Weniger Treibhausgase in der EU

Weltklimakonferenz Weniger Treibhausgase in der EU

Der Ausstoß von CO2 in der EU von 1990 bis 2016 hat sich um knapp ein Viertel verringert. Dieser Fortschritt gelang den Mitgliedsstaaten trotz eines Wachstums von 53 Prozent. Die EU ist damit auf einem guten Weg bei der Umsetzung ihrer Klimaschutz-Ziele.

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Rauchende Kühltürme des Kraftwerkes Lippendorf im Süden von Leipzig.

Trotz wirtschaftlichen Wachstums will die EU ihren CO2-Ausstoß deutlich reduzieren.

Foto: transit / Busse

Die EU-Kommission hatte bereits am 7. November auf der UN-Weltklimakonferenz in Bonn einen Fortschrittsbericht zum Klimaschutz vorgestellt. EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie, Miguel Arias Cañete würdigte den gemeinsamen Fortschritt der EU-Staaten: Die Kommission sei auf dem besten Weg, das Klima-Ziel zu erreichen. "Dank innovativer Technologien nehmen unsere Emissionen ab, während die Wirtschaft wächst."

Das Pariser Klimaabkommen wurde von 195 Staaten unterzeichnet. Die Teilnehmenden verpflichten sich darin, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen. Darüber hinaus macht sich die EU zum Ziel, die CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 40 Prozent zu senken und gleichzeitig die EU-Wirtschaft zu modernisieren. Zugleich will die EU Arbeitsplätze und Wachstum für alle europäischen Bürger schaffen.

Industrieländer in der Verantwortung

Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt in ihrem Video-Podcast , die Dringlichkeit sei groß - "ich glaube, wir merken das alle an den Naturkatstrophen". Gerade Migration hänge oft auch mit dem Klimawandel zusammen. Merkel sieht insbesondere die Industrieländer – und damit auch Deutschland – in der Verantwortung dafür, "dass sich die Dinge ändern". Die hochentwickelten Industrieländer hätten die Aufgabe, technische Innovationen zu finden und Umwelttechnologien nach vorne zu bringen.

Paris ist nicht verhandelbar

Deutschland unterstützt die gemeinsamen europäischen Anstrengungen auf der Bonner Klimakonferenz. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks machte sich in Bonn für das Pariser Abkommen stark: "Politisch kommt es in Bonn darauf an, dass der Rest der Welt ein starkes Signal der Einigkeit sendet", sagte sie zum Auftakt der Konferenz. "Die deutsche Position ist klar: Das Pariser Klimaschutzabkommen ist nicht verhandelbar."

Die Bundesregierung hatte auf der Konferenz angekündigt, Entwicklungsländer mit weiteren 100 Millionen Euro bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen: 50 Millionen Euro werden in einen internationalen Klima-Anpassungsfonds fließen. Mit insgesamt 240 Millionen Euro ist Deutschland damit der größte Geberstaat des Fonds. Weitere 50 Millionen Euro sollen einem weiteren Fonds zur Unterstützung besonders armer Länder zugute kommen. "Wir senden damit ein klares Signal: Deutschland steht den Menschen und den Ländern, die besonders vom Klimawandel betroffen sind, solidarisch bei", erklärte die Ministerin.

Klimaschutz und Wirtschaft vereinen

EU-Kommissar Cañete würdigte die europäischen Fortschritte beim Klimaschutz. Die Zahlen zeigten, dass Wachstum und Klimaschutz sehr wohl vereinbar seien." Weitere Herausforderungen sehe er vor allem beim Verkehr. Mit neuen Maßnahmen will die EU darum die Emissionen von Autos und Transportfahrzeugen ab 2021 drastisch verringern.

Laut einem neuen Mobilitätspaket der Kommission sollen Neuwagen, darunter leichte Nutzfahrzeuge, bis 2030 rund ein Drittel weniger CO2 ausstoßen. Autohersteller in der EU werden angehalten, die CO2-Emissionen von Neuwagen um 30 Prozent zu senken.