Monika Grütters und Aurélie Filippetti verleihen deutsch-französischen Literaturpreis

Kulturstaatsministerin Monika Grütters und die französische Kulturministerin Aurélie Filippetti haben am (heutigen) Dienstag bei einem Festakt im Ministère de la Culture et de la Communication in Paris den deutsch-französischen Literaturpreis “Franz-Hessel-Preis“ 2013 an die Autoren Jonas Lüscher und Frédéric Ciriez verliehen.

Monika Grütters erklärte in ihrer Rede zur Preisverleihung: „Der deutsch-französische Literaturpreis wurde 2010 vor allem deshalb gestiftet, um den deutsch-französischen Kulturraum innerhalb Europas zu stärken und den literarischen Dialog zwischen unseren beiden Ländern zu vertiefen. Denn Europa ist zuallererst ein kulturelles Projekt – und nicht ein ökonomisches. Gerade in diesem, auch schmerzlichen europäischen Gedenkjahr 2014, und vor dem Hintergrund aktueller wirtschaftlicher Krisen sollten wir uns daran erinnern, dass es vor allem die Künstler, Musiker und Autoren zu beiden Seiten des Rheins waren, die Brücken zu einem gegenseitigen Verstehen gebaut haben. Das gilt auch für Franz Hessel, den Namensgeber unseres Literaturpreises, der in Paris und Berlin gleichermaßen zuhause war. Wie er zu seiner, so sind auch die diesjährigen Preisträger ganz nah an unserer Gegenwart“

Staatsministerin Monika Grütters betonte weiter: „Beide Schriftsteller treffen mit ihren Werken mitten ins Herz der Gegenwart. Wir brauchen solche Stimmen, die Stimmen junger, zeitgenössischer Autoren, die uns mit den unbequemen Wahrheiten unserer Zeit konfrontieren, die immer wieder helfen, unseren Kompass neu zu justieren. Mit dem Franz-Hessel-Preis wollen wir diesen wichtigen literarischen Stimmen auch im Nachbarland Gehör verschaffen. Wir brauchen Kreative und Intellektuelle als Kronzeugen unserer Lebenswelt, die durch ihre Kunst artikulieren, was wir nur ahnen oder wahrnehmen.“

Monika Grütters bekräftigte in Anlehnung an ein Zitat des Dichters Jean Paul: „‘Seit der Erfindung der Buchdruckerei gibt‘s keinen abgeschlossenen Staat mehr… Die Bücher stiften eine Universalrepublik, wodurch ein zweites oder doppeltes Europa entsteht‘. Deutschland und Frankreich sind in diesem ‚doppelten Europa‘ der Literatur untrennbar miteinander verbunden.“

Die Verleihung des Franz-Hessel-Preises 2013 fand zum Auftakt der Beratungen des deutsch-französischen Ministerates statt, an dem Kulturstaatsministerin Monika Grütters und die französische Kulturministerin Aurélie Filippetti teilnehmen.

Der deutsch-französische Literaturpreis ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert und soll dazu beitragen, dass die Werke der preisgekrönten Autorinnen und Autoren in die jeweils andere Sprache übersetzt werden. Verantwortlich für das Gemeinschaftsprojekt sind die Stiftung Genshagen (Deutschland) und die Villa Gillet (Frankreich). Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und das französische Ministère de la Culture et de la Communication finanzieren diese Auszeichnung.

Mit dem Franz-Hessel-Preis werden zeitgenössische Autoren ausgezeichnet, die im Nachbarland erst wenig bekannt sind. Damit trägt die Auszeichnung dazu bei, den literarischen und intellektuellen Dialog zwischen Deutschland und Frankreich zu beleben. Namensgeber des Preises ist der Schriftsteller und Übersetzer Franz Hessel (1880 -1941), der mit seinem Leben und Werk (“Pariser Romanze“, “Spazieren in Berlin“) ein Mittler zwischen den beiden Ländern und Kulturen war. Die Preisträger werden von einer deutsch-französischen Jury ausgewählt.

Französische Jury: Nils C. Ahl, Francesca Isidori, Christine de Mazières, Augustin Trapenard, Guy Walter. Deutsche Jury:
Thorsten Dönges, Hans-Peter Kunisc, Petra Metz und Ulrike Vedder.

Weitere Informationen zu den Preisträgern und zum Franz-Hessel-Preis: Charlotte Stolz, Stiftung Genshagen, Tel.: +49 (0)3378 80 59 59, stolz@stiftung-genshagen.de, www.stiftung-genshagen.de
Céline Linguagrossa, Villa Gillet, Tel.: +33 (0)4 78 27 02 48, c.linguagrossa@villagillet.net, www.villagillet.net