Staatsministerin Grütters vergibt Produktionsförderungen für Kurzfilme

Im Einzelnen handelt es sich um folgende Projekte:

„Das Gestell“
Hersteller: Philip Widmann, Berlin
Regie und Drehbuch: Philip Widmann
Fördersumme: 15.000 Euro
Der Kurzfilm zeigt Landschaften, Räume und Situationen, die die Durchdringung einer Region und Gesellschaft durch das Technische darstellen. Stimmen aus dem Off interpretieren auf Japanisch und Deutsch Martin Heideggers „Die Frage nach der Technik“. (Experimentelles Essay)

„Reko City“
Hersteller: Jörn Staeger Filmproduktion, Hamburg
Regie und Drehbuch: Jörn Staeger
Fördersumme: 15.000 Euro
Eine experimentelle Dokumentation über den aktuellen Rekonstruktionstrend in deutschen Städten.

„Zu Ihrer eigenen Sicherheit“
Hersteller: Polyphem Filmproduktion GbR, Köln
Regie und Drehbuch: Florian Heinzen-Ziob
Fördersumme: 15.000 Euro
Die Sicherheitskontrolle am Flughafen ist ein besonderer Ort. Die Hypothese des Projekts: Zwischen Check-in und Duty-Free werden wir alle zu potentiellen Terroristen… (Drama)

„GROSSE PAUSE“
Hersteller: Natalie Muntermann und Alexandra Schröder, Köln
Regie und Drehbuch: Natalie Muntermann und Alexandra Schröder
Fördersumme: 15.000 Euro
Der 14jährige Schulschwänzer Tim verbringt seine Tage überall und nirgends. Er füllt sich seine Zeitblase auf ganz eigene Art während der Druck von außen wächst. „GROSSE PAUSE“ ist ein Film über das Gefühl des Nicht-Teilnehmens und pendelt zwischen Stillstand und Rastlosigkeit. (Dokumentarfilm)

„Das Internationale Deutsch-Deutsche Kunsthitstudio“
Hersteller: Annette Hollywood, Berlin
Regie und Drehbuch: Annette Hollywood
Fördersumme: 14.920 Euro
Das Kurzfilmprojekt ist eine künstlerische Aufarbeitung des zeitgeschichtlich einzigartigen Phänomens des deutsch-deutschen Schlagers. Der experimentelle Film wird im Stile einer surreal anmutenden Musik-Fernsehsendung realisiert. Anhand der deutsch-deutschen Schlagergeschichte mit ihren zwei Verläufen in politisch konträren Systemen werden Fernsehgeschichte, Inszenierungsformen und Ideologien sichtbar gemacht und spielerisch reflektiert.

„Das Wildschwein“
Hersteller: Kabinett Filmproduktion GmbH, Berlin
Regie und Drehbuch: Bella Szederkényi
Fördersumme: 15.000 Euro
Ein kleines, animalisches Straßenkind entflieht dem Leben in der Großstadt in die Dunkelheit des Waldes. Dort trifft das Kind auf ein Wesen, das mächtiger und gewaltiger ist als alles bisher Vorstellbare. (Animationsfilm)

„Lost in face“
Hersteller: FILMSTAHL Riedl & Stahl GbR, München
Regie und Drehbuch: Valentin Riedl
Fördersumme: 15.000 Euro
Martha sitzt in ihrem Wohnatelier voller Ölfarben und arbeitet an einem Selbstportrait. Sie fährt mit dem Zeigefinger über ihr Gesicht und malt mit der anderen Hand das Ertastete. Martha ist gesichtsblind und erkennt weder sich selbst noch ihre engsten Angehörigen am Gesicht. Jeder soziale Kontakt ist für sie belastend und doch lacht sie über viele komische Momente.

„Gott kommt!“
Hersteller: Lukas Thiele Filmproduktion, Berlin
Regie und Drehbuch: Stefan Vogt
Fördersumme: 10.000 Euro
Jeden Sonntag versucht der Pfarrer, seine kleine Gemeinde mittels Glockengeläut und Orgelspiel in die Messe zu locken. Niemand kommt. Stattdessen gibt es eine Veränderung im Dorf, welche sich stark auf das Gleichgewicht der kleinen Gemeinde auswirkt…12 Episoden über Glaube, Einflüsse von außen und die Kirche im Dorf. (Animierte Kurzfilmserie)

„Casanovagen“
Hersteller: Luise Donschen, Berlin
Regie und Drehbuch: Luise Donschen
Fördersumme: 15.000 Euro
Elija ist Mönch, Undine Prostituierte. Lukas war einmal eine Frau und John Malkovich Casanova. Der Kurzfilm handelt von ihrem Lebenswandel und dem damit verbundenen Umgang mit Körper und Begehren. (Dokumentarfilm)

„Tradition“
Hersteller: COLOR OF MAY Imanov & Blondiau Filmproduktion GbR, Köln
Regie: Joseph Bliadze
Drehbuch: Elmar Imanov, Joseph Bliadze
Fördersumme: 15.000 Euro
Christian und Daniel sind Kletterer aus Deutschland. Sie reisen als Touristen nach Georgien, um eine Tour durch die Berge zu machen. In einem Dorf werden sie von gastfreundlichen Georgiern zu einer Hochzeit eingeladen. Sie amüsieren sich prächtig mit den einheimischen Partygästen und betrinken sich mit ihnen. In dieser ausgelassenen Atmosphäre küssen Christian und Daniel sich leidenschaftlich. Was dann passiert, ist fern von allem, was sie sich je vorstellen konnten. (Tragikomödie)

„fast weltweit“
Hersteller: pong Film GmbH, Berlin
Regie und Drehbuch: Caroline Kirberg
Fördersumme: 15.000 Euro
Bad Salzuflen, BRD, Ende der 80er Jahre: In einer Garage gründeten Frank, Bernadette und ihre Freunde das Kassettenlabel „fast weltweit“ und träumten davon, Popstars zu werden. Was ist ein Vierteljahrhundert gelebter Utopien später aus ihren Teenagerträumen geworden? Beim Osterfeuer treffen die Freunde für einen Abend lang wieder aufeinander - auf dem Bauernhof von Franks Eltern in Bad Salzuflen. (Dokumentarfilm)

„Die Schläferin“
Hersteller: Alexandra Gerbaulet, Berlin
Regie: Tim Schramm
Drehbuch: Alexandra Gerbaulet
Fördersumme: 15.000 Euro
Der Kurzfilm ist eine experimentelle Studie über die russischstämmige mutmaßliche Mörderin Irina S., die im Jahr 2011 erst ihren Ehemann und wenig später sich selbst tötet. Vier aus Recherchematerial verdichtete Stimmen nähern sich dieser Geschichte an, deren eigentliche Protagonistin selbst nie zu Wort gekommen ist. Zeitlebens war Irina S. eine unsichtbare Frau, lediglich ihre Tat verschafft ihr für einen kurzen Moment Sichtbarkeit. Einer Hohlform gleich wird sie im Film wie im Leben nie manifest, sondern bleibt stets Entwurf. (Experimentalfilm)

„Cold fronts or winter wonderlands“
Hersteller: Amir Yatziv, Berlin
Regie und Drehbuch: Amir Yatziv
Fördersumme: 13.600 Euro
Der Film ist eine Mischung aus 3D-Animation und gefilmten Video-Interviews. Zwei virtuelle Erforscher - ein deutscher Staatsanwalt und ein israelischer Videospieler -, die unabhängig voneinander in einer virtuellen Welt nationalsozialistischer Konzentrationslager mit der Erinnerung experimentieren. (Dokumentarfilm/ Fiktion)

„The Lost Ones“
Hersteller: Raimund Krumme, Berlin
Regie und Drehbuch: Raimund Krumme
Fördersumme: 15.000 Euro
Etwa 200 Menschen, eingeschlossen in einem kreisförmigen Raum. Sie sind auf der Suche nach einem anderen Menschen, schließlich nur noch nach einem Ausgang aus dieser Bleibe. Beides misslingt, trotzdem bleibt bei einigen Hoffnung, während andere aufgegeben haben und langsam fast völlig zum Stillstand kommen. (Animationsfilm)

„Pace“
Hersteller: Kai Stänicke, Berlin
Regie und Drehbuch Kai Stänicke
Fördersumme: 15.000 Euro
Zwischen den Zeigern einer immer schneller laufenden Uhr versucht ein Mann, mit seinem Umfeld Schritt zu halten. Bis ihn die Zeit selbst überholt. (Animationsfilm)

„Wunderschein“
Hersteller: Cask Films, Berlin
Regie: Cailleau Guillaume
Drehbuch: Cailleau Guillaume, Matteo Conti
Fördersumme: 15.000 Euro
Der Kurzfilm verschreibt sich dem Rhythmus der Geldströme, führt uns durch die soziale Interaktion alternativer Währungssysteme und Maschinerie der zentralen Geldpolitik. Zugleich versucht „Wunderschein“ als Film die Metamorphose hin zur eigenen Währung. (Experimentalfilm)

„Flüchtlingsgespräche“
Hersteller: Nicole König, Berlin
Regie und Drehbuch: Nicole König
Fördersumme: 8.795 Euro
Ausgehend von Brechts „Flüchtlingsgesprächen“ soll Migration als komplexes Phänomen gezeigt werden, welches andere Ordnungsvorstellungen als die gängigen normativen erfordert und ein „Recht auf Differenz“ impliziert. (Experimentelles Essay)

„Hotel Kummer“
Hersteller: Daliah Ziper, Frankfurt am Main
Regie und Drehbuch: Daliah Ziper
Fördersumme: 4.700 Euro
Eine Reise, die nicht hält, was sie verspricht: In der Hoffnung auf eine bessere Zukunft fern von Armut und Antisemitismus reisten um 1900 Tausende jüdische Frauen von Osteuropa nach Südamerika, wo sie schließlich zwangsprostituiert wurden. Auf den Spuren ihrer Lebenswege werden Vergangenheit und Gegenwart an den Erinnerungsorten dokumentiert. (Experimenteller Dokumentarfilm)

Die Auswahl der Kurzfilmprojekte erfolgte auf Vorschlag der Jury Produktionsförderung B (Kurzfilm). Die Jury tagte in folgender Besetzung: Björn Jensen, München (Berater, Produzent, Autor), Maike Mia Höhne, Hamburg (Produzentin, Autorin, Regisseurin), Anna Hoffmann, Berlin (Programmkoordination Internationales Forum des jungen Films), Annette Kilzer, Berlin (Filmkritikerin und Autorin), und Dr. Cathy de Haan, Leipzig (Autorin, Dramaturgin, Produzentin).

Kontakt/Information:
Filmreferat des BKM, Telefon: 0228-99 681 3449, Fax: -53449,
E-Mail: K35@bkm.bund.de
Pressestelle BKM, Telefon: 030-18-272-3281, Fax: -3259,
E-Mail: pressestelle-bkm@bpa.bund.de