Wettbewerbsfähigkeit stärken

Merkel bei Münchener Spitzengespräch Wettbewerbsfähigkeit stärken

Es gelte jetzt wichtige Weichenstellungen zu vollziehen, sagte Bundeskanzlerin Merkel nach einem Gespräch mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft. Um die Wettbewerbsfähigkeit auch künftig zu sichern, beabsichtigt die Bundesregierung die Lohnnebenkosten unter 40 Prozent zu halten.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Münchener Spitzengespräch der deutschen Wirtschaft.

Bildung, Digitalisierung sowie Handel waren u.a. Themen die Merkel mit Wirtschaftsvertretern besprochen hat.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Die Bundesregierung möchte jetzt möglichst schnell mit der Arbeit beginnen. Dazu gehöre es, Rahmenbedingungen für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft zu schaffen, betonte Merkel am Freitag in München. Dabei habe sie neben den Lohnnebenkosten auch eine Reform der Unternehmensbesteuerung sowie Änderungen bei den Abschreibungsregeln im Blick. Ein weiterer Abbau von Bürokratie sowie eine steuerliche Forschungsförderung für kleine und mittlere Betriebe sollen vor allem dem Mittelstand helfen.

Duale Ausbildung weiter fördern

Für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft brauche es Fachkräfte der nächsten Generation, betonte Hans Peter Wollseifer als Spitzenvertreter des Handwerks (ZDH). Kanzlerin Merkel versprach, die berufliche Bildung in Deutschland bewusst zu stärken. Nachdem die Bundesregierung in den letzten Jahren viel in die Hochschulbildung investiert habe, sei es nun besonders wichtig, auch die Säule der dualen Ausbildung zu fördern.

Klares Bekenntnis zum Freihandel

Zu der Diskussion um die von USA angekündigten Zollerhebungen für bestimmte Produkte sagte die Kanzlerin, dass Deutschland mit Sorge auf die angekündigten Maßnahmen der USA schaue. Es gebe weiterhin eine klare Zusage zu Freihandel und Abbau von Handelshindernissen. Die Bundesregierung unterstützt die Europäische Kommission, sich sowohl an die Welthandelsorganisation (WTO) zu wenden als auch Gespräche mit den USA zu suchen. Das betreffe aber auch Gespräche mit Ländern wie China, für die sich ebenfalls Konsequenzen durch diese Zölle ergeben, betonte Merkel.

Die vier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft – BDI, BDA, DIHK und ZDH – treffen sich jährlich zum Dialog mit der Kanzlerin. Im Mittelpunkt des Spitzengesprächs standen aktuelle wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen. Den Rahmen bildete die Internationale Handwerksmesse in München.