Globale Probleme nur gemeinsam zu lösen

Kanzlerin beim Evangelischen Kirchentag Globale Probleme nur gemeinsam zu lösen

Der Klimaschutz war eines der zentralen Themen in der Rede der Kanzlerin beim Evangelischen Kirchentag. In Dortmund warb Merkel erneut für die deutschen Klimaziele und internationale Zusammenarbeit. Deutschland werde weiter an der Klimaneutralität bis 2050 festhalten, sagte die Kanzlerin.

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Rede der Kanzlerin beim Evangelischen Kirchentag

Die Kanzlerin sprach sich in Dortmund auch für eine friedliche Lösung der Krise zwischen den USA und dem Iran aus.

Foto: Bundesregierung/Kugler

In ihrer Rede warb Bundeskanzlerin Angela Merkel erneut für internationale Zusammenarbeit und kritisierte die zunehmenden nationalen Rückbesinnungen in vielen Staaten. "Kein Land alleine kann die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts allein bewältigen", sagte sie und verwies auf Migration, Klimawandel und Digitalisierung. 

Friedliche Lösung im Konflikt zwischen USA und Iran

Im Konflikt zwischen den USA und Iran warb die Kanzlerin für eine eine friedliche Lösung der Krise. "Ich sage, dass das nicht nur eine Hoffnung sein darf, sondern dass damit allergrößter Ernsthaftigkeit dafür gearbeitet werden muss. Aus meiner Sicht muss es eine politische Lösung geben", sagte Merkel. Das Thema werde sicher auch beim G20-Gipfel in der nächsten Woche im japanischen Osaka zumindest bei bilateralen Gesprächen eine Rolle spielen. Sie habe den festen Willen, für eine diplomatische Lösung zu arbeiten.

Mit Blick auf die Diskussionen um den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke forderte Merkel, mögliche Verbindungen zur rechtsterroristischen Gruppe NSU umfassend aufzuklären und erinnerte an das damalige Versagen der Behörden: "Wir haben den Betroffenen damals Versprechungen gegeben." Wenn man jetzt nicht genau nach Verbindungen schaue, «haben wir einen vollkommenen Verlust der Glaubwürdigkeit», sagte Merkel. "Und das ist natürlich das Gegenteil von dem, was wir brauchen: Vertrauen."

Im Gespräch mit Friedensnobelpreisträgerin

Im anschließenden ein Podiumsgespräch diskutierte Merkel mit der ehemaligen Staatspräsidentin Liberias und Friedensnobelpreisträgerin, Ellen Johnson-Sirleaf. Dabei beantwortete sie auch Fragen aus dem Publikum.

Merkel und Johnson-Sirleaf sprachen über das Thema "Vertrauen als Grundlage internationaler Politik?". Die Friedensnobelpreisträgerin von 2011 lobte die  Kanzlerin als "führende Politikerin des 21. Jahrhunderts" und "Vorreiterin für multilaterale Zusammenarbeit". Johnson-Sirleaf: "Sie müssen weiter Motivation sein für Frauen in Führungspositionen." Sie dürfe jetzt nicht aufhören. Merkel betonte: «Alles hat einen Anfang und alles hat auch mal ein Ende."
 

Diskussion der Kanzlerin und Ellen Johnson-Sirleaf beim Evangelischen Kirchentag

Im Podiumsgespräch: Merkel und die frühere liberianische Präsidentin und Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson-Sirleaf.

Foto: Bundesregierung/Kugler


Vielschichtiges Programmangebot

Zum Kirchentag werden insgesamt rund 118.000 Besucher zu knapp 2.400 Veranstaltungen erwartet. Das breite Programm reicht von Konzerten, Bibelarbeiten, Workshops bis zu Podiumsgesprächen.

Neben der Bundeskanzlerin und dem Bundespräsidenten nahmen und nehmen nach Angaben des Kirchentags unter anderem auch die Bundesministerinnen Barley, Giffey, Karliczek, von der Leyen und Schulze sowie die Bundesminister Maas und Müller teil.

Der 37. Evangelische Kirchentag findet vom 19. bis 23. Juni 2019 in Dortmund statt und steht unter der Losung: "Was für ein Vertrauen" aus dem 2. Buch der Könige, Kapitel 18, Vers 19. Mehr Information zum Kirchentag finden sich hier .