Grütters: Rückzug der USA ist falsches Signal

Austritt aus der Unesco angekündigt Grütters: Rückzug der USA ist falsches Signal

Die USA hat angekündigt, aus der Unesco auszutreten. Kulturstaatsministerin Grütters kritisiert diesen Schritt. Mit Blick auf die zunehmenden globalen Krisen, sei dies "gerade zum jetzigen Zeitpunkt das völlig falsche Signal".

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View of the UNESCO headquarters in Paris, France. UNESCO Hauptquatier, Hauptsitz, Weltkulturerbe

Unesco-Zentrale in Paris: Die Organisation setzt sich für Bildung, Kultur und Wissenschaft ein.

Foto: picture-alliance/dpa

In der internationalen Kulturpolitik sei eine leistungsstarke und zuverlässige UN-Organisation von größter Bedeutung, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters – gerade im Umfeld zunehmender globaler Krisen.

Die Unesco ist die Organisation der Vereinten Nationen (UN) für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Sie ist eine von 16 Sonderorganisationen der UN und hat ihren Sitz in Paris. Derzeit sind 195 Mitgliedstaaten in der Unesco vertreten.

Mitgliedschaft wichtig für Kulturerbe der Menschheit

Weiter sagte Grütters: "In einem Zeitalter, in dem das Weltkulturerbe auf perfide Weise zum Ziel des internationalen Terrorismus geworden ist und der illegale Handel mit Kulturgütern aus Konfliktregionen die kulturelle Identität ganzer Bevölkerungen bedroht, muss die Staatengemeinschaft geeint und entschlossen handeln." Die Mitgliedschaft in der Unesco sei auch ein Fürsorge-Versprechen für das Menschheitskulturerbe überall in der Welt.

"Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden." – aus der Präaambel der Unesco-Verfassung

Keine Auswirkung auf deutsche Unesco-Kommission

Für die Rolle der Unesco in Deutschland wie auch für die wichtige Arbeit der deutschen Unesco-Kommission sieht Grütters keine unmittelbaren Auswirkungen. Sie hofft, dass die künftige Unesco-Leitung "durch eine starke politische Haltung wieder effektiver die Zielsetzungen der Organisation verfolgt werden können – und damit Perspektiven eröffnet werden, die USA mittelfristig auch wieder einzubinden". Mitte November endet die Amtszeit von Generaldirektorin Irina Bukova.

Das US-Außenministerium hatte der Unesco am 12. Oktober den Rückzug Amerikas aus der Organisation mitgeteilt. Das Ministerium hatte dies mit der anti-israelische Haltung der Organisation begründet. Zudem bedürfe die Unesco einer "grundlegenden Reform". Der Austritt soll zum Jahresende 2018 wirksam werden. Kurz nach der Ankündigung der USA erklärte auch Israel, Schritte für einen Austritt einzuleiten.