Kostenloses WLAN für tausende Gemeinden

Initiative WiFi4EU Kostenloses WLAN für tausende Gemeinden

Der digitale Binnenmarkt ist eines der wichtigsten Themen beim Europäischen Rat in Brüssel. Damit alle davon profitieren können, braucht es mehr öffentliche Internet-Zugänge. Die Europäische Union will 120 Millionen Euro in kostenlose WLAN-Hotspots investieren – direkter und kostenloser Zugang für mehr als 6.000 Gemeinden.

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Mit dem Tablet im Park online surfen, im Café schnell die E-Mails lesen: Was für viele Bürgerinnen und Bürgern liebgewonnener Alltag ist, ist noch nicht überall möglich. Vor allem in ländlichen Regionen gibt es kaum öffentliches WLAN. Das will die EU nun ändern.

Bis 2019 stellt die Europäische Union 120 Millionen Euro für den Ausbau kostenloser WLAN-Zugänge an öffentlichen Orten zur Verfügung: 6.000 bis 8.000 Gemeinden will sie mit einer sicheren Hochgeschwindigkeitsverbindung fördern. Das Projekt "WiFi4EU" wird Ausrüstung und Installation, Netzanbindung und Instandhaltung für mindestens drei Jahre übernehmen.

Das Projekt "WiFi4EU" geht auf eine Initiative von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zurück. Er hatte 2016 versprochen: Bis 2020 sollen die wichtigsten Orte jeder europäischen Stadt und jedes europäischen Dorfs mit einem kostenlosen WLAN-Zugang ausgestattet sein. Kommission, Rat und Parlament einigten sich daher darauf, den WLAN-Ausbau mit diesem Projekt zu fördern.

Bewerbungen ab Ende 2017 möglich

Schon Ende 2017 soll die Bewerbungsphase beginnen – Städte und Gemeinden können dann unbürokratisch über ein Anmeldeformular ihr Interesse an einem kostenlosen WLAN-Hotspot bekunden. Bewerben dürfen sich alle öffentlichen Einrichtungen, also auch Gemeindeverwaltungen, Krankenhäuser oder Bibliotheken. Voraussetzung ist, dass sie den kostenlosen Internetzugang für mindestens drei Jahre behalten und sich die Hotspots nicht mit bestehenden Strukturen überschneiden.

Besonders Kommunen, in denen es bislang keinen kostenlosen Hotspot gab, will das Projekt "WiFI4EU" unterstützen. Die Gemeinden werden auch ermutigt, den Internetzugang sinnvoll nutzen – zum Beispiel durch die Entwicklung von Apps für E-Government oder Tourismus. Grundsätzlich werden die Mittel aber nach Eingang der Bewerbung verteilt – und nach geografischer Lage. Ziel des Projekts ist, dass Menschen in der ganzen Europäischen Union von "WiFi4EU" profitieren.

Der Ausbau von Internet-Zugängen ist nur eines von vielen digitalen Vorhaben der Europäischen Union. Beim Oktober-Gipfel in Brüssel beraten die europäischen Staats- und Regierungschefs auch über Breitbandinternet, E-Government und Cybersicherheit. Vor allem aber geht es um den Abbau von Grenzen: Die Staats- und Regierungschefs wollen 27 nationale Märkte zu einem großen digitalen Binnenmarkt einen.