Gut leben - ein langes und gesundes Leben

Regierungsbericht Lebensqualität Gut leben - ein langes und gesundes Leben

Ein gutes Leben bedeutet für viele Menschen ein langes und gesundes Leben. Dazu gehören eine hochwertige Gesundheitsvorsorge und ein offener und gerechter Zugang zum Gesundheitssystem. In den Bürgerdialogen der Bundesregierung ging es auch um die Qualität der Pflege und die gerechte Verteilung der Lasten.

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Arzt untersucht ein Kind, die Mutter ist dabei.

Die ärztliche Versorgung ist für Bürgerinnen und Bürgern ein wichtiger Indikator für ein gutes Leben.

Foto: COLOURBOX

Familie, Gesundheit, Bildung, Arbeit und Einkommen sind Dimensionen von Lebensqualität, die das Leben der Menschen sehr unmittelbar betreffen. Gesundheit ist dabei für die Bürgerinnen und Bürger ein besonders hohes Gut. Der Regierungsbericht "Gut leben in Deutschland" liefert mit fünf Indikatoren detaillierte Erkenntnisse über das deutsche Gesundheitswesen – und zeigt künftige Herausforderungen auf.

Lebenserwartung steigt kontinuierlich an

Wie positiv sich die medizinische Versorgung und die allgemeine Gesundheit in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben, wird durch die steigende Lebenserwartung am deutlichsten. Eine hochwertige und gut erreichbare Gesundheitsversorgung, innovative Arzneimittel und wirksame Therapien, moderne Untersuchungsmethoden und erfolgreiche Forschung tragen dazu bei. Die allgemeine Lebenserwartung in Deutschland steigt seit den späten 50er Jahren kontinuierlich an. Auch die großen Unterschiede zwischen Ost und West, die zu Beginn der 1990er Jahre bestanden, sind gut 25 Jahre nach der Wiedervereinigung fast verschwunden.

Grafik: Entwicklung der Lebenserwartung bei Geburt

Die Lebenserwartung in Deutschland steigt kontinuierlich an.

Foto: Human Mortality Database. University of California, Berkeley (USA) und Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Deutschland)

Hausärzte sind die Basis für gute Versorgung

Die Bürgerinnen und Bürger messen der Versorgung mit Haus- und Fachärzten große Bedeutung zu. Dieser Indikator misst, wie viele Bürger ein einzelner Arzt versorgt: 2015 waren das 1.539 und damit 41 mehr als fünf Jahre zuvor. Statistisch kann zwar jeder Bürger einen Hausarzt innerhalb von zehn Minuten mit dem Auto erreichen. Aber es gibt ein großes Gefälle zwischen städtischen und ländlichen Gebieten, das sogar größer zu werden droht.

Um weiter eine gute Versorgung sicherzustellen, fördert die Bundesregierung die Niederlassung von Allgemeinärzten auf dem Land. Sie ermöglicht es auch, kommunale medizinische Versorgungszentren einzurichten. Über Terminservicestellen der Krankenkassen erhält jeder Patient zudem innerhalb von vier Wochen einen Facharzttermin.

Hochwertige Pflege sicherstellen

Wichtig ist den Menschen neben der guten medizinischen Versorgung vor allem die Pflege. Die Bürger schätzen den Wert einer hochwertigen pflegerischen Versorgung – ambulant wie stationär. Derzeit sind in Deutschland rund 2,6 Millionen Menschen pflegebedürftig. Die große Mehrheit wird von Angehörigen versorgt. Weil die Lebenserwartung steigt, sind in Zukunft mehr Menschen auf Pflege angewiesen.

Mit der Pflegeversicherung verfügt Deutschland über ein geeignetes Instrument, um die Menschen abzusichern und gute Pflege zu gewährleisten. Um künftig den Herausforderungen gerecht zu werden, hat die Bundesregierung in der vergangenen Legislaturperiode die Leistungen für Pflegebedürftige ausgeweitet, pflegende Angehörige entlastet und die Versorgung von Demenzkranken erhöht.

Der Regierungsbericht zeigt zugleich auf, dass die Datenlage zur Qualität der Pflege zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausreichend ist. Daher gibt es auch noch keinen Indikator, um die Qualität in der pflegerischen Versorgung zu messen.

Interaktiver Bericht zur Lebensqualität
Auf der Plattform www.gut-leben-in-deutschland.de hat die Bundesregierung den Bericht zur Lebensqualität in Deutschland interaktiv aufbereitet. Hier finden sich alle Daten und Fakten, Statistiken und Diagramme sowie weiterführende Informationen.
Auf Grundlage des Bürgerdialogs der Bundesregierung und unter Einbeziehung weiterer nationaler und internationaler Erkenntnisse und Diskussionen wählte die Bundesregierung 12 Themenschwerpunkte und 46 Indikatoren aus, um Stand und Entwicklung der Lebensqualität in Deutschland zu beschreiben und messbar zu machen.
Der Bericht zeigt: Die Bürgerinnen und Bürger haben ein breites und facettenreiches Verständnis von Lebensqualität. Mit der Regierungsstrategie "Gut leben in Deutschland – was uns wichtig ist" rückt die Bundesregierung die Lebensqualität in den Fokus ihres Regierungshandelns. Sie soll Maßstab für eine erfolgreiche Politik werden.