Merkel: Sportler geben Deutschland ein Gesicht

Deutscher Olympischer Sportbund Merkel: Sportler geben Deutschland ein Gesicht

Bundeskanzlerin Merkel hat dem Deutschen Olympischen Sportbund zu seinem zehnjährigen Jubiläum gratuliert. "Diese zurückliegenden zehn Jahre waren reich an sportlichen Höhepunkten und Erfolgen", sagte sie beim Festakt in Frankfurt. Die deutschen Athleten seien Botschafter in der Welt.

2 Min. Lesedauer

Bundeskanzlerin Merkel besucht die Festveranstaltung zu 10 Jahre Deutscher Olympischer Sportbund

Merkel beim Festakt: Sportler repräsentieren unser Land und geben ihm ein Gesicht.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Für die beiden großen bevorstehenden Sportereignisse, die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich und die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, wünschte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Athleten viel Erfolg. "Bei aller gebotenen diplomatischen Zurückhaltung auch im Blick auf unsere internationalen Gäste - ich drücke trotzdem allen deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Daumen!"

Merkel lobte in ihrer Rede in der Frankfurter Paulskirche das Engagement der Sportlerinnen und Sportler: Sie sagten "Ja" zum Leistungssport, nähmen die Mühen jahrelangen Trainings auf sich und stellten vieles zurück. "Für den eigenen Erfolg, aber eben auch für den Erfolg unseres Landes." Sie betonte: "Unsere Athletinnen und Athleten sind auch unsere Botschafter in der Welt. Sie treten bei internationalen Wettbewerben für Deutschland an, repräsentieren unser Land und geben ihm ein Gesicht."

Gegen Manipulation und Korruption

Merkel fand aber auch kritische Worte: "Manipulation, Doping und Korruption machen Siege zur Farce. Sie zerstören jede Glaubwürdigkeit. Sie haben im Sport nichts zu suchen", so die Kanzlerin.

Dazu zitiert sie die Präambel zur Satzung des DOSB: "Der DOSB tritt ausdrücklich für einen humanen, manipulations- und dopingfreien Sport ein." Dieser Anspruch müsse alle im Sport und in der Politik leiten. In diesem Sinne gelte es, eine Sportkultur zu pflegen, die einer ungetrübten Sportbegeisterung diene. Die Kanzlerin betonte, dass es dazu das gemeinsame Engagement der Vereine und Verbände, der Trainer und Betreuer, der Fanclubs und natürlich der Sportler selbst brauche.

Integration durch Sport

Merkel hob hervor, dass Sport ein ausgezeichneter Integrationsmotor sei. Sie verwies auf das bundesweite Programms "Integration durch Sport", das es bereits seit 25 Jahren gebe. Die Bundesregierung habe es für Asylbewerberinnen und Asylbewerber geöffnet. Zudem habe sie die Bundesmittel für 2016 mehr als verdoppelt – auf über elf Millionen Euro.

Die Kanzlerin hält das für eine lohnende Investition. "Denn in einem Sportverein mitmachen zu können, macht es Neuankömmlingen leichter, erste Kontakte zu knüpfen, unser Land besser kennenzulernen und einen guten Platz in unserer Gesellschaft zu finden".

Ehrenamt als wichtigste Stütze

Die Bundeskanzlerin lobte die vielen Menschen, die sich in ihrer freien Zeit um den Sport im Verein kümmerten, Turniere veranstalteten oder den Nachwuchs trainierten. "Ohne sie wäre der Sport in seiner Breite undenkbar. Sie sind das Rückgrat des Breitensports. Und ohne diese Grundlage sind auch Erfolge im Spitzen- und Leistungssport in Deutschland kaum denkbar", so Merkel anerkennend.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wurde am 20. Mai 2006 gegründet. Er entstand aus der Fusion des Deutschen Sportbundes und dem Nationalen Olympischen Komitee. Der DOSB hat mehr als 27 Millionen Mitglieder in rund 90.000 Sportvereinen.