Gespräche über Europäischen Rat

Merkel empfängt Sipilä Gespräche über Europäischen Rat

Kanzlerin Merkel hat sich mit dem finnischen Ministerpräsidenten Sipilä über die Themen des Europäischen Rates am 22. und 23. Juni ausgetauscht. Die Klimapolitik, die Bekämpfung des Terrorismus und die europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik stehen in Brüssel im Mittelpunkt.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel neben Finnlands Ministerpräsident Juha Sipilä bei einer Pressekonferenz.

Merkel und Sipilä sprachen über die kommende EU-Ratssitzung.

Foto: Bundesregierung/Denzel

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte vor dem Gespräch mit Ministerpräsident Juha Sipilä im Kanzleramt, dass beide auch über die Verhandlungen zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union sprechen werden. "Deutschland und Finnland treten dafür ein, dass alle 27 Mitgliedstaaten gemeinsam diese Verhandlungen durchführen", sagte sie.

Für gemeinsame Lösungen stark machen

International setzen sich Deutschland und Finnland für gemeinsame Lösungen ein, bekräftigte die Kanzlerin. In der Europäischen Union arbeiteten sie sehr eng zusammen. "Wir sind auch Nachbarn in der Sitzordnung des Europäischen Rates", so die Kanzlerin, "da können wir uns also sehr eng austauschen."

Video Presseunterrichtung der Kanzlerin mit dem finnischen Ministerpräsidenten Sipilä

Gute Wirtschaftsbeziehungen

Bundeskanzlerin Merkel verwies auf die engen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Man arbeite nicht nur politisch eng zusammen, sondern auch wirtschaftlich und kulturell.

300 deutsche Unternehmen engagierten sich in Finnland, sagte sie weiter. Etwa ebenso viele Unternehmen aus Finnland hätten sich in Deutschland angesiedelt. "2.000 Expats haben sich mittlerweile in Berlin niedergelassen und bereichern dort mit ihrer künstlerischen Kreativität oder mit unternehmerischem Geschick die Kultur- und Start-up-Szene in Berlin", erklärte Merkel.

Jubiläumsjahr 2017

Zwischen Deutschland und Finnland bestehen schon seit der Hansezeit und der Reformation enge historische, kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen.

Der Besuch Sipiläs in Berlin habe einen besonderen Grund, sagte die Kanzlerin. Dieses Jahr gebe es zwei Jubiläen zu feiern. Zum einen 100 Jahre finnische Unabhängigkeit. Deutschland habe bereits kurz nach der Russischen Revolution 1917 als einer der ersten Staaten die Unabhängigkeit Finnlands anerkannt, erklärte Merkel. "Deshalb gestalten wir das Jubiläumsjahr mit Konzerten und Ausstellungen sehr aktiv, auch um den Beziehungen zu Finnland Bedeutung zu verleihen."

Auch im Zusammenhang mit 500 Jahren Reformation seien beide Länder eng miteinander verbunden. So studierte zum Beispiel der Vater der finnischen Schriftsprache, Mikael Agricola, von 1536 bis 1539 in Wittenberg bei Philipp Melanchthon und Martin Luther, so die Kanzlerin.

Am späteren Nachmittag hat Ministerpräsident Juha Sipilä zusammen mit Außenminister Sigmar Gabriel das sogenannte Mittsommerfest auf dem Gelände der finnischen Botschaft besucht.