Grütters: „Jahrhundertbauwerk in neuem Glanz“

Eröffnung der Staatsbibliothek Grütters: „Jahrhundertbauwerk in neuem Glanz“

Nach 15-jähriger Sanierung und Modernisierung wurde die Staatsbibliothek Unter den Linden am 25. Januar feierlich wiedereröffnet. Kulturstaatsministerin Grütters würdigte beim digitalen Festakt das imposante Bauwerk, das einzigartige geistige und kulturelle Schätze in sich berge.

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Kulturstaatsministerin Monika Grütters im Großen Lesesaal der Staatsbibliothek Unter den Linden

Kulturstaatsministerin Monika Grütters im Großen Lesesaal der Staatsbibliothek 

Foto: Thomas Meyer / Ostkreuz

Die Staatsbibliothek Unter den Linden zählt zu den bedeutendsten Bibliotheken weltweit – nicht nur wegen ihrer umfangreichen Bestände, sondern auch wegen des beeindruckenden Gebäudes, in dem sie seit 1914 untergebracht ist.

Schwere Beschädigungen durch Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg sowie die bauliche Vernachlässigung zu DDR-Zeiten hatten eine Generalsanierung notwendig gemacht. Bei laufendem Bibliotheksbetrieb wurde das denkmalgeschützte Gebäude von 2005 bis 2019 umfassend saniert, modernisiert und erweitert. Am 25. Januar fand die feierliche Wiedereröffnung statt.

Geistige Schatzkammer der Menschheit

Kulturstaatsministerin Grütters würdigte die Bibliothek dabei als ein „Jahrhundertbauwerk“. „In neuem Glanz und alter Pracht bietet die Staatsbibliothek Unter den Linden (…) einen unvergleichlichen Zugang zu einzigartigen Kostbarkeiten des Menschheitswissens, der Geschichte und Kunst“, so Grütters. 

Der Festakt fand pandemiebedingt ohne Publikum statt. Mit der Kulturstaatsministerin vor Ort waren Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, der die Festansprache hielt, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Hermann Parzinger sowie die Generaldirektorin der Staatsbibliothek Barbara Schneider-Kempf. Interessierte konnten die Eröffnungsfeier via Livestream mitverfolgen.

Die Grundinstandsetzung der Staatsbibliothek Unter den Linden, die 470 Millionen Euro gekostet hat, wurde vollständig aus dem Haushalt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert.

Zentrale Treppenhalle der Staatsbibliothek Unter den Linden

Die imposante Treppenhalle führt über das Vestibül in den Großen Lesesaal

Foto: Thomas Meyer / Ostkreuz

Tempel für Forschung und Kreativität

Die Staatsbibliothek ist mit 170 x 107 Metern eines der größten Gebäude Berlins. Sie hat sieben Lesesäle, 620 Arbeitsplätze und vier Veranstaltungssäle.

Der im Krieg stark beschädigte Kuppelsaal wurde im Zuge der Baumaßnahmen durch einen modernen Großen Lesesaal ersetzt, der von einem hellen Glaskubus gekrönt wird. Ein Rara-Lesesaal, Tresormagazine für besonders schützenswerte Literatur sowie ein Freihandmagazin kamen ebenfalls hinzu. Zudem erhielt die Bibliothek neue Ausstattungen für IT, den Buchtransport, die Klimatisierung der Räume und ein Digitalisierungszentrum.

Der Bestand der Staatsbibliothek umfasst – nimmt man alle Standorte zusammen – mehr als 33 Millionen Einheiten, darunter allein zwölf Millionen Bücher. Zu den weltberühmten historischen Schätzen der Sammlung gehören etwa die Originalpartitur von Beethovens 9. Sinfonie, Alexander von Humboldts Reisetagebücher sowie das älteste Druckwerk der Welt aus Japan.

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Ein Blick in die bewegte Geschichte und die kostbare Sammlung der Staatsbibliothek

Öffnung vorerst nur digital

Besucherinnen und Besucher müssen sich noch ein wenig gedulden: Pandemiebedingt ist die Bibliothek derzeit geschlossen, nur ihre vielfältigen digitalen Services können genutzt werden. Sobald es die Corona-Bestimmungen ermöglichen, wird das Haus seine Türen wieder öffnen.

Ab Ende 2021 können sich Besucherinnen und Besucher zudem auf das neue Bibliotheksmuseum freuen. Auf mehr als 1.000 Quadratmetern wird es dann die Geschichte der Bibliothek und wertvolle Schätze aus der Sammlung präsentieren.

Die 1661 gegründete Staatsbibliothek zu Berlin ist die größte wissenschaftliche Universalbibliothek im deutschsprachigen Raum. Zweiter Standort neben dem Sitz der historischen Forschungsbibliothek im Haus Unter den Linden ist die Forschungsbibliothek der Moderne im Haus Potsdamer Straße.

Die Staatsbibliothek zu Berlin ist Teil der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die gemeinsam von Bund und Ländern finanziert wird. Der Baukosten werden allein vom Bund getragen.