„In Solidarität wird der Wiederaufbau gelingen“

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Deutsche Hilfe für Erdbebenopfer „In Solidarität wird der Wiederaufbau gelingen“

Deutschland hilft den Betroffenen in der Katastrophenregion. Die Bundesregierung verdoppelte zuletzt die Erdbebenhilfe für Syrien und die Türkei auf 238 Millionen Euro. Gemeinsam mit deutschen und europäischen Unternehmen wird nun auch der Wiederaufbau gelingen, so der Bundeskanzler.

4 Min. Lesedauer

Außenministerin Annalena Baerbock und Bundesinnenministerin Nancy Faeser stehen vor einem Schutthaufen in der vom Erdbeben schwer getroffene Stadt Pazarcik in der Region Kahramanmaras.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Bundesinnenministerin Nancy Faeser besuchten für einen Tag das Erdbebengebiet in der Türkei.

Foto: picture alliance/dpa

Die Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion waren seit 100 Jahren die schwersten in unserer Region. Unmittelbar nach den Berichten über die verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien begannen Bund und Länder mit der Bereitstellung von Hilfs- und Unterstützungsleistungen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser besuchte die Erdbebenregion gemeinsam mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock . Sie machte dabei deutlich: „Unser Mitgefühl erschöpft sich nicht in Worten und es wird auch nicht nachlassen, wenn die Katastrophe und ihre Folgen in den Nachrichten von anderen Schlagzeilen verdrängt werden.“ Es gehe darum, bestmöglich zu helfen.

Deutschland steht den Betroffenen bei

Das THW übernahm gemeinsam mit der Bundeswehr unmittelbar nach dem Erdbeben den Transport von Hilfsgüterleistungen in die betroffenen Gebiete. Deutschland hat bisher Güter im Wert von mehr als 10,8 Millionen Euro für türkische und 7,3 Millionen Euro für syrische Erdbebengebiete zur Verfügung gestellt. Im Rahmen einer internationalen Geberkonferenz für die Türkei und Syrien in Brüssel erhöhte die Bundesregierung zusätzlich ihre bisher bereitgestellten Mittel in Höhe von 108 Millionen Euro um weitere 130 Millionen Euro. Die Bundesregierung sagte damit seit den Erdbeben Hilfen in Höhe von insgesamt 238 Millionen Euro für die betroffenen Menschen in der Türkei und in Syrien zu.

Der Sanitätsdienst der Bundeswehr errichtete zudem ein Mobiles Rettungszentrum in der Region Altınözü in der Türkei. Nachdem das einzige Krankenhaus in der Region durch das Erdbeben zerstört wurde, stellten in dem Rettungszentrum 140 Soldatinnen und Soldaten die medizinische Versorgung von bis zu 200 Patientinnen und Patienten täglich sicher.

Von Anfang an erfolgten die Hilfen in enger Abstimmung mit der Türkei und den europäischen Partnern. Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) koordinierte die deutschen Hilfsleistungen über den europäischen Katastrophenschutzmechanismus und die Nato.

Deutsche Rettungsteams bei Bergungsarbeiten

Als einen Teil der deutschen Soforthilfe entsandte das Technische Hilfswerk (THW) im Auftrag der Bundesregierung Einsatzkräfte der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA). Zusätzlich unterstützte ein Such- und Rettungsteam der Duisburger Hilfsorganisation I.S.A.R.-Germany in dem Gebiet Hatay. Die Bundespolizei war ebenfalls vor Ort mit Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitätern, Ärztinnen und Ärzten sowie einer Hundestaffel.

Die deutschen Bergungs- und Rettungsteams waren noch sieben Tage nach den schweren Erdbeben im Einsatz, um auch die verbliebenen Chancen zur Rettung von Menschen zu nutzen. Die Bundesinnenministerin dankte den Einsatzkräften: „Sie haben alles getan, um Leben zu retten und Verschüttete noch aus den Trümmern zu bergen. Es war ein schwerer und gefährlicher Einsatz nach dieser Katastrophe, deren Ausmaße wir noch kaum erahnen können.“

Visa für Betroffene der Erdbebenkatastrophe

Zusätzlich haben das Auswärtige Amt und das Bundesministerium des Innern und für Heimat Visaverfahren  für Betroffene in den Erdbebenregionen vereinfacht. Dadurch wird ermöglicht, wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte, „dass türkische oder syrische Familien in Deutschland ihre engen Verwandten aus der Katastrophenregion unbürokratisch zu sich holen können, damit sie bei uns Obdach finden und medizinisch behandelt werden können.“ Mit einem dafür neu eingerichteten mobilen Visa-Annahmebus konnten Betroffene direkt vor Ort in der Erdbebenregion Visaanträge stellen.

Gemeinsam für den Wiederaufbau

Diese deutschen Hilfsleistungen waren jedoch vor allem „Erste Hilfe in der Not“, so der Bundeskanzler in einer Ansprache an die Deutsch-Türkischen Wiederaufbaukonferenz. „Doch es wird noch lange dauern, bis Häuser wiederaufgebaut sind, Geschäfte wieder hergerichtet und Straßen neu asphaltiert sind.“ Die Schäden werden auf über 100 Milliarden geschätzt.

Der Kanzler würdigte daher besonders die Bedeutung und das Engagement von deutschen und europäischen Unternehmen in der Türkei. Diese seien gemeinsam mit den öffentlichen Leistungen ein starkes Fundament für den Wiederaufbau. „In dieser Solidarität wird der Wiederaufbau gelingen.“

„In Katastrophen müssen wir zusammenrücken“

Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich bestürzt über die vielen Toten und Verletzten in den Erdbebengebieten in der Türkei und Syrien. In seiner Regierungserklärung  im Bundestag bedankte sich der Kanzler bei den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Hilfsbereitschaft.

Der Kanzler betonte zudem die gute Zusammenarbeit mit den Partnern in der Region. Diese zeige, dass der Zusammenhalt gerade in Situationen wie dieser unglaublich wichtig sei. „Gerçek dost kötü günde belli olur - so lautet ein türkisches Sprichwort. In Deutschland sagen wir es ähnlich: Den wahren Freund erkennt man in der Not. Und wir sind wahre Freunde. Als Freunde teilen wir Ihren Schmerz, und als Freunde lassen wir Sie in der Not nicht allein“, erklärte der Kanzler in einer Folge von „Kanzler kompakt“ und erläuterte, wie Deutschland helfen kann. 

02:25

„Kanzler kompakt“ Wahre Freunde helfen einander in der Not

Informationsangebot des Auswärtigen Amts:

Schwere Erdbeben in der Türkei und Syrien: Deutschland und Europa helfen den Menschen vor Ort

Antworten auf die häufigsten Fragen zu den Erdbeben in der Türkei und Syrien

Information zu vereinfachten Visaverfahren für vom Erdbeben betroffene Personen

Allgemeine Informationen zu vereinfachten Visaverfahren

Informationen der Annahmestelle für Visaanträge in der Türkei (iDATA)
 

Weitere Informationen:

Themenseite des BBK: Erdbeben in der Türkei und Syrien

Erdbeben in der Türkei und Syrien: THW seit vier Monaten im Einsatz

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