Seoul-Friedenspreis für die Kanzlerin

Südkorea vergibt Preis Seoul-Friedenspreis für die Kanzlerin

Bundeskanzlerin Merkel hat den Seoul-Friedenspreis entgegengenommen. Anerkannt wird damit ihr Einsatz für die europäische Einigung sowie bei der Versöhnung und Verständigung mit Israel und den Nachbarn Deutschlands.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel bekommt den Seouler Friedenspreis verliehen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird u.a. für ihre Verdienste für die europäische Einigung ausgezeichnet.

Foto: Bundesregierung/Güngör

Der Generalsekretär der Seoul Peace Prize Cultural Foundation, Kim Seung-chae, überreichte den Preis in Anwesenheit des koreanischen Botschafters, Lee Kyung Soo, an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Verleihungszeremonie fand im Bundeskanzleramt statt.

Nicht über Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinwegsehen

"Das Leid in den Krisenherden - insbesondere auch in Syrien - in diesen Tagen ist unbeschreiblich", sagte Merkel in ihrer Rede anlässlich der Preisverleihung. Der Einsatz von Fass-, Brandbomben und sogar Chemiewaffen werde nicht gescheut.

"Die Zivilbevölkerung wird ausgehungert, medizinische Einrichtungen werden angegriffen. Das sind schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit, und wir dürfen darüber nicht einfach hinwegsehen", so der eindringliche Appell der Kanzlerin.

Koreanische Vereinigung möge eines Tages gelingen

Auch in Korea sei Stabilität keineswegs selbstverständlich, denn mit Nukleartests und Raketenabschüssen bedrohe Nordkorea schon seit Jahren seine Nachbarn. "Die Führung in Pjöngjang missachtet internationales Recht und provoziert die Weltgemeinschaft", bekräftigte Kanzlerin Merkel. Sie wünsche Südkorea von Herzen, dass der Traum von der Vereinigung beider Landesteile eines Tages gelingen möge, sagte Merkel.

Der Seoul-Friedenspreis war 1990 von der südkoreanischen Regierung anlässlich der Olympischen Spiele in Seoul 1988 initiiert worden. Er würdigt alle zwei Jahre Beiträge "zu einer friedlichen Welt durch Versöhnung, Harmonie und Wohlstand zwischen Völkern und Nationen". Zudem soll er dem "brennenden Wunsch des koreanischen Volkes nach Frieden" Ausdruck verleihen. Zu den Preisträgern zählen Persönlichkeiten wie die UN-Generalsekretäre Kofi Annan und Ban Ki-moon, Muhammad Yunus von der Grameen-Bank, der frühere tschechische Staatspräsident Vaclav Havel und internationale Institutionen wie "Ärzte ohne Grenzen" und Oxfam.