Mit Kunst und Kultur gegen Krisen und Krieg

Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik Mit Kunst und Kultur gegen Krisen und Krieg

Studienprogramme für Flüchtlinge, Diskussionen zur Zukunft Europas, Projekte zum Wiederaufbau kulturellen Erbes: Die Bundesregierung investierte 2016 gut 1,7 Milliarden Euro in die Auswärtige Kultur- und Bildungsarbeit. Diese Arbeit leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur deutschen Außenpolitik.

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Ausbilderin und zwei angehende Museumsführerinnen im Pergamonmuseum Berlin

Mit dem Projekt Multaka werden Flüchtlinge zu Museums-Guides ausgebildet - hier im Pergaman-Museum.

Foto: photothek.net/Gottschalk

Das Kabinett hat dem Bericht zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik zugestimmt. Der Bericht legt die Leitlinien und inhaltlichen Schwerpunkte der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) dar und stellt deren Bandbreite vor.

Der Bericht blickt zurück auf das Jahr 2016. Ein Jahr, das von zahlreichen grenzüberschreitenden Krisen geprägt war - häufig verbunden mit Flucht und Migration. Und vom spürbar schwindenden Zusammenhalt in Europa.

Perspektiven entwickeln

Die Bundesregierung investierte im vergangenen Jahr gut 1,7 Milliarden Euro in die Auswärtige Kultur- und Bildungsarbeit. Gut die Hälfte des Gesamtvolumens (56,5 Prozent) stand dem Auswärtigen Amt zur Verfügung. Der Rest verteilte sich auf weitere Ministerin. Genutzt wurden die Mittel für Kultur- und Bildungsprojekte unterschiedlicher Art.

So wurden beispielsweise

In vielen Ländern werden zivilgesellschaftliche Räume mehr und mehr eingeschränkt. Hier bildet der Ausbau der kulturellen Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft einen Schwerpunkt.

Dritte Säule der deutschen Außenpolitik

Die AKBP bildet im Auswärtigen Amt die "dritte Säule" der deutschen Außenpolitik - neben den politischen und wirtschaftlichen Beziehungen. Sie ist eines seiner nachhaltigsten und sichtbarsten Instrumente und leistet damit einen unverzichtbaren Beitrag zur deutschen Außenpolitik.

Das Auswärtige Amt verfolgt insbesondere folgende Ziele:

  • Durch die Koproduktion von Wissen und Kultur sowie den Dialog zwischen Menschen ein stabiles Fundament für die internationalen Beziehungen zu schaffen;
  • die deutsche Sprache in Europa und der Welt zu fördern;
  • einen Beitrag zur weltweiten Krisen- und Konfliktprävention zu leisten;
  • die europäische Integration zu fördern;
  • die kulturelle Vielfalt auf der Welt zu erhalten;
  • Deutschland als modernen, attraktiven Standort für Bildung, Wissenschaft, Forschung und berufliche Entwicklung vorzustellen;
  • Deutschland als Land mit einer weltbekannten, kreativen und vielfältigen Kulturszene zu präsentieren und ein wirklichkeitstreues und lebendiges Deutschlandbild zu vermitteln.

Instrumente sind vor allem der akademische Austausch und die Hochschulzusammenarbeit, kulturelle Projekt- und Programmarbeit, die Förderung von Deutsch als Fremdsprache, das Auslandsschulwesen und der interkulturelle Dialog.

Der aktuelle Bericht zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik steht unter dem Oberthema "Menschen bewegen: Dialogräume schaffen – Brücken bauen – Perspektiven entwickeln".
Seit 1994 erstattet die Bundesregierung dem Deutschen Bundestag jährlich Bericht über die AKBP-Aktivitäten. Der 20. Bericht umfasst den Zeitraum von Januar bis Dezember 2016.