Feldhamsterland

Biologische Vielfalt Feldhamsterland

Der Feldhamster ist eine der am stärksten bedrohten Säugetierarten Deutschlands. Im Bundesprogramm "Biologische Vielfalt" startete deshalb das Projekt "Feldhamsterland". Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit rund 3,4 Millionen Euro.

2 Min. Lesedauer

Ein Feldhamster sitzt aufrecht und pausbäckig in einer Wiese.

Bundesumweltministerium und Landwirtschaft wollen wieder mehr Rückzugsräume für den Feldhamster schaffen.

Foto: picture alliance / blickwinkel

Der Feldhamster ist auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands als "vom Aussterben bedroht" eingestuft. Ohne großflächige Schutz- und Hilfsmaßnahmen wird es diese Tierart in absehbarer Zeit nicht mehr geben.

Intensive Landwirtschaft zerstört Lebensräume

Der Bestand geht seit Jahren stark zurück. In vielen Regionen ist der Feldhamster bereits ausgestorben. "Die Intensivierung der Landwirtschaft ist eine Hauptursache für die Gefährdung des Feldhamsters und der biologischen Vielfalt im Allgemeinen", sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze.

In der Agrarwirtschaft bedroht nicht nur der Einsatz von Insektiziden den Bestand verschiedener Arten, sondern auch das Mulchen oder Mähen von Feldrainen - das sind die Randstreifen der Felder. Gerade Feldraine sind ideale Rückzugsräume für am Boden brütende Vögel und viele Nager. Der Feldhamster findet insbesondere Schutz und Nahrung im Kornfeld.

Durch die intensive Landwirtschaft werden Felder immer früher abgeerntet. Dem Feldhamster bleibt dadurch immer weniger Zeit, um seinen Nachwuchs aufzuziehen. Außerdem werden neben seinen Futterquellen auch Rückzugsräume zerstört. Moderne landwirtschaftliche Maschinen arbeiten sehr effizient und lassen damit kaum noch Erntereste als Futter für die Tiere übrig.

Agrarflächen sollen zum Feldhamsterland werden

Um den Bestandsverlust zu stoppen, wurde das Projekt "Feldhamsterland" ins Leben gerufen. In fünf Projektregionen sollen auf Agrarflächen gemeinsam mit der Landwirtschaft Maßnahmen zum Schutz des Feldhamsters und anderer Arten effektiv umgesetzt werden. Die ansässigen Landwirtschaftsbetriebe werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entsprechend beraten.

"Der Erhalt der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft kann nur gemeinsam mit der Landwirtschaft gelingen", betont Schulze. So ist in diesem Projekt unter anderem vorgesehen, Getreidestreifen nicht zu ernten oder in großem Umfang die Futterpflanze Luzerne anzubauen. Dadurch erhält der kleine Nager Deckung und Nahrung zugleich.

Darüber hinaus soll ein Netzwerk ehrenamtlicher Feldhamsterschützer aufgebaut werden. Ziel ist es, das Wissen zur Verbreitung der Art zu verbessern, um damit auch eine langfristige Wirkung des Projekts zu gewährleisten.

Das Projekt "Feldhamsterland" wird vom Bundesumweltministerium mit rund 3,4 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm "Biologische Vielfalt" gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz fachlich begleitet. Koordiniert wird das fünfjährige Projekt von der Deutschen Wildtier Stiftung. Projektpartner sind der Landschaftsverband Mittelthüringen, die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz und die Senckenberg Gesellschaft.