Hilfsaufruf für syrische Flüchtlinge

UN-Konferenz Hilfsaufruf für syrische Flüchtlinge

Auf einer internationalen Konferenz im Auswärtigen Amt hat UN-Flüchtlingskommissar Guterres zu mehr internationaler Hilfe für Syrien-Flüchtlinge aufgerufen. Außenminister Steinmeier nannte das Schicksal Millionen syrischer Flüchtlinge die "größte humanitäre Krise unserer Zeit."

2 Min. Lesedauer

Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Entwicklungsminister Gerd Müller eröffneten gemeinsam die zweite Syrien-Konferenz im Auswärtigen Amt in diesem Jahr.

Mehr als 200.000 Tote, 12 Millionen Menschen, die humanitäre Hilfe brauchen, die meisten von Ihnen Frauen und Kinder, sechs Millionen Kinder ohne Schule - so die schreckliche Bilanz. "Die Zahlen haben Sie alle gehört, aber das, was vor Ort stattfindet, übersteigt unsere menschliche Vorstellungskraft", sagte Steinmeier.

Gemeinsame humanitäre Pflicht

Es gehe auf dieser Konferenz darum, die Hilfe besser zu koordinieren und die Zusammenarbeit unserer Länder und Institutionen zu verbessern, betonte Bundesentwicklungsminister Müller. "Die Krise werde uns noch für Jahre fordern. Es sei eine gemeinsame humanitäre Pflicht, lebenswürdige Umstände für die Millionen von Flüchtlingen zu schaffen. "Wir alle stehen in der Verantwortung", so Müller.

Auf der ersten Syrien-Flüchtlingskonferenz hatten sich am 28. Oktober 2014 Geber, Hilfsorganisationen und Nachbarstaaten Syriens in der "Berliner Erklärung" auf Prinzipien für eine bessere und nachhaltigere Hilfe verständigt.

Deutschland leistet große Unterstützung

Mit Unterstützungsleistungen von mehr als 800 Millionen Euro seit Beginn der Krise ist Deutschland einer der größten Geber. Auf der Flüchtlingskonferenz im Oktober hatte die Bundesregierung für die Jahre 2015 bis 2017 weitere 500 Millionen Euro zugesagt.
Als Follow-Up zu der Konferenz im Oktober hatten Außenminister Steinmeier und Bundesentwicklungsminister Müller jetzt ins Auswärtigen Amt eingeladen.

Flüchtlingskommissar Antonio Guterres stellte gemeinsam mit der Nothilfe-Koordinatorin der Vereinten Nationen Valerie Amos und der stellvertretenden Leiterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen Gina Casar einen umfassenden Notfallplan vor.

Perspektiven schaffen

Darin geht es vor allem darum, von kurzfristiger Nothilfe auf mittel- und langfristige Unterstützung umzuschalten - auch bei Infrastruktur und Bildung. Ziel ist es, die Aufnahmeländer zu stabilisieren und den Flüchtlingen, vor allem den Kindern und Jugendlichen, Perspektiven zu bieten.

Um eine "verlorene Generation" zu verhindern, muss dabei die Nothilfe für die Flüchtlinge enger mit den Entwicklungsplänen der Aufnahmeländer verzahnt werden. Ein gemeinsamer Hilfsplan, der jetzt von den Vereinten Nationen vorgestellt wurde, ist ein erstes Ergebnis dieses Prozesses.

Engagement für Flüchtlinge

Zeitgleich zu der Konferenz empfing die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz, Frauen und Männer aus ganz Deutschland, die sich ehrenamtlich für Flüchtlingen engagieren. Özuguz würdigte deren Engagement.

Außenminister Steinmeier erklärte, dass sich so viele Menschen in Deutschland ehrenamtlich um den Aufenthalt von Flüchtlingen kümmern würden, zeige, dass dieses Land in seiner Mehrheit ein weltoffenes, hilfsbereites Land sei. "Und ich glaube, es muss unsere gemeinsame Anstrengung sein, dass das so bleibt."