SehReise durch die Reformation

Evangelischer Kirchentag SehReise durch die Reformation

Zu einer Zeitreise durch 500 Jahre Reformation - dazu hatte das Bundespresseamt in Wittenberg eingeladen. Die Ausstellung "Aufbruch zur Freiheit" zeigte vom 24. bis 29. Mai die wichtigsten Stätten der Reformation in Deutschland - und machte deutlich, welche Auswirkungen die Reformation heute noch hat.

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500 Jahre Reformation Jubiläum

Schauplatz Wittenberg: Im SehContainer werden die dreizehn wichtigsten Stätten der Reformation gezeigt.

Foto: Bundesregierung/Gelsen

Tausende Menschen waren in den vergangenen Tagen in die Lutherstadt Wittenberg zum Deutschen Evangelischen Kirchentag geströmt. Es war ein besonderer Kirchentag - denn im Mittelpunkt stand das 500-jährige Jubiläum der Reformation.

Vom Seecontainer zum SehContainer

Mit der Ausstellung "Aufbruch zur Freiheit" direkt vor dem Lutherhaus in Wittenberg erinnerte die Bundesregierung an dieses bedeutsame Ereignis: In einem "SehContainer" - einem ehemaligen Seefrachtcontainer - stellte ein kurzer Film die wichtigsten 13 Stätten der Reformation in Deutschland vor.

Anschaulich und lebendig erklärte der ehemalige Bischof Wolfgang Huber die Bedeutung der einzelnen Orte. Darunter die Wartburg bei Eisenach oder das Gutenberg-Museum in Mainz. Jede der Stationen stand dabei für sich und zeigte, welche Auswirkungen die Reformation auch heute noch für unser Zusammenleben hat.

Besucher aus aller Welt

Aus allen Teilen Deutschlands waren die Gäste zum Kirchentag angereist. Viele kamen aus dem Ausland – etwa den USA, Asien, Großbritannien oder Skandinavien. Auf ihrem Weg durch die Stadt machten sie Halt am "Sehcontainer", verweilten auf den Hockern vor den Bildschirmen und lauschten interessiert den Erklärungen von Wolfgang Huber.

Nach der Filmvorführung war manch einer überrascht. Ihr sei gar nicht bewusst gewesen, wie aktuell Luther heute nach 500 Jahren noch ist, sagte eine Rentnerin aus München. "Es ist schon toll zu sehen, was wir Luther alles in unserer Sprache und Kultur zu verdanken haben."

Ausstellung zeigt wichtigste Stätten der Reformation

Eindrucksvoll schildert der Film die einzelnen Stationen der Reformationsreise. Los geht sie im Süden in der St. Anna Kirche in Augsburg und endet in Lübeck im Norden Deutschlands. Augsburg steht beispielweise für die Durchsetzung religiöser Vielfalt. Hier wurde der Grundsatz "cuius regio, eius religio" - "wessen Gebiet, dessen Religion" - geschaffen. Von nun an galt mehr als nur eine christliche Glaubensüberzeugung.

In der Hansestadt Lübeck trat die Reformation ihren Weg in die Welt an. Sie veränderte nicht nur die Kirche, sondern auch Arbeit und Wirtschaft. Durch Auswanderer verbreitete sich der Protestantismus weltweit - mit ganz unterschiedlichen Ausprägungen.

Bund gibt Bildband zu Reformationsstätten heraus

Auch der hochwertige Bildband "Reformationsland – eine Reise zu 28 vom Bund geförderten Reformationsstätten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen" fand großen Anklang bei den Besuchern am Stand der Bundesregierung – besonders als Ergänzung zum Film.

Wer nicht zur Reformationsreise nach Wittenberg antreten konnte, hat die Möglichkeit, den Band über den Informationsservice der Bundesregierung zu bestellen. Herausgegeben haben ihn Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Bundesbauministerin Barbara Hendricks.

Die Ausstellung "Aufbruch zur Freiheit" war zum Deutschen Evangelischen Kirchentages vom 24. bis 29. Mai in der Lutherstadt Wittenberg zu sehen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundespresseamtes waren zudem vor Ort und informierten über die Aktivitäten des Bundes zum Reformationsjubiläum 2017.