Trauer um Guido Westerwelle

Ehemaliger Aussenminister ist tot Trauer um Guido Westerwelle

Bundeskanzlerin Merkel ist tief erschüttert über den Tod des ehemaligen Außenministers Guido Westerwelle. Sie würdigte ihn als Politiker, der mit Herz und Leidenschaft für Frieden und Menschenrechte gekämpft habe. Außenminister Steinmeier nannte Westerwelle einen "wahren Patrioten".

2 Min. Lesedauer

Guido Westerwelle

Der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle verstarb im Alter von 54 Jahren an einer Leukämie-Erkrankung.

Foto: Bundesregierung/Denzel

Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich am Rande des EU-Gipfels in Brüssel "tief erschüttert" über den Tod des ehemaligen Außenministers und FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle. "Dass er mit gerade 54 Jahren nicht mehr unter uns ist, das ist richtig schwer zu akzeptieren - für die liberale Bewegung in Deutschland, für die Politik insgesamt und für mich persönlich ist dies ein richtig trauriger Tag", sagte sie.

"Verlässlicher und treuer Mensch"

Merkel würdigte die Verdienste Westerwelles für die deutsche Politik. Der ehemalige Außenminister habe "mit Herz und Leidenschaft für Frieden und Menschenrechte gekämpft". Er sei einer der besten Redner gewesen, die der Deutsche Bundestag gehabt habe.

Persönlich habe sie Westerwelle als empfindsamen und nachdenklichen Menschen erlebt, so die Kanzlerin weiter. "Einen Menschen, dessen Wort, wenn er es einmal gegeben hatte, auch Gültigkeit hatte." Er sei ein verlässlicher und treuer Menschen gewesen.

"Ich bleibe persönlich sehr dankbar für die vielen Begegnungen und Gespräche, die ich mit Guido Westerwelle geführt habe. Auch Gespräche, die ich nach seinem Abschied aus der Politik führen konnte", sagte Merkel.

Steinmeier: Westerwelle "wahrer Patriot"

Auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier würdigte die Leistungen seines Amtsvorgängers: In seinem Bemühen um ein friedliches und ziviles Deutschland und Europa sei er ein "wahrer Patriot" gewesen.

"Wir haben heute einen Menschen verloren, der unser Land eine ganze Generation lang als Parteivorsitzender der FDP, als Oppositionsführer und dann als Außenminister geprägt hat. Guido Westerwelle war Vollblutpolitiker, jemand, der sich nie weggeduckt und auch in schwierigen Zeiten seine Überzeugungen aufrecht vertreten hat."

Deutschland verliert einen Kämpfer

Trotz unterschiedlicher Meinungen zu Innen- und Außenpolitik habe er sich immer auf Westerwelle verlassen können, so Steinmeier. "Ein einmal gegebenes Wort, eine Zusage galt, auch wenn dann in der politischen Auseinandersetzung die Fetzen flogen." Westerwelle sei seinen Grundwerten stets treu geblieben.

"Guido Westerwelle war immer ein Kämpfer, auch in seinem letzten Kampf, den er heute verloren hat", sagte Steinmeier. "Indem er die Öffentlichkeit daran hat teilhaben lassen, hat er ganz vielen Menschen Mut und Kraft gegeben."

Guido Westerwelle wurde am 27. Dezember 1961 in Bad Honnef geboren. Der promovierte Jurist war von 1983 bis 1988 Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen. 1988 wurde Westerwelle in den - FDP-Bundesvorstand gewählt. Zehn Jahre lang, von 2001 bis 2011, war er Bundesvorsitzender der Partei. Als Außenminister repräsentierte er Deutschland von 2009 bis 2013 in aller Welt. Im Sommer 2014 zog er sich aufgrund seiner Leukämie-Erkrankung aus der aktiven Politik zurück.