Reparieren statt wegwerfen

Europäische Woche der Abfallvermeidung Reparieren statt wegwerfen

"Bewusst konsumieren und richtig Entsorgen" - so lautet das Motto der 9. Europäischen Woche der Abfallvermeidung (EWAV). Was heißt das genau? Wie lässt sich Abfall reduzieren? Und was tut die Bundesregierung in diesem Bereich? Ein Überblick.

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Weltweit wachsen die Abfallmengen stetig an. Das geht zu Lasten der natürlichen Ressourcen und des Klimas. Auf die Notwendigkeit der Ressourcenschonung machen derzeit Menschen europaweit mit Projekten und Aktionen aufmerksam und zeigen praktische Wege aus der Wegwerfgesellschaft auf.

Zahlreiche Aktionen in Deutschland

Auch in Deutschland präsentieren zahlreiche Akteure noch bis zum 25. November 2018 ihre Aktionen zum Thema Abfallvermeidung. So starteten seit Samstag unzählige Plakatkampagnen, Repair Cafés öffneten ihre Türen, gemeinnützige Vereine luden zum gemeinsamen Kochen gegen die Lebensmittelverschwendung ein. Auch Bundes- und Landesbehörden, Stadt- und Kreisverwaltungen, kommunale Entsorgungsunternehmen, Verbraucherzentralen, soziale Einrichtungen sowie Umweltinitiativen beteiligen sich an der Kampagne.

Die EWAV ist Europas größte Kommunikationskampagne zu Abfallvermeidung und Wiederverwendung. Jedes Jahr in der letzten Novemberwoche werben Akteurinnen und Akteure europaweit für einen bewussteren Umgang mit Alltagsgegenständen und Ressourcen. In Deutschland steht die diesjährige EWAV unter dem Motto "Bewusst konsumieren und richtig Entsorgen". Finanziert wird die Kampagne mit Mitteln der Europäischen Klimaschutzinitiative. Offizieller Partner ist das Bundesumweltministerium.

Umgang mit gefährlichen Abfällen

Jedes Jahr werden rund 50.000 Tonnen Gerätebatterien und Akkus in Deutschland in den Verkehr gebracht. Weniger als die Hälfte davon kommt in den Rückgabebehältern der Geschäfte und den Sammelstellen der Kommunen an. Ähnlich sieht es bei der Sammelquote für Elektroaltgeräte aus. Maria Krautzenberger, Chefin des Umweltbundesamtes, berichtet: "Knapp 465.000 Tonnen Kühlschränke, Waschmaschinen und Geschirrspüler verschwinden in den Untiefen illegaler Sammlung oder in nicht zertifizierten Behandlungsanlagen." Das belastet die Umwelt. Denn all diese Geräte enthalten neben wertvollen Rohstoffen wie Kupfer, Aluminium und Gold auch gesundheits- oder umweltgefährdende Stoffe. Dabei gibt es gute Abgabemöglichkeiten in Deutschland wie gut ausgebaute Wertstoffhöfe. Viele kommunale Entsorger bieten auch einen Abholservice an. Zudem sind größere Einzelhändler und Online-Händler gesetzlich verpflichtet , Elektrogeräte zurückzunehmen und zu entsorgen.

Reparieren statt wegwerfen

Was kann der Verbraucher tun, um Ressourcen und Umwelt zu schonen? Generell gilt: Elektrogeräte sollten so lange wie möglich genutzt werden - auch wenn ein Neugerät mit einem geringeren Energie- oder Wasserverbrauch punkten kann. Das hat das Umweltbundesamt herausgefunden. Ist das Elektrogerät doch einmal kaputt, lohnt sich die Reparatur. Neben dem Werkskundendienst der Hersteller gibt es auch unabhängige Reparaturbetriebe und kostengünstige Repair Cafés. Bei letzteren handelt es sich um Initiativen, wo unter Anleitung von ehrenamtlichen Reparaturexperten gemeinsam repariert wird.

Video Gemeinsam reparieren statt wegwerfen

Lässt sich ein Gerät nicht mehr reparieren, lohnt es sich, über den Kauf gebrauchter Ware nachzudenken oder Tauschbörsen zu nutzen. Denn: Die Wiederverwendung von Produkten erspart den Neukauf und das spart Ressourcen.

Was macht die Bundesregierung in diesem Bereich?

Abfallvermeidung setzt bei der Herstellung von Produkten an. Deshalb hat die Bundesregierung die Produktverantwortung als wesentliches Element der deutschen Abfallwirtschaftspolitik festgelegt: Hersteller und Vertreiber sollen ihre Produkte so gestalten, dass bei der Herstellung und beim späteren Gebrauch möglichst wenig Abfall anfällt. Gleichzeitig soll die umweltverträgliche Verwertung und Beseitigung gewährleistet werden. Die rechtlichen Grundlagen dazu hat die Bundesregierung zum Beispiel im Kreislaufwirtschaftsgesetz festgeschrieben. Darüber hinaus gibt das Umweltzeichen der Bundesregierung, der Blaue Engel , seit 40 Jahren Auskunft darüber, ob es sich um ein langlebiges, energieeffizientes und gesundheitsschonendes Produkt handelt.