Inklusion weiter vorantreiben

Trisomie 21 Inklusion weiter vorantreiben

Am 21. März ist Welt-Down-Syndrom-Tag. Seit 2006 will dieser Tag auf die besonderen Lebensumstände von Menschen aufmerksam machen, bei denen das 21. Chromosom dreifach vorhanden ist.

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Kleiner Junge mit Down-Syndrom malt mit Fingerfarben.

Menschen mit Down-Syndrom gehören mitten in die Gesellschaft

Foto: picture alliance / ZB

Sie gelten als liebevoll und freundlich, sind häufig offen und anhänglich. Alle drei Minuten wird ein Mensch mit Trisomie 21 - auch Down-Syndrom genannt - geboren. Etwa fünf Millionen Menschen leben weltweit mit dem Gendefekt, in Deutschland sind es 50.000.

Aktionstag für Down-Syndrom

Das Datum 21. März ist gezielt gewählt. Menschen mit Down-Syndrom haben das 21. Chromosom drei, statt zwei Mal. Diese Besonderheit kann ganz unterschiedlich stark das Leben der Betroffenen beeinflussen. Auch mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen möchten und können Menschen mit Down-Syndrom am alltäglichen Leben teilnehmen.

"Menschen mit Down-Syndrom erfahren tagtäglich Vorurteile. Sie leiden nicht am Down-Syndrom, sondern an der gesellschaftlichen Ausgrenzung. Diese Menschen gehören mitten in die Gesellschaft", betonte der ehemalige Behindertenbeauftragte Hubert Hüppe. Der Welttag schafft dafür Bewusstsein. Seit 2012 ist der Aktionstag offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt.

Lebenserwartung stark gestiegen

Die Trisomie 21 ist oft von Erkrankungen begleitet. Fast jeder dritte Mensch mit dem Gendefekt hat einen Herzfehler. Aber die gesundheitliche Situation und Versorgung der Betroffenen verbessert sich zunehmend. So ist die Lebenserwartung in den letzten dreißig Jahren stark gestiegen.

Früher sind drei Viertel der Menschen mit Down-Syndrom vor der Pubertät gestorben. Nur jeder Zehnte wurde älter als 25. Heute liegt die Lebenserwartung bei Frauen bei 59 Jahren, bei Männern bei 61 Jahren. Zehn Prozent erreichen sogar das 70. Lebensjahr.

Inklusion weiter fördern

Die Inklusion in die Schul- und Arbeitswelt ist ein zentrales Ziel der Politik. Die geistigen Fähigkeiten der Kinder mit Down-Syndrom sind breit gefächert: Sie reichen von schwerer geistiger Behinderung bis zu fast durchschnittlicher Intelligenz. 30 Prozent der Menschen mit diesem Gendefekt machen einen Schulabschluss.

Die Bundesregierung will das Thema der Inklusion weiter vorantreiben. Der Nationale Aktionsplan sieht vor, dass alle Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam Kindergärten und Schulen besuchen. Die Integration in den Arbeitsmarkt und der Übergang von Werkstätten für Behinderte in reguläre Beschäftigung soll verstärkt werden.

Gesellschaftliche Diskussion führen

Viele werdende Eltern entscheiden sich gegen ein Kind mit Down-Syndrom. Seit 2012 sind zudem vereinfachte medizinische Tests möglich geworden, um den Gendefekt festzustellen.

Die Eltern sind verunsichert über die bevorstehenden Herausforderungen. Sie wissen: Die Fürsorge für ein behindertes Kind bleibt lebenslang eine große Verantwortung. Häufig werden vor allem die möglichen Probleme und Belastungen besprochen. Leicht rückt die Freude über das Kind dabei in den Hintergrund. Initiativen nutzen den Welttag daher auch für die gesellschaftliche Diskussion. Sie werben für eine stärkere Akzeptanz von Menschen mit Down-Syndrom.