Große Maya-Ausstellung in Berlin

Deutsch-mexikanisches Kulturjahr Große Maya-Ausstellung in Berlin

Mit einer Ausstellung über die Hochkultur der Maya beginnt das Mexiko-Jahr in Deutschland. Bundespräsident Gauck und der mexikanische Staatspräsident Peña Nieto haben die Schau im Berliner Martin-Gropius-Bau eröffnet.

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Bundespräsident Joachim Gauck und der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto waren auch die ersten Besucher in der Ausstellung. Sie bietet zum Auftakt des deutsch-mexikanischen Kulturjahres einen Einblick in den Kosmos der antiken Maya-Welt.

Bis heute seien die großartigen schöpferischen Leistungen der Maya eine Quelle der Inspiration und Neugier, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die ebenfalls am Rundgang teilnahm. Die Ausstellung veranschauliche eindrücklich, dass die Kultur auch über Kontinente hinweg ein unzertrennliches Band zwischen den Völkern sei.

Zeugnisse einer untergegangenen Hochkultur

Die Maya schufen zwischen etwa 500 vor Christus und 1500 nach Christus auf der Halbinsel Yucatàn im Golf von Mexiko eine der bedeutendsten Hochkulturen der Welt. Davon zeugen auch heute noch Tempelanlagen und Kunstwerke wie Reliefs, Büsten, Figuren oder Goldschmiedearbeiten.

Sie nutzen diese Bauten und Kunstwerke um ihre Vorstellung vom Menschen und ihre Vision des Kosmos darzustellen: ihr Verhältnis zum Leben, zu den Göttern, zur Natur und zur Wissenschaft.

Menschen, Tiere, Götter

Eine zentrale Rolle spielte bei diesen künstlerischen Schöpfungen der Körper. Er steht im Zentrum der Ausstellung "Die Maya – Sprache der Schönheit" - und zwar in allen vier Kapiteln. Das erste wendet sich dem "Körper als Leinwand" zu. Die Maya nutzten die Haargestaltung und Bemalungen, aber auch Narben und Tätowierungen um den menschlichen Körper ästhetisch zu verändern. Ähnliches gilt auch für die Kleidung, in der sozialer Status, Herkunft, aber auch andere Aspekte der Persönlichkeit zum Ausdruck kommen. Darum geht es im Kapitel "Der bekleidete Körper".  

Die Tierwelt steht im Mittelpunkt des dritten Teils der Ausstellung "Das Tier als Ebenbild". Viele Tiere wurden von den Maya verehrt. Sie hatten symbolische Bedeutung, galten als Vermittler zwischen Göttern und Menschen und fungierten als Beschützer von Familien. "Der Körper der Götter" ist der letzte Abschnitt der Schau überschrieben. Von Göttern und anderen Wesen ging für die Maya jegliche materielle und spirituelle Existenz aus, auch die erschreckenden Naturereignisse, vor denen sie sich so fürchteten.

Zu sehen sind in der Ausstellung mehr als 300 Objekte: Skulpturen und Halbreliefs, Stelen und architektonische Elemente, Urnen, Keramiken, Schmuck und Masken. Alle bedeutenden Museen Mexikos im früheren Gebiet der Maya haben Leihgaben nach Berlin geschickt.

Auftakt des deutsch-mexikanischen Kulturjahres

Die Ausstellung ist Auftakt und zugleich Höhepunkt des Mexiko-Jahres in Deutschland. Kulturstaatsministerin Grütters bezeichnete es als "gemeinsames Bestreben", dieses Freundschaftsjahr zu nutzen, um die engen deutsch-mexikanischen Kulturbeziehungen noch weiter zu vertiefen und auch den Austausch zwischen Künstlern, Kreativen und Kulturschaffenden zu verstärken.

Geplant sind bis Mai 2017 zahlreiche Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerte, Festivals und Konferenzen in Berlin, Frankfurt am Main, Bremerhaven, Köln, Hamburg, München und Tübingen.