Besserer Schutz für das Wattenmeer

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Anrainerstaaten beraten über das Wattenmeer Besserer Schutz für das Wattenmeer

Das Wattenmeer ist bedroht. Direkt durch den Anstieg des Meeresspiegels und den Klimawandel. Indirekt durch den Menschen, der es nutzt und vor allem verschmutzt und die Artenvielfalt und Biodiversität beeinträchtigt. Zum künftigen Schutz des Wattenmeeres haben die drei Anrainerstaaten Deutschland, Dänemark und die Niederlande deshalb einen neuen integrierenden Wattenmeer-Plan verabschiedet.

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Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer

Das Wattenmeer kann durch seine Rettung selbst zum Retter werden – so kann es erhebliche Mengen an Klimagasen in Schlickböden speichern.

Foto: Ulf Dieter

In Zeiten von Artensterben, Biodiversitäts- und Klimakrise, von dem auch das Wattenmeer nicht verschont geblieben ist, hat unter deutscher Präsidentschaft die 14. Trilaterale Regierungskonferenz zum Schutz des Wattenmeeres stattgefunden. Bei dem alle vier Jahre stattfindenden, politisch hochrangigen Treffen aus Dänemark, den Niederlanden und Deutschland und weiterer Fachleuten ging es um einen gemeinsamen und somit effektiveren Kurs. 

Integriert vorgehen 

Die drei Anrainerstaaten wollen im Umgang mit dem einzigartigen Weltnaturerbe Wattenmeer deshalb künftig besser koordiniert vorgehen und es damit besser schützen. Den außergewöhnlichen universellen Wert dieses sensiblen und weltweit einmaligen Ökosystems erkennen wollen die Anrainerstaaten erhalten. So erklärten sie, dass es etwa wirksamer Schutzgebiete bedarf, um nachhaltig dazu beizutragen, die natürlichen Ökosystemfunktionen zu wahren.

Schützenswert und schützend zugleich

Faszinierend ist: Das Wattenmeer kann durch seine Rettung dazu beitragen, selbst zum Retter zu werden – seiner selbst und weiterer Umwelt- und Naturschutzgüter. In den Schutz des Wattenmeeres zu investieren, lohnt sich also mehrfach. 

Als natürliches, artenreiches Ökosystem ist das Wattenmeer beispielsweise in der Lage, erhebliche Mengen an Klimagasen in Salz- und Seegraswiesen sowie Schlickböden zu speichern. Solche Funktionen gilt es also zu stärken. Denn solche naturbasierten Lösungen sind nicht nur grundsätzlich nachhaltig. Sie tragen auch dazu bei, die wichtigen Ökosysteme zu erhalten. 

Voneinander lernen, gemeinsam umsetzen, nachhaltig gelingen

Damit das Wattenmeer künftig besser mit den verschiedenen Ausprägungen des Klimawandels umgehen kann, sind innovative Maßnahmen gefragt. Dafür haben die Wattenmeer-Anrainer ein trilateral koordiniertes Forschungsprogramm in Höhe von 15 Millionen Euro vereinbart, wozu Deutschland allein 11 Millionen Euro beitragen wird. 

Der integrierende Wattenmeer-Plan bietet zugleich die Chance, in der Praxis voneinander zu lernen. Denn das Wattenmeer wird auch künftig wirtschaftlich genutzt werden. Die Fischer werden auch morgen im Wattenmeer ihrem Beruf nachgehen, die Schifffahrt wird weiter durch das Wattenmeer fahren, Offshore-Windanlagen dürften sogar eher noch ausgebaut werden. Das gemeinsame Handeln soll dafür sorgen, dass es keinen Verlierer geben wird – auch nicht das Wattenmeer. Die drei Wattenmeer-Anrainer wollen in den nächsten Jahren zeigen, wie der Schutz eines einzigartigen Ökosystems und der Umgang mit Fischerei, Schifffahrt, Tourismus, Energie und Küstenschutz zum Nutzen aller gelingen kann.

Bei der 14. Trilateralen Regierungskonferenz kamen vom 28. November bis 1. Dezember 2022 in Wilhelmshaven die zuständigen Ministerinnen und Minister der drei Wattenmeer-Anrainerstaaten und die Umweltministerinnen und Umweltminister der Küstenbundesländer sowie zahlreiche Vertreter von Umwelt-, Naturschutz und Nutzerverbänden sowie aus Kommunen, Wissenschaft und Jugend zusammen. Zweck des inzwischen 14. Treffens war es zu beraten, wie sie gemeinsam den Schutz des Außergewöhnlichen Universellen Wertes des Weltnaturerbes Wattenmeer weiter stärken können.