Neue Hirtenwege für die Artenvielfalt

Biosphärenreservat im Pfälzerwald Neue Hirtenwege für die Artenvielfalt

Die einzigartige Natur des Pfälzerwaldes bietet Lebensraum für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Schäfereibetriebe sollen jetzt helfen, Offenland und Biotopverbünde in der Region zu erhalten. Die Bundesregierung unterstützt das Projekt "Neue Hirtenwege im Pfälzerwald" mit 1,7 Millionen Euro.

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Das Projekt knüpft an eine seit dem Mittelalter bestehende Tradition an und schafft neue Hirtenwege. Wanderschäferherden, die durch den Pfälzerwald streifen, sollen mit ihren Tieren auf zusätzlichen Brachflächen die Pflege der Biotope unterstützen.

Das deutsch-französische Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen wurde 1998 als erstes grenzüberschreitendes Biosphärenreservat der Unesco in Europa ausgewiesen.

Schulze: "Wanderschäfer sind wichtigste Verbündete"

Die einzigartige Natur des Pfälzerwalds sei ein ganz besonderes Stück deutscher Kulturlandschaft, sagte Bundesumweltministerin Schulze zum Start des Projekts "Neue Hirtenwege im Pfälzerwald". Besonders die Wiesen und Weiden seien wertvolle Lebensräume für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. "Wenn wir diese Landschaften erhalten wollen, sind die Wanderschäfer unsere wichtigsten Verbündeten", so die Ministerin.

Die Unesco hat 1971 das Programm "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB) ins Leben gerufen. Das MAB-Programm macht es sich zur Aufgabe, Biosphärenreservate einzurichten und zu gestalten. Als Modellregionen verwirklichen sie exemplarisch nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht. Weltweit gibt es 669 Biosphärenreservate in 120 Ländern, Deutschland beheimatet 16 von ihnen.

Neues Nationalkomitee für Deutschland berufen

Bundesumweltministerin Schulze hat das deutsche Nationalkomitee für das MAB-Programm 2018 neu berufen. Ihm gehören 17 Fachleute aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung an. Hauptaufgabe des ehrenamtlichen Gremiums ist es, die Entwicklung der 16 deutschen Unesco-Biosphärenreservate zwischen Rügen und Berchtesgaden voranzubringen.

Die deutschen Biosphärenreservate haben laut Ministerin Schulze international einen guten Ruf. Das sei auch dem Engagement des deutschen MAB-Nationalkomitees zu verdanken. "Als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung helfen die Biosphären dabei, die biologische Vielfalt und reichhaltige Landschaften zu erhalten und schaffen regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze."