Reisende sind in der Verantwortung

Afrikanische Schweinepest verhindern Reisende sind in der Verantwortung

Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich. Bei einem Ausbruch unter Haus- und Wildschweinen endet sie aber meist tödlich. So droht ein enormer wirtschaftlicher Schaden. Auch Verbraucher können dabei helfen, einen Ausbruch der Seuche in Deutschland zu verhindern.

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Autofahrer und Reisende während einer Ruhepause auf dem überfüllten Rastplatz auf Höhe von Göttingen an der Autobahn 7.

Gerade an Raststätten gilt: Reste vom Wurstbrot nur in verschlossene Tonnen entsorgen.

Foto: picture-alliance/ dpa

Herbstferien - viele nutzen die Zeit für Reisen und Ausflüge in die deutschen Nachbarländer. Doch Sorgfalt ist geboten: Bei den östlichen Nachbarn Polen und Tschechien sowie in weiteren osteuropäischen Ländern gibt es Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Im September wurde die Seuche auch erstmalig in Belgien nachgewiesen.

Speisereste gehören in fest verschlossene Behälter

Die Schweinepest wird über den direkten Kontakt zwischen infizierten und nicht infizierten Tieren übertragen. Doch auch Menschen können indirekt zum Überträger werden - indem sie beispielsweise Speisereste mit belasteten Schweinefleischerzeugnissen wegwerfen. Das Virus ist sehr widerstandsfähig und überlebt in frischem, gefrorenem, gepökeltem und geräuchertem Fleisch sowie in Wurstwaren.

Fressen Wildschweine die Abfälle, können sie sich darüber mit dem Virus infizieren und auf Hausschweine übertragen. Aber auch Virusreste an Schuhen und Fahrzeugen können zur Verbreitung der Seuche führen.

Deshalb müssen sich Reisende, Fernkraftfahrer und Jäger, die aus einem von der ASP betroffenen EU-Mitgliedsstaat einreisen, umsichtig verhalten. Mitgebrachte Wurstwaren, etwa auf Pausenbroten, dürfen nicht unachtsam am Straßenrand weggeworfen werden.

Speisereste sind nur in fest verschlossene Müllbehälter zu entsorgen, so dass Wildschweine nicht herankommen.

Jagdreisende müssen besonders achtsam sein

Personen, die Jagdreisen in Gebiete, in denen die ASP auftritt, anbieten oder selber dort jagen, bittet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) um größtmögliche Vorsicht und Mitwirkung.

Das Blut infizierter Tiere ist besonders ansteckend. Deshalb sollte die Verunreinigung von Jagdausrüstung, Jagdhunden, Kleidung, Schuhen, Gerätschaften und Fahrzeugen mit dem Blut von Schweinen vermieden werden. Alle Gegenstände, die Kontakt mit dem Schwarzwild, dessen Blut und anderen tierischen Körperflüssigkeiten hatten, sollten unverzüglich noch in der Region gereinigt und desinfiziert werden.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium empfiehlt, nicht das eigene Auto für Fahrten ins Jagdrevier zu nutzen und dieses vor allem nicht für den Transport erlegter Tiere einzusetzen. Jäger, die das doch tun, müssen ihr Auto vor der Rückreise gründlich desinfizieren.

Jagdtrophäen und Schwarzwildprodukte sollten aus betroffenen Gebieten nur mitgebracht werden, wenn sie gründlich gereinigt und desinfiziert wurden und das von der zuständigen Veterinärbehörde bestätigt wurde.

Einreise aus Nicht-EU-Ländern

Reisende sollten wissen, dass das Mitbringen von Fleisch und Fleischerzeugnissen aus Nicht-EU-Ländern verboten ist. Proviantreste müssen vor der Wiedereinreise nach Deutschland vollständig verzehrt oder spätestens am Flugplatz oder am Grenzübergang für Wildschweine unzugänglich entsorgt werden.

Aktuelle Ausbruchszahlen

Derzeit breitet sich die Afrikanische Schweinepest weiter aus. Nach aktuellen Zahlen des Friedrich-Löffler-Instituts sind von Januar bis Mitte Oktober dieses Jahres im Baltikum, in Bulgarien, Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien, der Ukraine und Belgien 4.236 Fälle bei Wildschweinen und 1.279 Fälle bei Hausschweinen gemeldet worden.

Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2017 gab es in den drei baltischen Staaten, in Polen, Tschechien, Rumänien und der Ukraine 3.892 Fälle bei Wildschweinen und 248 Fälle bei Hausschweinen.

Das Friedrich-Löffler-Institut stellt eine europaweite Landkarte zur Verfügung, die die Ausbruchsorte aufzeigt. Die Karte wird wöchentlich aktualisiert.