Pressestatement des Kanzlers bei Operativem Führungskommando der Bundeswehr
Neben einer modernen Ausstattung seien auch leistungsfähige Führungsstrukturen der Bundeswehr notwendig. Das sagte Bundeskanzler Friedrich Merz beim Besuch des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr im brandenburgischen Schwielowsee.
4 Min. Lesedauer
- Mitschrift Pressekonferenz
- Samstag, 28. Juni 2025

Beim Besuch des Operativem Führungskommandos der Bundeswehr in Schwielowsee dankte der Kanzler allen Soldatinnen und Soldaten.
Foto: Bundesregierung/Steffen Kugler
„Gemeinsam. Entschlossen. Jederzeit. So lautet das Leitmotiv des Kommandos. Treffender kann man auch aus meiner Sicht nicht beschreiben, was es heißt, in diesen Zeiten Verantwortung für unser Land zu übernehmen,” sagte Bundeskanzler Friedrich Merz, der am Tag der Bundeswehr das Operative Führungskommando der Bundeswehr in Schwielowsee besuchte. Dort dankte er am Samstag den Soldatinnen und Soldaten für ihre Arbeit und ihre Loyalität gegenüber des Landes.
„Starke Streitkräfte benötigen nicht nur Geld, nicht nur moderne Waffensysteme und Gerät; sie brauchen auch leistungsfähige Führungsstrukturen”, sagte der Kanzler. Das Operative Führungskommando der Bundeswehr spiele dabei eine Schlüsselrolle. Hier liefen die Fäden in der Landes- und Bündnisverteidigung genauso wie im internationalen Krisenmanagement zusammen. Das Kommando stehe „ für Streitkräfte, die uns und unsere Verbündeten kraftvoll und wirkungsvoll schützen und verteidigen”.
NATO-Gipfel und Europäischer Rat zur Sicherheitspolitik
Diese Woche sei „in besonderer Weise von der Sicherheitspolitik geprägt”, sagte Kanzler Merz. So hätten die NATO-Mitgliedstaaten am Mittwoch beim NATO-Gipfel in Den Haag den „historischen Beschluss gefasst”, künftig fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung zu investieren. Zudem solle die Zusammenarbeit der Verteidigungsindustrien in Europa entschieden vorangetrieben werden. Das hatten die EU-Staaten beim Europäischen Rat in Brüssel am Donnerstag beschlossen.
Sehen Sie hier das Video zum Besuch des Kanzlers:
Video: Besuch des Kanzlers beim Operativen Führungskommando der Bundeswehr
Lesen Sie hier die Mitschrift des Pressestatements:
Bundeskanzler Friedrich Merz:
Meine Damen und Herren, ich bin heute, am Tag der Bundeswehr, im Operativen Führungskommando der Bundeswehr hier in Potsdam, in der Henning-von-Tresckow-Kaserne. Ich will mich zunächst einmal sehr herzlich beim Kommandeur und beim Generalinspekteur dafür bedanken, dass ich heute die Gelegenheit habe, diesen Standort zu besuchen. Es war mein Wunsch, dies zu tun, weil ich glaube, dass es wichtig für uns ist, zu wissen, wo die wichtigsten Erkenntnisse gesammelt und Entscheidungen vorbereitet werden, die wir militärisch, aber vor allem auch politisch zu treffen haben.
Mein Besuch fällt in eine Woche, die in besonderer Weise von der Sicherheitspolitik geprägt ist. Beim NATO-Gipfel in Den Haag haben wir am Mittwoch, also vor drei Tagen, den historischen Beschluss gefasst, künftig bis zu fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes – 3,5 Prozent für die reine Verteidigung und 1,5 Prozent für die Infrastruktur – in unsere Verteidigung im umfassenden Sinne zu investieren. Beim Europäischen Rat einen Tag später in Brüssel haben wir uns darauf geeinigt, die Zusammenarbeit unserer Verteidigungsindustrien in Europa voranzutreiben.
Wie wichtig diese Entscheidungen sind, zeigt leider der immer noch andauernde russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wir dürfen unsere Sicherheit also nicht als gegeben hinnehmen. Wir müssen mehr tun, damit wir in Freiheit, in Frieden und in Sicherheit leben können. Ich will an dieser Stelle wiederholen, was ich an verschiedenen Stellen gesagt habe: Wir wollen uns verteidigen können, damit wir uns nie verteidigen müssen.
Das tut die Bundesregierung mit der notwendigen Entschlossenheit. Wir haben uns am Dienstag dieser Woche im Bundeskabinett darauf verständigt, den Verteidigungshaushalt in den nächsten Jahren entsprechend unserer Beschlüsse deutlich zu erhöhen. Aber starke Streitkräfte benötigen nicht nur Geld, nicht nur moderne Waffensysteme und Gerät; sie brauchen auch leistungsfähige Führungsstrukturen. Das Operative Führungskommando der Bundeswehr, bei dem wir hier sind, spielt dabei eine Schlüsselrolle. Es leistet Planung und Führung aus einer Hand, und zwar mit beeindruckender Professionalität, von der ich mich gerade habe überzeugen können. Das operative Herz der Bundeswehr, der Truppe, schlägt hier. Hier laufen die Fäden zusammen, in der Landes- und Bündnisverteidigung genauso wie im internationalen Krisenmanagement. Das Kommando steht für eine moderne Bundeswehr, die sich den neuen sicherheitspolitischen Realitäten stellt. Es steht für Streitkräfte, die uns und unsere Verbündeten kraftvoll und wirkungsvoll schützen und verteidigen.
GEMEINSAM. ENTSCHLOSSEN. JEDERZEIT. – So lautet das Leitmotiv des Kommandos. Treffender kann man auch aus meiner Sicht nicht beschreiben, was es heißt, in diesen Zeiten Verantwortung für unser Land zu übernehmen. Dafür möchte ich Danke sagen, Danke den Soldatinnen und Soldaten, aber auch denjenigen, die aus anderen Institutionen wie der Bundespolizei, dem Auswärtigen Amt und vielen weiteren Organisationen hier an diesem Standort Dienst tun. Ich tue das, wie schon gesagt, bewusst am heutigen Tag der Bundeswehr, an dem sich unsere Streitkräfte in ganz Deutschland den Bürgerinnen und Bürgern vorstellen. Ich möchte, dass der Wert der Arbeit der Soldatinnen und Soldaten in unserem Land gesehen und gewürdigt wird. Deswegen sage ich Dank für Ihren Dienst, Dank für Ihre Loyalität zu Deutschland. Danke für Ihren Einsatz zum Schutz unserer Freiheit, zum Schutz unserer freiheitlichen demokratischen Ordnung!
Ich möchte mit meinem Besuch das, was ich schon als Oppositionsführer getan habe, fortsetzen, nämlich regelmäßig Besuche bei der Truppe zu unternehmen. Bei diesen Besuchen möchte ich mit den Soldatinnen und Soldaten ins Gespräch kommen. Ich möchte sehen, wie es um die Bundeswehr steht, und ich möchte den Menschen in unserem Lande zeigen, dass das, was Sie hier leisten, grundlegend und entscheidend für unser Leben in Freiheit, in Frieden und in Wohlstand ist.
Deswegen noch einmal ganz herzlichen Dank meinen beiden Gastgebern! Herzlichen Dank für Ihre Arbeit und stellvertretend herzlichen Dank auch an alle Soldatinnen und Soldaten sowie mitwirkende Institutionen für die Arbeit, die an diesem Standort stellvertretend für die gesamte Bundeswehr geleistet wird!