70. Europäischer Wettbewerb
Das Thema des 70. Europäischen Wettbewerbs lautete „Europäisch gleich bunt“. Fast 70.000 Jugendliche aus ganz Deutschland brachten ihre Gedanken zu Vielfalt, Inklusion und Gleichberechtigung kreativ zum Ausdruck. Einer der Preise: eine Reise für 30 Jugendliche nach Berlin mit Besuch bei Kulturstaatsministerin Roth – organisiert vom Bundespresseamt.
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Präsentation im Bundespresseamt: Die Gewinnerinnen und Gewinner nahmen mit Texten, Bildern, Collagen, Songs und Videos an dem Wettbewerb teil.
Foto: Bundesregierung/Carsten Koall
Gleich am ersten Tag ihrer Reise nach Berlin haben Gewinnerinnen und Gewinner des 70. Europischen Wettbewerbs ihre Arbeiten im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vorgestellt. Mehrere Bilder setzen sich mit dem Zitat von John Fire Lame Deer auseinander: „We all come from the same root but the leaves are different” (Wir alle kommen von den selben Wurzeln, aber die Blätter sind verschieden). Die Arbeiten zeigten auf, wie in einer demokratischen europäischen Zivilgesellschaft Unterschiedlichkeit bereichernd wirkt.
Sehnsucht Frieden als Sonderaufgabe
Die Sonderaufgabe „Sehnsucht Frieden“ hat auch Schülerinnen und Schüler aus Syrien und der Ukraine angesprochen. Sie mussten vor Krieg in ihrer Heimat fliehen und sind dankbar, in Europa Zuflucht gefunden zu haben.

George Hajeir stellt den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern seine Arbeit vor. Er floh 2016 mit seiner Familie aus Syrien nach Deutschland. In seinem Text spricht er über die Freiheit der Meinungsäußerung in Syrien und welche Aufgabe der Kunst zukommt.
Foto: Bundesregierung/Carsten Koall
Der Europäische Wettbewerb findet jährlich seit 1953 statt und gehört damit zu den ältesten Schülerwettbewerben Deutschlands. Von der ersten Klasse bis zum Abitur können Schülerinnen und Schüler ihre politischen Ideen kreativ zum Ausdruck bringen.
Ein Höhepunkt: Besuch bei der Staatsministerin Claudia Roth
Aufregend war für die Jugendlichen besonders ein Besuch im Bundeskanzleramt. Dort stand der Austausch mit Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, auf dem Programm. Die Gruppe diskutierte mit ihr angeregt über Kunstfreiheit in Deutschland, Europa und anderen Teilen der Welt.
Und da es um Kultur ging, wurde auch über den KulturPass der Bundesregierung gesprochen, welcher am 14. Juni an den Start geht. 18-Jährige können ein Budget von 200 Euro für Kulturangebote einlösen. Ein Angebot, welches auch ein großer Teil der Gruppe nutzen kann.
Brücken bauen: durch Freundschaften über Grenzen hinweg
Besonders lag Kulturstaatsministerin Roth eine Botschaft am Herzen: „Europa braucht Menschen, die es nicht für selbstverständlich nehmen.“ Der Frieden und der Zusammenhalt in Europa muss aktiv bewahrt werden. Er wurde über Jahrzehnte als selbstverständlich erachtet, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zeige aber, wie fragil er ist, so Roth. Innerhalb der Europäischen Union erstarken Anti-Europäische Kräfte, europäische Werte werden in Frage gestellt und rechtstaatliche Prinzipien gebrochen. „Lassen Sie sich Ihr Europa nicht wegnehmen“, so die Kulturstaatsministerin.
Sie appelliert an die Gruppe, sich für ein friedliches Europa einzusetzen und die europäischen Werte zu verteidigen: „Mischen Sie sich ein in Ihr Europa!“. Roth rät den Jugendlichen, Europa zu bereisen, mit Menschen aus anderen Ländern zu sprechen und grenzübergreifende Freundschaften zu schließen. So können Brücken gebaut und der Zusammenhalt in Europa gestärkt werden.

Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, spricht mit den Gewinnerinnen und Gewinner des 70. Europäischen Wettbewerbs bei einem Empfang im Bundeskanzleramt.
Foto: Bundesregierung/Carsten Koall
Eine weitere Möglichkeit, sich aktiv in Europa einzumischen, bietet sich den Jugendlichen bei der Wahl des Europäischen Parlaments am 9. Juni 2024. Dann dürfen auch erstmals 16-Jährige bei der Europawahl in Deutschland wählen.