Politikergedenkstiftung
Als Bundeskanzler hat Helmut Kohl die deutsche Wiedervereinigung maßgeblich mitgestaltet und die Integration in Europa entschieden vorangebracht. Mit der Errichtung der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung soll das Andenken an sein politisches Wirken gewahrt werden. Jetzt hat die Stiftung ihre Arbeit aufgenommen.

Bundeskanzlerin Merkel und Kulturstaatsministerin Grütters begrüßten das Kuratorium der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung, das im Bundeskanzleramt zur konstituierenden Sitzung zusammenkam.
Foto: Bundesregierung / Steffen Kugler
Vor der konstituierenden Sitzung begrüßte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Mitglieder des Kuratoriums der neuen Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung im Bundeskanzleramt. Das Entscheidungs- und Aufsichtsgremium der Politikergedenkstiftung wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für fünf Jahre bestellt.
Als einen wichtigen Meilenstein bezeichnete Kulturstaatsministerin Monika Grütters den Auftakt der Stiftungsarbeit. „Neben der Wahrung des Andenkens an den Kanzler der deutschen Einheit wird sie insbesondere auch den europäischen Integrationsprozess im Sinne Helmut Kohls fördern“, sagte sie.
Mitglieder des Kuratoriums der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung
- Jean-Claude Juncker, ehemaliger EU-Kommissionspräsident
- Bernhard Vogel, Ministerpräsident a. D.
- Kurt Beck, Ministerpräsident a. D.
- Gerda Hasselfeldt, Bundesministerin a. D.
- Volker Kauder, früherer Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Vertreterinnen und Vertreter
- Norbert Lammert, ehemaliger Bundestagspräsident
- Christine Lieberknecht, Ministerpräsidentin a. D.
- Helmut Haussmann, Bundesminister a. D.
- Franz-Josef Jung, Bundesminister a. D.
- Beate Neuss, stellvertretende Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung
Das Kuratorium wählte Volker Kauder zum Vorsitzenden des Gremiums, Gerda Hasselfeldt zu dessen Stellvertreterin.
Zu ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern wurden bestellt, als Vorsitzender des Vorstands: Günter Winands, ehemaliger Leiter des Kabinett- und Parlamentreferats im Bundeskanzleramt (1991-1998) und heutiger Amtschef bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie als stellvertretender Vorsitzender: Michael Borchard, früheres Mitglied des Redenschreiberteams Helmut Kohls und heutiger Leiter der Hauptabteilung Wissenschaftliche Dienste/Archiv für Christlich-Demokratische Politik bei der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Helmut-Kohl-Zentrum in Berlin geplant
Das Bundesgesetz über die Errichtung der Stiftung war am 9. Juni 2021 in Kraft getreten. „Die zügige Gründung einer vom Bund getragenen Politikergedenkstiftung für Helmut Kohl unterstreicht den breiten Wunsch, der Öffentlichkeit das Vermächtnis des Ehrenbürgers Europas umfassend zugänglich zu machen“, so Grütters. Wie bei vergleichbaren Politikergedenkstiftungen zuvor ging die Initiative für das Gesetz aus dem Bundestag selbst hervor.
Dem sechsten Kanzler der Bundesrepublik waren die Freiheit und Einheit des deutschen Volkes, der Frieden in der Welt, die Versöhnung mit den europäischen Nachbarstaaten und die europäische Integration wichtige Anliegen. Helmut Kohls politisches Wirken für Deutschland, Europa und die Welt zu veranschaulichen und an seine Lebensleistung zu erinnern, aber auch zur Diskussion anzuregen, ist Zweck der neuen Stiftung.
In Berlin wird dazu ein Helmut-Kohl-Zentrum mit einer ständigen zeitgeschichtlichen Ausstellung und wechselnden Sonderausstellungen eingerichtet. Auch Veranstaltungen und Veröffentlichungen gehören zu den Aufgaben der Stiftung.
Die Bundesregierung unterhält bisher sechs überparteiliche Politikergedenkstiftungen, um an die jüngere Geschichte zu erinnern und einen Beitrag zum besseren Verständnis der Geschichte Deutschlands und Europas im 19. und 20. Jahrhundert zu leisten. Wie die bereits bestehenden Stiftungen wird die Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung der Rechtsaufsicht der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien unterstehen und mit rund 3 Millionen Euro aus ihrem Etat finanziert.