Für mehr Sicherheit auf deutschen Straßen

Unfallverhütungsbericht 2014/2015 Für mehr Sicherheit auf deutschen Straßen

Die Verkehrssicherheitspolitik der Bundesregierung wirkt. Die Zahlen zeigen: Die Mobilität in Deutschland nimmt zu, und gleichzeitig sinkt der Anteil der tödlich Verunglückten im Straßenverkehr. Das geht aus dem Unfallverhütungsbericht 2014/2015 hervor, den das Bundeskabinett beschlossen hat.

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Autofahrer in Auto mit Baustellenwarnung durch das SmartWeb.

Fahrerassistenzsysteme können helfen, die Zahl der Unfälle im Straßenverkehr zu senken.

Foto: Daimler AG

Im vergangenen Jahr kamen 3.459 Verkehrsteilnehmer auf Deutschlands Straßen ums Leben. Das entspricht einem Rückgang von etwa 14 Prozent gegenüber 2011 – bei gleichzeitig wachsendem Verkehrsaufkommen. Im Vergleich zum Jahr 2001 ist ein Rückgang um rund 50 Prozent und im Vergleich zum Jahr 1991 um knapp 70 Prozent zu verzeichnen.

Bilanz des Unfallgeschehens

Die Bundesregierung hat dem Deutschen Bundestag in zweijährigem Abstand einen Bericht über Maßnahmen auf dem Gebiet der Unfallverhütung im Straßenverkehr vorzulegen. Dieser Bericht dient über die Bestandsaufnahme hinaus der Fortschreibung der nationalen Verkehrssicherheitsstrategie, die auf dem Verkehrssicherheitsprogramm 2011 basiert.

Das im November 2011 aufgelegte Verkehrssicherheitsprogramm bündelt alle laufenden und künftigen Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit auf deutschen Straßen im Zeitraum von 2011 bis 2020. Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu verringern.

So enthält der vorliegende Unfallverhütungsbericht 2014/2015:

  • einen Überblick über die Verkehrssicherheitspolitik auf nationaler und internationaler Ebene,
  • eine Bilanz über das Unfallgeschehen in Deutschland,
  • die begonnenen beziehungsweise abgeschlossenen Verkehrssicherheits- und Forschungsmaßnahmen im Berichtszeitraum mit einem Ausblick auf weitere Umsetzungsschritte, sowie
  • Umsetzungsmaßnahmen ab 2016.

Nach der Kabinettbefassung wird der Bericht dem Bundestag und dem Bundesrat übermittelt.

Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit

Der technische Fortschritt in der Entwicklung moderner Fahrzeuge, insbesondere bei den Fahrerassistenzsystemen, wird künftig weitere Möglichkeiten eröffnen, die Zahl der Getöteten und Verletzten im Straßenverkehr zu senken.

  • Die Bundesregierung setzt sich daher auch weiterhin in den internationalen Gremien mit Nachdruck dafür ein, die rechtlichen Grundlagen für diese neuen Systeme und Technologien zu schaffen.
  • Auch die Umsetzung der Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren kann einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Verkehrssicherheit leisten.

Darüber hinaus wird die Infrastruktursicherheit für alle Nutzer immer weiter vorangetrieben mit:

  • der Weiterentwicklung und sachgerechten Anwendung von Regelwerken,
  • der immer stärkeren Berücksichtigung von Verkehrssicherheitsbelangen in der Infrastrukturplanung,
  • der gezielten Beseitigung von Engpässen und der Verbesserung bestehender Straßen.

Trotz moderner Fahrzeugtechnik und infrastruktureller Maßnahmen stellt oftmals individuelles Fehlverhalten die wesentliche Unfallursache dar. Die Bundesregierung setzt hierbei einerseits auf ordnungsrechtliche Maßnahmen. Dazu gehören insbesondere:

  • Änderungen der StVO, zum Beispiel zur Erleichterung der Tempoabsenkung vor besonders sensiblen Einrichtungen und zur Bildung von Rettungsgassen,
  • weiterführende Maßnahmen zur Verbesserung der Fahranfängervorbereitung,
  • die Reform der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) und
  • die Schaffung von Rechtsgrundlagen für atemalkoholgesteuerte Wegfahrsperren.

Andererseits engagiert sich die Bundesregierung mit Aufklärungs- und Informationsmaßnahmen zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit und Senkung der Verkehrsunfälle. 2014 standen dem BMVI für Aufklärungs- und Erziehungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Verkehrsunfälle 11,5 Millionen Euro und 2015 rund 13 Millionen Euro zur Verfügung.

  • Gefördert werden Zielgruppenprogramme und Aktivitäten für unterschiedliche Altersstufen wie Kinder, junge Fahrer und Senioren ebenso wie Projekte für bestimmte Verkehrsteilnehmergruppen wie Fahrrad- und Motorradnutzer.
  • Des Weiteren finanziert das BMVI auch allgemeine, alle Verkehrsteilnehmergruppen umfassende Kampagnen, zum Beispiel mit dem Ziel und dem Motto "Runter vom Gas". Neben der konventionellen Verbreitung wird zunehmend auf Social-Media-Aktivitäten gesetzt.