Vorsicht bei rohem Teig und Sportlernahrung

Lebensmittelsicherheit Vorsicht bei rohem Teig und Sportlernahrung

Adventszeit ist die Zeit für viel Süßes - Vorsicht gilt jedoch beim Naschen von rohem Keksteig. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit stellte auch zu hohe Bleigehalte im Wildfleisch, gesundheitsgefährdenden Substanzen in Sportlernahrung und Gesichtspflegemasken fest. Entwarnung gibt es hingegen bei Holzspielzeug.

2 Min. Lesedauer

Foto zeigt Backutensilien

Vorsicht beim Backen: Roher Teig sollte nicht verzehrt werden.

Foto: istock/Getty Images

Lebensmittel und Verbraucherprodukte unterliegen in Deutschland hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards – Deutschland gilt daher  als Vorreiter weltweit. Kommt es jedoch bei den Kontrollen zu Beanstandungen, warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vor gesundheitsschädlichen Substanzen in Lebensmitteln, Kosmetika, Bedarfsgegenständen und auch bei Spielzeug. Diese Erkenntnisse hat das BVL nun wieder in seinem Jahresbericht 2020 vorgestellt.

Keks-Teig nicht roh naschen

STEC-Bakterien im Weizenmehl können akute Darmentzündungen verursachen. 242 Proben von Weizenmehl aus Mühlenbetrieben wurden auf STEC untersucht, gut neun Prozent davon waren betroffen. Daher gilt generell, dass roher Teig nicht verzehrt werden sollte. Durch den Backvorgang werden mögliche STEC-Bakterien im Mehl durch Erhitzen abgetötet – dann besteht keine Gefahr mehr.

Obst lieber selbst zubereiten

Im vergangenen Jahr stellte das BVL auch bei gesunden Lebensmitteln krankmachende Keime fest. Vorgeschnittenes Obst und Obstsalate „to go“ wiesen zu einem Viertel der Proben zu hohe Keimbelastungen auf. Verantwortlich dafür ist mangelnde Hygiene bei der Herstellung, Lagerung und Abgabe. 

Sportlernahrung mit gesundheitsgefährdenden Substanzen

Substanzen wie Dimethylaminoethanol und Synephrin versprechen eine leistungssteigernde Wirkung, sind aber gesundheitsschädlich. Nahrungsergänzungsmittel für Sportler mit solchen Substanzen sind also alles andere als gesund. Bei den 87 Proben der untersuchten „Pre-Workout-Booster“ wiesen 44,8 Prozent gesundheitsgefährdende Stoffe auf und 21,8 Prozent enthielten gleich mehrere dieser Stoffe.

Schönheit auf Kosten der Gesundheit

Auch beim Thema „Beauty“ sollten Verbraucherinnen und Verbraucher Vorsicht walten lassen. Von den 100 untersuchten Gesichtsmasken überschritten 53 Prozent die Orientierungswerte für Schwermetalle. Besonders deutlich waren die Überschreitungen bei Arsen, Blei und Cadmium. Auffällig war zudem, dass Produkte aus dem Online-Handel mit 69 Prozent häufiger über den vorgeschriebenen Werten lagen als vergleichbare Waren im normalen Handel.

Wildfleischwurst häufig mit Blei belastet

Da Wildtiere bei der Jagd mit bleihaltiger Munition geschossen werden, finden sich davon auch Rückstände im Wildfleisch. 75 Wurstwaren mit Wild wurden untersucht, bei 72 Prozent der Proben konnte Blei nachgewiesen werden. Blei ist schon in geringen Mengen schädlich. Empfindliche Verbrauchergruppen wie Kinder, Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter sollten daher auf den Verzehr von mit Bleimunition geschossenem Wild verzichten.

Sorgloses Spielen mit Holzspielzeug

Gesundheitsschädliche Weichmacher, sogenannte Phthalate, werden häufig in Lacken eingesetzt und waren in der Vergangenheit leider auch in Holzspielzeug zu finden. Im Jahr 2020 konnten erfreulicherweise Überschreitungen nur noch in drei von 211 Proben gefunden werden.