Mehr Möglichkeiten, Deutsch zu lernen

Flüchtlingspolitik im Kabinett Mehr Möglichkeiten, Deutsch zu lernen

Eine Vielzahl von Sprachkursen und Eingliederungshilfen erleichtert Flüchtlingen den Zugang zum Arbeitsmarkt. Die Mittel hierfür wurden deutlich erhöht. Das berichtete Bundesarbeitsministerin Nahles dem Kabinett.

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Sprachkurs mit Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und Pakistan in der ehemaligen Oderland-Kaserne in Frankfurt/Oder.

Integration durch Sprache: Flüchtlinge beim Deutschunterricht in einer Erstaufnahmeeinrichtung.

Foto: Burkhard Peter

Arbeit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine gelingende Integration und für ein selbstbestimmtes Leben. Ohne Sprachkenntnisse und berufliche Qualifikationen ist der Zugang zum Arbeitsmarkt sehr beschränkt.

Daher hat die Bundesregierung die Mittel für die allgemeine Sprachförderung erheblich erhöht. 559 Millionen Euro stehen nun zur Verfügung. Das ermöglicht 300.000 Flüchtlingen und Zuwanderern, an einem Deutschkurs teilzunehmen.

Auf dem Weg zur Sprachförderung aus einem Guss

Auch die Mittel für die berufsbezogene Sprachförderung wurden deutlich aufgestockt, sodass 2016 um die 100.000 Flüchtlinge und Zugewanderten an diesen Sprachkursen teilnehmen können. Ab 2017 sollen weitere Gelder bereit gestellt werden - und zwar 470 Millionen Euro. Damit können rund 200.000 Menschen berufsbezogene Deutschkenntnisse vermittelt werden.

Mittelfristig sollen die beiden gesetzlich verankerten Sprachprogramme – die Integrationskurse und die berufsbezogenen Sprachkurse – zusammengeführt werden. Dieses "Gesamtprogramm Sprache" wird derzeit entwickelt. Es soll einzelne Module enthalten, die je nach Bedarf miteinander kombiniert werden können. Ziel ist eine Sprachförderung aus einem Guss.

Flüchtlinge rascher in den Arbeitsmarkt integrieren

Verschiedene Programme helfen, dass Flüchtlinge sich schneller in den Arbeitsmarkt integrieren können. Das Programm "Perspektiven für Flüchtlingen" vermittelt Flüchtlingen frühzeitig Kenntnisse über das deutsche Ausbildungssystem und Ausbildungsberufe.

Mit "early intervention" können die Agenturen für Arbeit bereits vor der Anerkennung in den Erstaufnahmeeinrichtungen tätig werden. Damit wird die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt frühzeitig in den Blick genommen. Das Projekt "early intervention" ist mittlerweile gesetzlich verankert und kann in jedem Agenturbezirk eingeführt werden.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch die Anerkennung von Berufsqualifikationen, die Flüchtlinge in ihren Herkunftsländern erworben haben. Hier steigt die Zahl der Anerkennungen. Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass 30 Prozent der Flüchtlinge über Qualifikationen verfügen, die in Deutschland anerkannt werden können.

Das Thema Flüchtlinge und Asyl wird bis auf weiteres ständiger Tagesordnungspunkt jeder Kabinettssitzung sein. Das sieht das Koordinierungskonzept zur Bewältigung der Flüchtlingssituation vor.