Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft

Europäisches Jahr für Entwicklung Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft

Das Europäische Jahr für Entwicklung ist gestartet. Europa ist aufgefordert, über Entwicklungszusammenarbeit und die Herausforderungen der globalen Entwicklungs- und Nachhaltigkeitspolitik zu diskutieren. Es geht um die Frage: Wie sollen die neuen Ziele für eine weltweite nachhaltige Entwicklung aussehen?

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Schulkinder aus Burkina Faso halten eine Weltkugel.

Das Europäische Jahr für Entwicklung ist dem Kampf gegen die weltweite Armut gewidmet.

Foto: Photothek/Ute Grabowsky

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat in Riga den offiziellen Startschuss für das Europäische Jahr der Entwicklung gegeben. Lettland hat seit 1. Januar 2015 die EU-Ratspräsidentschaft inne.

Europäische Entwicklungszusammenarbeit erleben

Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Programmen sollen Bürgerinnen und Bürger in Europa dazu animiert werden, sich stärker in der Entwicklungspolitik zu engagieren. Das Europäische Jahr soll aber auch dazu beitragen, die europäische Entwicklungszusammenarbeit in all ihren Facetten hautnah zu erleben. Entwicklungsorganisationen in ganz Europa sollen zeigen, wie ernst es Europa im Kampf gegen die weltweite Armut ist.

Agenda für nachhaltige Entwicklung

2015 läuft die Frist für die Verwirklichung der im Jahr 2000 vereinbarten Millenniumsentwicklungsziele ab. Die internationale Gemeinschaft wird sich dann auf einen neuen globalen Rahmen für Armutsbekämpfung und nachhaltige Entwicklung einigen. Das Europäische Jahr für Entwicklung dient somit auch als Plattform für weitere Diskussionen um die Post-2015-Agenda für nachhaltige Entwicklung.

Seit 2013 hat die Europäische Kommission drei Mitteilungen zur Post-2015-Agenda veröffentlicht. Diese befassen sich unter anderem mit dem Zusammenhang zwischen ökologischer Nachhaltigkeit und Armutsbekämpfung sowie Grundsätzen für die Finanzierung von Armutsbeseitigung und nachhaltiger Entwicklung. Auch der EU-Rat befasst sich regelmäßig mit dem neuen Rahmen für die EU-Entwicklungspolitik nach 2015.

Geschäftsstelle Europäisches Jahr für Entwicklung

Das Entwicklungsministerium hat bei Engagement Global , einem Service für Entwicklungsinitiativen, die Geschäftsstelle Europäisches Jahr für Entwicklung 2015 eingerichtet. Gleichzeitig wurde aus EU-Mitteln ein Förderprogramm zum Europäischen Jahr für Entwicklung bei Engagement Global aufgelegt.

Die zentrale Anlaufstelle in Deutschland koordiniert Veranstaltungen und informiert zu bundesweiten und europäischen Aktivitäten sowie zum Förderprogramm. Sie vernetzt beteiligte Akteure und koordiniert die verschiedenen Programmteile zum Europäischen Jahr für Entwicklung.

Die Webseite der Geschäftsstelle dient als Informations- und Vernetzungsplattform für Aktivitäten und Veranstaltungen.

Europäischer Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler

Auch der Europäische Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler wird sich 2015 mit der Entwicklungszusammenarbeit befassen. Wie stellt sich die EU ihrer Verantwortung gegenüber Menschen und Regionen in aller Welt, denen es nicht so gut geht wie den Menschen in Europa.

"Europa hilft – hilft Europa?" lautet das Motto, zu dem sich Kinder und Jugendliche aller Schularten von der ersten Klasse bis zum Abschluss Gedanken machen sollen. Beiträge dürfen in Form von Texten, Fotos, Filmen, Comics, Musik oder Medienkampagnen eingereicht werden – der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Preise werden auf Bundes- und auf Länderebene vergeben. Einsendeschluss ist im Februar 2015.

Der Wettbewerb findet bereits zum 62. Mal statt und ist der älteste Schülerwettbewerb in Deutschland.

Meinungsumfragen zum Jahr der Entwicklung

Wie eine Umfrage des Eurobarometers zeigt, sprechen sich die meisten Europäer für eine Erhöhung der Entwicklungshilfe aus. Insgesamt 85 Prozent der Befragten. Als größte Herausforderung der Gegenwart sehen die Europäer die Bereiche Gesundheit, Frieden und Sicherheit.

Jugendliche halten Entwicklungsthemen für sehr wichtig. So sind sie eher bereit, für Produkte aus Entwicklungsländern mehr zu bezahlen (55 Prozent). Nur 29 Prozent der befragten Jugendlichen engagieren sich persönlich, 22 Prozent spenden. Neben den Schwerpunkten der Entwicklungspolitik nennen sie Bildung und den Bereich Wasser und Abwassersysteme als drängende Herausforderungen für Entwicklungsländer.