Museum des 20. Jahrhunderts kommt

Haushaltsausschuss bewilligt Mittel Museum des 20. Jahrhunderts kommt

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat die Mittel für das geplante Museum des 20. Jahrhunderts am Kulturforum in Berlin bewilligt. "Mit dieser Entscheidung haben die Abgeordneten den Anspruch Deutschlands als große Kulturnation untermauert", erklärte Kulturstaatsministerin Grütters nach der Sitzung.

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fassade des geplanten Museums des 20. Jahrhunderts

Geplantes Museums des 20. Jahrhunderts am Berliner Kulturforum

Foto: Herzog & de Meuron

Das geplante Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts ist eines der ambitioniertesten kulturellen Projekte in Deutschland. In dem Neubau sollen künftig die Sammlungen zur Kunst des 20. Jahrhunderts der Nationalgalerie zu sehen sein. Sie gehören zu den bedeutendsten weltweit - zu sehen sind sie bislang jedoch nur zu einem kleinen Teil, weil es für viele der Werke keinen Ausstellungsplatz gibt.

Chance für das Berliner Kulturforum

364,2 Millionen Euro hat der Haushaltsausschuss heute für die veranschlagten Baukosten bewilligt. Kulturstaatsministerin Monika Grütters erklärte nach der Entscheidung: "Dieses Museum wird sowohl mit seiner Kunst als auch seiner hochkarätigen Architektur weit in die Welt hinausstrahlen. Die Brüche des 20. Jahrhundert haben Kunstwerke hervorgebracht, die ihresgleichen suchen. Deshalb ist es wichtig, dass neben den alten Meistern wie Rembrandt und Dürer auch die deutsche und internationale Kunst dieses wechselvollen Jahrhunderts in der Hauptstadt besser zur Geltung kommt – von Joseph Beuys bis Gerhard Richter, von Pablo Picasso bis Frank Stella."

Die Staatsministerin betonte, dass in diesem Projekt auch eine Chance für die Gestaltung des Berliner Kulturforums liege, die so schnell nicht wiederkomme. "Der Neubau wird die städtebauliche Situation zwischen den Solitären Mies van der Rohes und Scharouns und der St. Matthäus-Kirche maßgeblich verbessern – ein Gewinn für die Hauptstadt."

Transparenter Umgang mit Kostenentwicklung

Bereits im September hatte Grütters die für den Kulturetat zuständigen Abgeordneten des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags über die Termin- und Kostenplanung für das Museum des 20. Jahrhunderts informiert. Mit Blick auf die erstmals konkretisierten Kostenzahlen dankte Grütters den Abgeordneten dafür, dass sie mit ihrer Entscheidung zugleich honorierten, "dass wir offen und transparent mit den neuen Zahlen umgegangen sind."

Nach Rücksprache mit dem Bundesminister der Finanzen können außerdem 52,2 Millionen Euro für künftige Bau-Indexsteigerungen und 33,8 Millionen Euro Risikokosten hinzugerechnet werden, so dass sich die Gesamtsumme dann auf 450,2 Millionen Euro beliefe.

Engmaschige Kostenüberwachung vereinbart

Allerdings betonte Grütters, dass es sich bereits bei der nun bewilligten Bausumme von 364,2 Millionen Euro um eine "echte Schmerzgrenze" für sie handele, die strikt eingehalten werden soll. "Deshalb haben wir gemeinsam mit den Abgeordneten für ein strenges Kostenmanagement geworben, das Bauherren, Planer und Architekten verpflichtet, im 6-Monats-Rhythmus dem Bundestag über den Mittelabfluss und die Kostenentwicklung zu berichten. Kostenbewusstes Bauen und eine strenge Haushaltsdisziplin sind nicht nur unser aller Ehrgeiz, sondern hoffentlich auch ein vertrauensbildendes Signal."

Auf Basis der jetzigen Planungen ist die Fertigstellung des Gebäudes für 2026 vorgesehen. Der erste Spatenstich wird in den kommenden Wochen erfolgen.