Merkel fordert Reform der WHO

New York: "Eine gesunde Zukunft sichern" Merkel fordert Reform der WHO

Bundeskanzlerin Merkel hat bei einem Treffen am Rande der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) eine umfassende Reform der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefordert, um besser auf Krisen wie Ebola vorbereitet zu sein.

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Auf einem Schild steht "Behandlungszentrum Ebola"

Deutschland, Ghana und Norwegen setzten sich für ein besseres Krisenmanagement bei Epidemien wie Ebola ein.

Foto: picture alliance / dpa / Palitza

"Die Ebola-Epidemie im letzten Jahr war ein deutliches Warnsignal. In der globalisierten Welt können sich Infektionskrankheiten rasend schnell verbreiten," sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in New York. Es ist an der Zeit für ein besseres Krisenmanagement bei Epidemien und für eine grundlegende Verbesserung der Gesundheitssysteme", so die Kanzlerin.

Merkel hat dazu gemeinsam mit ihrer norwegischen Amtskollegin Solberg und dem ghanaischen Präsidenten Mahama die "Ebola - Lessons Learned"-Initiative zur Verbesserung des internationalen Krisenmanagements im Gesundheitsbereich ins Leben gerufen.

Video Merkel in New York: "Eine gesunde Zukunft sichern"

Lehren aus der Krise - Informationen schnell weitergeben

Um zwei Dinge müsse es gehen, so Merkel: "Das Erste ist: Wie kommen wir, wenn irgendwo auf der Welt eine Krankheit auftritt, an die Informationen, wie diese Krankheit nicht nur für die nationale Ebene eine Gefahr bedeutet, sondern sich transnational oder global ausbreiten kann? Diese Informationen müssen möglichst schnell gegeben werden, und sie müssen transparent weltweit verbreitet werden. Das Zweite ist dann, dass wir solche Informationen, wenn wir sie erhalten, nicht unter den Teppich kehren und Angst haben, sondern dass wir diese Informationen kraftvoll nutzen, um dann ein System in Gang zu setzen".

Wiederaufbau der Gesundheitssysteme

Wichtigste Herausforderung sei nun - nach der humanitären Nothilfe - der Wiederaufbau der Gesundheitssysteme und die langfristige Stabilisierung der betroffenen Länder. Zur Stärkung der Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern wird Deutschland bis 2019 zusätzlich 600 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Denn starke Gesundheitssysteme sind eine Grundvoraussetzung für die soziale und politische Stabilität eines jeden Landes und damit auch für wirtschaftlichen Erfolg.

Experten der Vereinten Nationen untersuchen die Krisenreaktionsarchitektur im Gesundheitsbereich, damit die personellen, logistischen und finanziellen Ressourcen der Weltgemeinschaft für den Krisenfall besser als bisher zusammengeführt werden.

Mit Partnern der G7 zur Hilfe verpflichtet

"Wir unterstützen die Weltgesundheitsorganisation WHO bei ihrem Reformprozess. Wir brauchen eine leistungsfähige WHO im Zentrum des globalen Gesundheitssystems und die Weltbank arbeitet mit der Pandemic Emergeny Facility an einer Versicherungsfazilität für den Krisenfall. Und wir haben uns mit unseren G7 Partnern in Elmau verpflichtet, in den nächsten fünf Jahren 60 Ländern bei der Implementierung der Internationalen Gesundheitsvorschriften zu helfen, " sagte Merkel in New York.