Unterstützung für den Libanon

Merkel trifft Ministerpräsident Salam Unterstützung für den Libanon

Bei der Bewältigung der syrischen Flüchtlingskrise hat Bundeskanzlerin Merkel dem Libanon deutsche Hilfe zugesichert. Das sagte sie beim Besuch von Ministerpräsident Salam in Berlin. Am Dienstag nimmt Salam an der Flüchtlingskonferenz zur Lage in Syrien und der benachbarten Länder teil.

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Ministerpräsident Salam und Kanzlerin Merkel bei der Begrüßung vor dem Kanzleramt.

Im Vorfeld der Flüchtlingskonferenz trifft die Kanzlerin den Ministerpräsidenten zu einem Gespräch im Kanzleramt.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Deutschland sei solidarisch mit dem Libanon, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem Gespräch mit dem libanesischen Ministerpräsidenten Tammam Salam. Libanon ist das am meisten von der syrischen Flüchtlingskrise betroffene Land.

"Ich will noch einmal in Erinnerung rufen: Ein Land, das vier Millionen Einwohner hat, hat im Augenblick über eine Million registrierte Flüchtlinge - von den nicht registrierten will man an dieser Stelle gar nicht sprechen", so Merkel.

Deutschland unterstütze die Flüchtlingslager in vielerlei Hinsicht: über bilaterale Hilfe, über Hilfe durch die Europäische Union und auch über das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR).

Video Pressestatements der Kanzlerin und des Ministerpräsidenten der Republik Libanon

Flüchtlingskonferenz in Berlin

Sie freue sich, dass die Bundesregierung - beziehungsweise der Außenminister - am Dienstag Gastgeber auf einer Ministerkonferenz sein werde, auf der es um die Flüchtlingslage in Syrien und den benachbarten Ländern gehe. "Ich hoffe, dass von dieser Konferenz auch ein starkes Signal der Solidarität ausgeht", sagte die Kanzlerin.

Die Teilnahme von Salam an der Konferenz ermögliche es, aus erster Hand zu hören, wie die Situation im Libanon sei, welche Wege aus der Krise Salam sehe und welche Erwartungen er an Deutschland habe, sagte Merkel.

Salam betonte, wie wichtig diese Konferenz für sein Land sei. "Wir sind deshalb sehr dankbar für die Ausrichtung und Ihr Interesse", sagte er. Deutschland habe heute eine sehr besondere Stellung auf internationaler Ebene was Stabilität und Sicherheit in der Region angehe.

Humanitäre Hilfe aus Deutschland

Die Beziehungen zwischen Deutschland und dem Libanon sind traditionell freundschaftlich. Deutschland wird in Libanon für seine humanitäre Hilfe bei der Bewältigung des Flüchtlingsansturms aus Syrien geschätzt. Seit dem Ausbruch der Kämpfe im Nachbarland Syrien hat der Libanon mehr als eine Million syrische und palästinensische Flüchtlinge aufgenommen.

Deutschland finanziert die Versorgung von Flüchtlingen durch VN- und andere internationale, im Libanon tätige Organisationen. Für 2012 und 2013 stellte die Bundesregierung rund 100 Millionen Euro hierfür zur Verfügung. Die deutsche Teilnahme am UNIFIL-Flottenverband, der die libanesische Küste sichert, wird ebenso geschätzt wie die deutsche Hilfe beim Aufbau eines Küstenradarsystems und der libanesischen Marine.