Mit Sensor, Blockchain und Know-How in die Zukunft

Innovationsbörse auf dem GFFA 2020 Mit Sensor, Blockchain und Know-How in die Zukunft

Auf der Innovationsbörse im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) haben Vertreter aus Industrie, Behörden und Verbänden vom 16. bis 18. Januar landwirtschaftliche Innovationen vorgestellt. Im Fokus standen in diesem Jahr Tierwohl, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

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Plakat vom Global Forum for Food ans Agriculture

Auf dem Innovationanforum, das vom 16. bis 18. Januar innerhalb der Grünen Woche standfand, ging es um neue Ideen und Projekte im Bereich Tierwohl und Landwirtschaft.

Foto: Messe Berlin GmbH

Im Zentrum des dreitägigen GFFA stand in diesem Jahr der Handel - und damit die Frage, wie dieser zu einer sicheren, vielfältigen und nachhaltigen Ernährung weltweit beitragen kann. Parallel wurden auf der Innovationsbörse zukunftsweisende Technologien für die Landwirtschaft präsentiert. Hier einige Beispiele:

Mehr Tierwohl im Kuhstall

Ein Sensor für gesunde Kühe - das ist das Produkt eines Potsdamer Unternehmens, das dem Landwirt Informationen zur Gesundheit seiner Kühe direkt aus dem Pansen auf das Smartphone schickt. Die Milchkühe schlucken die etwa 15 Zentimeter große Box in Zylinderform einfach herunter. Der Eingriff in den Körper der Kuh ist minimal und schmerzfrei. "Für die Kuh ist das so, wie für uns ein TicTac zu schlucken", informiert die Produktmanagerin.

Mit dem Sensor können beispielsweise Krankheiten früher erkannt und behandelt werden als mit der bloßen Überwachung der Milchleistung. Die Folge: Ein gesteigertes Tierwohl, ein besseres Verständnis der Fruchtbarkeitszeitpunkte sowie geringere Behandlungskosten und weniger Antibiotikaeinsatz. Dadurch können sich Landwirte besser auf die Tiere fokussieren, die auffällig sind.

Deutsches Know-How exportieren

Aufgrund der Berücksichtigung von Tierwohl und Nachhaltigkeit sind deutsche Standards in der Tierzucht weltweit gefragt. Das zeigt sich am Kooperationsprojekt zur Weiterentwicklung der Tierzucht und -haltung in China. Das deutsche Know-How hilft in der Volksrepublik, die steigende Nachfrage nach Tierprodukten zu bewältigen.

Dabei werden Fach- und Führungskräfte darin geschult, ressourcenschonende Verfahren in der Tierzucht einzusetzen, und zugleich höhere Erträge zu erzielen. Besonders in der Schweinezucht gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden Ländern: Während in Deutschland eine Sau im Durchschnitt 30 Ferkel gebärt, kommt man in China nur auf 16 Ferkel pro Sau. Ein entscheidender Grund dafür seien die besseren Haltungsbedingungen in Deutschland, erklärt ein Langzeitberater des Projekts. Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) fördert das Projekt.

Boden und Klima schonen

Die Schlüsselrolle der Landwirtschaft bei der Bekämpfung des Klimawandels greift ein US-amerikanischer Plattformanbieter auf. Über einen Blockchain-gesicherten Zertifikathandel können sich Landwirte eingesparte Tonnen CO2 auszahlen lassen. Dazu werden regenerative Landwirtschaftstechniken eingesetzt, die den Boden schonen und beispielsweise weitgehend auf Pflügen und synthetische Zusätze verzichten.

Durch eine wechselnde Fruchtfolge und die Integration von Nutztieren in den Ackerbau sollen weitere Emissionen nicht nur verhindert, sondern der Atmosphäre entzogen und im Boden gespeichert werden. Bauern werden nach jeder nachgewiesenen eingesparten Tonne CO2 vergütet, sodass sich diese Einsparungen finanziell lohnen.