Kulturstaatsministerin Grütters fördert Film- und Drehbuchprojekte mit rund 2 Mio. Euro

Bei den geförderten Filmprojekten handelt es sich um die Folgenden:
Produktionsförderung Spielfilm:
„Axolotl Blockbuster“, Produzent: Vandertastic GmbH & Co. KG, Berlin, Autorin/Regisseurin: Helene Hegemann. Fördersumme: 150.000 Euro. Inhalt: Mifti, ein 16-jähriges schulschwänzendes Mädchen, lebt in einer WG mit ihren älteren Halbgeschwistern Anika und Edmond zusammen. Mifti taumelt herum zwischen Partys - Drogen - Affären - Küchentischpolemik in der Welt der Berliner Clubs zusammen mit einem Axolotl - einem Lurch, der nicht erwachsen werden kann...

„Die Geschwister“, Produzent: Schramm Film Koerner & Weber GbR, Berlin, Autor/Regisseur: Jan Krüger. Fördersumme: 220.000 Euro. Inhalt: Der für eine Hausverwaltung arbeitende Thies vermittelt den illegal in Berlin lebenden Geschwistern Bruno und Sonja eine leerstehende Wohnung. Zu spät wird Thies klar, dass der Umgang mit illegalem Aufenthalt eine andere Form von Sensibilität verlangt, als Thies in seinem Flirt mit Bruno erlebt.

„In my room“, Produzent: Pandora Film Produktion GmbH, Köln, Autor/Regisseur: Ulrich Köhler. Fördersumme: 220.000 Euro.
Inhalt: Armin, in den Vierzigern, ist ein Freiberufler mit viel Zeit und wenig Geld. Er ist nicht wirklich glücklich, kann sich aber kein anderes Leben vorstellen. Eines Morgens sieht die Welt aus wie immer, aber die Menschheit ist verschwunden...

„Junges Licht“, Produzent: FFP New Media GmbH, Köln, Autoren: Nils Beckmann, Till Beckmann, Adolf Winkelmann, Regisseur: Adolf Winkelmann. Fördersumme: 200.000 Euro. Inhalt: Konfrontiert mit Sex und Gewalt, Tod und Schuld erlebt ein zwölfjähriger Arbeitersohn in einer Bergbausiedlung im Ruhrgebiet der 60er Jahre ein völlig neues Gefühl von Freiheit und einen Sommer voller Verführungen, in dem sich alles ändert und es doch bleibt, wie es ist.

„Lomo - The Language of many Others“, Produzent: DIE BASISberlin Medien GmbH, Berlin, Autoren: Thomas Gerhold, Julia Langhof, Regisseurin: Julia Langhof. Fördersumme: 200.000 Euro.
Inhalt: Endlos scheinen die Möglichkeiten der neuen digitalen Generation. Karl (17) kommt aus deren Mitte. Als er an der Suche nach seinem Platz in der Welt scheitert, überlässt Karl den "Followern" seines Blogs sämtliche Entscheidungen über sein Leben und steuert damit auf eine Katastrophe zu.

„Die Mitte der Welt“, Produzent: Neue Schönhauser Filmproduktion GmbH, Berlin, Autor/Regisseur: Jakob M. Erwa. Fördersumme: 220.000 Euro. Inhalt: Als Phil aus dem Sprachcamp zurückkommt, scheint zwischen seiner Mutter und seiner Schwester etwas vorgefallen zu sein. Er flüchtet sich jedoch in eine Affäre mit dem geheimnisvollen Neuen aus der Klasse. Als die Vergangenheit ihn einholt, muss Phil erkennen, dass er sich der Wahrheit stellen muss.

„Der traumhafte Weg“, Produzent: Filmgalerie 451 Filmproduktion GmbH & Co. KG, Berlin, Autorin/Regisseurin: Angela Schanelec. Fördersumme: 220.000 Euro. Inhalt: "Der traumhafte Weg" ist ein Film über die Machtlosigkeit und das Glück. Theres und Kenneth sind jung, als sie sich in den Ferien in Athen kennenlernen. Sie lieben sich, können aber nicht verhindern, dass sie sich wieder verlieren. Dreißig Jahre später kreuzen sich ihre Wege in Berlin.

Produktionsförderung Dokumentarfilm:
„Austerlitz“, Produzent: Imperativ Film GbR, Berlin, Autor/Regisseur: Sergei Loznitsa. Fördersumme: 80.000 Euro. Inhalt: Es gibt Orte auf der Erde, an denen man sehr stark die Unmöglichkeit seiner Anwesenheit spürt. Das ist ein seltsames Gefühl der Entfremdung von Mensch und Ort. Es handelt sich um Orte des Gedenkens an die schrecklichen Verbrechen gegen die Menschheit. Wie kann man diese Erinnerung bewahren und vor welche Probleme stellt uns die sogenannte Kultur der Erinnerung?

„Der illegale Film“, Produzent: sounding images GmbH, Berlin, Autoren/Regisseure: Martin Baer, Claus Wischmann. Fördersumme: 80.000 Euro. Inhalt: Im Webzeitalter ist ein erbitterter Kampf um das Urheberrecht ausgebrochen. „Der illegale Film“ zeichnet den Streit nicht nur nach, sondern macht sich selbst und seine Macher zum Gegenstand der Auseinandersetzung. Ein Film darüber, wer Filme, Fotos, Abbildungen in Zukunft kontrolliert.

„Master of Disaster“, Produzent: Filmtank GmbH, Hamburg, Autoren/Regisseure: Jürgen Brügger, Jörg Haaßengier. Fördersumme: 80.000 Euro. Inhalt: Nahezu wöchentlich werden in Deutschland kleine wie große Katastrophen durchgespielt. Halbe Weltuntergänge mit zehntausend Mitwirkenden werden designed und inszeniert, um herauszufinden, wie man der in unserer vernetzten Welt zu erwartenden biblischen Plagen Herr werden könnte. Der Blick in das Paralleluniversum der Katastrophenschützer führt in den Kontrollraum unseres behüteten Alltags und zeigt seine Zerbrechlichkeit.

„Der Swimmingpool am Golan“, Produzent: zischlermann filmproduktion GmbH, Berlin, Autorinnen: Esther Zimmering, Ruth Olshan, Friederike Anders, Regisseurinnen: Esther Zimmering, Ruth Olshan. Fördersumme: 40.000 Euro. Inhalt: Eine humorvolle Suche nach den großen Ideen, denen eine jüdische Familie gefolgt ist. Die eine Hälfte kehrte zurück nach Ostdeutschland, um im Sozialismus zu wirken, die andere Hälfte folgte dem Ruf der Kibbuzbewegung. Was ist von diesen Idealen übrig geblieben, fragt die Enkelin dieser Familie.

„Über Leben in Demmin“, Produzent: It Works! Medien GmbH, Berlin, Autor/Regisseur: Martin Farkas. Fördersumme: 70.000 Euro. Inhalt: Demmin, 8. Mai. Neonazis werden sich wie jedes Jahr zu einem "Trauermarsch" versammeln. Stunden vorher erlebt man die Stadt wartend, schweigend. So wie sie vor 70 Jahren nach der Flucht der Nazis auf das Eintreffen der sowjetischen Armee wartete. Der Film blickt zurück auf eine der größten Massenselbsttötungen in der deutschen Geschichte. Und vor allem darauf, wie eine vermeintlich längst vergangene Traumatisierung in ihren Folgen über mehrere Generationen weitergegeben wird. Bis heute.

„Werner Nekes - Der Zauberer zwischen den Bildern“, Produzent: Tag/Traum Filmproduktion GmbH & Co.KG, Köln, Autorin/Regis-seurin: Ulrike Pfeiffer. Fördersumme: 60.000 Euro. Inhalt: Werner Nekes ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Experimentalfilmemacher und Herr über die größte kinematographische Sammlung der Welt. Der Film steigt hinab in seine Museumshöhle und entdeckt in einer ehemaligen Lederfabrik sein Universum und den kauzigen, aber begeisternden Menschen dahinter.

Drehbuchförderung:
„Anna“, Autor: Hannes Stöhr, Berlin. Fördersumme: 30.000 Euro. Inhalt: „Anna“ handelt von einer deutschen Frau, die sich in einen US-Soldaten verliebt.

„Freundinnen“, Autorinnen: Friederike Jehn, Eva Lia Reinegger, Berlin. Fördersumme: 30.000 Euro. Inhalt: Greta und Bianca beschließen zusammenzuziehen, obwohl sie sich kaum kennen. Die Freundschaft, die sich zwischen den beiden entwickelt, ist eine Zeit lang das Wichtigste in ihrem Leben. Bis Gretas wachsendes Alkoholproblem sie gegenseitig auf die Probe stellt.

„Klandestin“, Autorin: Angelina Maccarone, Berlin. Fördersumme: 30.000 Euro. Inhalt: Die konservative britische Europa-Politikerin Mathilda gerät in die Situation, den illegal aus Marokko eingereisten Malik bei sich verstecken zu müssen. Ihr alter Freund Richard, der als Künstler in Tanger lebt und in den Jungen verliebt ist, will ihn durch diese Reise zum Sehnsuchtsort Europa an sich binden. Mathildas Assistentin Amina hat marokkanische Wurzeln und wird von ihr als kulturelle Vermittlerin eingeschaltet. Doch Malik hat eigene Pläne.

„Das Mädchen und die Spinne“ (AT), Autoren: Ramon Zürcher, Silvan Zürcher, Berlin. Fördersumme: 30.000 Euro. Inhalt: In „Das Mädchen und die Spinne“ wird vor dem Hintergrund von Judiths Umzug an drei herbstlichen Tagen episodisch ein vielgestaltiges Figurenmosaik gesponnen. Um ihre Bewegung vom Alten hin zum Neuen webt sich ein Netz aus Freunden, Nachbarn und Familie; aus Dingen, Erinnerungen und Träumen. Eine magische, traurig-komische Alltagswelt entsteht.

„Mein Kairo“ (AT), Autorin: Mari Cantu, Berlin. Fördersumme: 30.000 Euro. Inhalt: Alice lebt in Budapest, hat ihren Vater nie kennen gelernt. Er ist nach Kairo gefahren, nie zurückgekommen und dort gestorben. Als Kind baute sich Alice einen Mythos um den verschwundenen Vater und um Ägypten. Sie erfährt, dass der Vater ein Stück Land hinterlassen hat und fährt nach Kairo. Auf mysteriöse Weise wird sie an ihrer Suche gehindert.

„Das Verschwinden des Philip S.“, Autorin: Katalin Gödrös, Berlin. Fördersumme: 30.000 Euro. Inhalt: Ulrike lebt mit Philip S. eine Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs, der politischen Radikalität, bis er sich entscheidet, in den Untergrund zu gehen, Teil einer terroristischen Vereinigung zu werden. Sie entscheidet sich dagegen, für ihr Kind, für ihr Leben. Es ist die Geschichte ihrer Liebe und deren Zersetzung.

Die Auswahl aus 100 Anträgen auf Produktionsförderung für programmfüllende Spiel- und Dokumentarfilme und 50 Anträgen auf Drehbuchförderung, die zum 02. März 2015 eingereicht wurden, erfolgte auf Vorschlag der Jury Produktionsförderung A. Dieser gehörten für diese Sitzung an:
Dirk Engelhardt (Produzent, Berlin), Claus Löser (Filmwissenschaftler, Berlin), Maria Köpf (Produzentin, Berlin), Maria Mohr (Regisseurin, Berlin), Ralf Schenk (Filmkritiker, Berlin), Christian Wagner (Regisseur/Produzent, München) und Connie Walther (Regisseurin, Berlin).
Connie Walther war nicht an der Entscheidungsfindung für die Drehbuchförderung beteiligt, Dirk Engelhardt nahm nicht an der Diskussion und Abstimmung über die Produktionsförderung teil.

Der nächste Einreichtermin ist der 01. September 2015. Richtlinie, Antragsformulare und Merkblätter sind im Internet unter www.kulturstaatsministerin.de abrufbar.

Kontakt/Information:
Filmreferat des BKM, Telefon: 030/18 681- 44357, Fax: -544357, E-Mail: K35@bkm. bund.de
BPA-Referat „Kultur und Medien“, Telefon: 030/18 272 - 3281, Fax: -10 3259, E-Mail: pressestelle-bkm@bpa.bund.de