Neue Wege für den Radverkehr

Verkehrspolitik Neue Wege für den Radverkehr

Diese Erfindung hat die Mobilität der Neuzeit revolutioniert: Vor 200 Jahren, im Jahre 1817, entwickelte Karl Drais das erste Zweirad. Heute fährt das Fahrrad auf der Überholspur und wird immer beliebter. Grund genug für die Bundesregierung, den Ausbau des Radverkehrs weiter voranzutreiben.

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Schnell von A nach B - dafür ist das Fahrrad auf vielen Strecken ideal. Der Bund unterstützt daher Länder und Kommunen dabei, Radschnellwege zu bauen. Auch an Bundesstraßen und Bundeswasserstraßen sollen mehr Radwege entstehen. Darüber hinaus fördert der Bund zahlreiche Radverkehrsprojekte und entwickelt den entsprechenden Rechtsrahmen weiter.

Für die Förderung des Radverkehrs sind Bund, Länder und Kommunen gemeinsam verantwortlich. Aufgabe des Bunds ist es, die Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung des Radverkehrs zu schaffen. Für die einzelnen Maßnahmen vor Ort, insbesondere für den Radwegebau, sind grundsätzlich die Länder und Kommunen zuständig.

Nationaler Radverkehrsplan 2020

Mit dem Nationalen Radverkehrsplan 2020 hat die Bundesregierung eine Strategie vorgelegt und ihre Leitlinien für die Radverkehrspolitik definiert. Mit diesem Grundsatzdokument macht die Bundesregierung deutlich, dass sie sich für eine nachhaltige Mobilität in Deutschland einsetzt. Ziel ist es, den Radverkehr noch attraktiver und sicherer zu machen.

Um dieses Ziel zu erreichen, fördert das Bundesverkehrsministerium innovative Projekte mit jährlich 3,2 Millionen Euro. Das Förderspektrum reicht von Informationskampagnen, Wettbewerben, Bildungsveranstaltungen und Forschungsvorhaben bis hin zu Verkehrssicherheitsaktionen. Insgesamt wurden bisher über 180 Projekte gefördert.

Bund stockt Fördermittel auf

Für die Förderung des Radverkehrs stellt das Bundesverkehrsministerium 2017 den Rekordbetrag von rund 130 Millionen Euro zur Verfügung. Davon fließen auch in diesem Jahr 98 Millionen Euro in den Radwegebau entlang von Bundesstraßen. Mit 1,3 Millionen Euro werden Betriebswege an Bundeswasserstraßen für den Radverkehr saniert und umgebaut.

Nach dem Entflechtungsgesetz erhalten die Länder vom Bund jährlich 1,3 Milliarden Euro, um die Verkehrsverhältnisse in den Gemeinden zu verbessern. Diese so genannten Kompensationsmittel dienen der Finanzierung von Investitionen in den ÖPNV und den kommunalen Straßenbau. Sie können aber auch für die Radverkehrsinfrastruktur verwendet werden.

Erstmals gewährt der Bund auch Finanzhilfen in Höhe von 25 Millionen Euro im Jahr für Radschnellwege in der Baulast der Länder und Kommunen. Bundesweit könnten nach ersten Schätzungen Radschnellwege auf einer Länge von insgesamt 1.400 Kilometern entstehen. Ein erstes Teilstück des Radschnellwegs 1 im Ruhrgebiet (RS1) ist bereits eröffnet.

Zahlen, Daten, Fakten: Rund 80 Prozent aller Haushalte in Deutschland besitzen mindestens ein Fahrrad. In jedem dritten Haushalt sind drei oder mehr Fahrräder vorhanden. Das sind etwa 78 Millionen Fahrräder, die immer öfter zum Einsatz kommen. Gegenwärtig werden bundesweit rund zehn Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt - Tendenz steigend.