Handelskonflikte kennen keine Gewinner

Treffen der G20-Finanzminister Handelskonflikte kennen keine Gewinner

Bundesfinanzminister Scholz sieht "keine Alternative zu einer engen multilateralen Zusammenarbeit". Das sagte er beim G20-Finanzministertreffen in Argentinien. Die Finanzminister sehen wachsende Risiken für den Welthandel. Der IWF erklärte, ein Zoll-Wettrüsten könnte die gesamte globale Wirtschaft beeinträchtigen.

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Olaf Scholz, Bundesminister der Finanzen, nimmt beim Treffen der G20-Finanzminister mit Finanzminister und Notenbankchefs seinen Platz ein.

Bundesfinanzminister Scholz in Argentinien: "Regelbasierter, fairer, freier Welthandel."

Foto: picture alliance/dpa

"Die Wohlstandsgewinne sind für alle größer, wenn wir kooperieren", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz nach dem Treffen in Buenos Aires. Ein regelbasierter, fairer, freier Welthandel sei besser als protektionistische Maßnahmen einzelner Länder.

Mahnung zum Dialog 

Die Vertreter der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer unterstrichen die Bedeutung freier Handelsströme für die Weltwirtschaft. "Der internationale Handel und Investitionen sind wichtige Motoren für Wachstum, Produktivität, Innovation, Arbeitsplatzschaffung und Entwicklung", hieß es in der G20-Abschlusserklärung. "Wir müssen den Dialog intensivieren und Maßnahmen ergreifen, um die Risiken einzuhegen und das Vertrauen zu steigern."

Aus Sicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) könnte ausgerechnet die US-Wirtschaft wegen drohender Strafzölle in zahlreichen Ländern der größte Verlierer im Handelsstreit sein. Letztlich würde aber die ganze Welt leiden. Im schlechtesten Fall könnte die weltweite Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 um 0,5 Prozent oder 430 Milliarden US-Dollar niedriger liegen als bislang erwartet.

Hoffnung auf Kurswende

Zwar sei es „unverändert auf der Tagesordnung, dass die Vereinigten Staaten die Schritte, die sie bereits mit Zöllen gegangen sind, wieder zurückgehen“, so Scholz in Buenos Aires. Es sei gut, das EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nach Washington fahre und die US-Regierung zu einer Kurswende in der Handelspolitik bewegen wolle.

Als Reaktion auf den Handelskonflikt mit den USA will die Europäische Union ihre Handelsbeziehungen mit anderen Regionen ausbauen. Zuletzt schloss sie mit Japan ein Freihandelsabkommen ab. Eine Einigung mit dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur soll folgen.