betreuungsquote derzeit bei 32,3 Prozent liegt, wird der Ausbau auch in den nächsten Jahren weitergehen.

Mit dem dritten Investitionsprogramm stockt der Bund in dieser Legislaturperiode die bestehenden Mittel um weitere 550 Millionen Euro auf. Damit können über das bisherige Ziel von 780.00 Plätzen hinaus, rund 30.000 zusätzliche Plätze geschaffen werden.

Die Einigung von Bund, Ländern und Kommunen von 2007 sieht vor, die Kosten für den Ausbau des Betreuungsangebotes gemeinsam zu tragen. Für den Bau von Betreuungsplätzen ist der Bund jedoch nicht zuständig. Trotzdem stellte er seit 2007 rund 5,5 Milliarden Euro dafür bereit. Zudem beteiligt er sich mit rund 950 Millionen Euro jährlich an den Betriebskosten.

Pädagogisches Personal weiterhin gefragt

Die Zahl der Beschäftigten steigt ebenso. Im März 2014 waren 143.397 Erzieherinnen und Erzieher mehr in Krippen und Kitas beschäftigt als 2008. Die Zahl der Tagesmütter und –väter stieg im selben Zeitraum um 8.477. Das Qualifikationsniveau ist gleichbleibend hoch. In der Kindertagespflege ist es in den letzten Jahren sogar deutlich gestiegen

Auch der Personalschlüssel hat sich verbessert. Von 4,5 auf 4,1 sank die Zahl der Kinder, die jeder Erzieher in der Kita zu betreuen hat. Die Gruppengrößen haben sich ebenfalls verringert: So spielten und lernten 2014 im Schnitt zehn Kleinkinder eine Gruppe. Im Jahr 2010 waren es noch elf Kinder.  

Diese Veränderungen spiegeln sich auch in der Zufriedenheit der Eltern mit der Betreuung wider, die seit 2009 konstant hoch ist: 90 Prozent aller Eltern sind zufrieden mit der Kita ihrer Wahl. Bei den Tagesmüttern und –vätern klettert dieser Wert sogar auf 96 Prozent.

Zukünftige Entwicklung

Kinder in Deutschland sollen gesund aufwachsen können und optimal in ihrer Entwicklung begleitet werden. Daher wird die Bundesregierung den Ausbau von Betreuungsplätzen weiter unterstützen.

Eine Arbeitsgruppe von Vertreterinnen und Vertretern aus Bund, Ländern, Kommunen und Verbänden nimmt die Betreuungsqualität in den Blick. Bundesweit sollen einheitliche Qualitätsstandards gelten. 2016 wird die Arbeitsgruppe dazu einen Bericht vorlegen.