LNG-Import
In Wilhelmshaven wurde der bundesweit erste Anleger für die Ankunft von Schiffen mit Flüssigerdgas in Betrieb genommen. Die Versorgung mit Flüssigerdgas (LNG) ist ein wichtiger Baustein, um die Energieversorgung schnell aus neuen Lieferquellen zu sichern.
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Der LNG-Anleger in Wilhelmshaven ist der erste von sechs Flüssiggas-Terminals, die momentan in Deutschland realisiert werden. Die Bundesregierung sorgt mit dem LNG-Beschleunigungsgesetz dafür, dass der Bau von Gasleitungen und Infrastruktur für Flüssiggasterminals beschleunigt wird. Außerdem mietet sie weitere LNG-Terminals an, um die Erdgas-Versorgung schnellstmöglich von russischen auf andere Lieferquellen umzustellen.
Die Bundesregierung hat sich insgesamt fünf staatliche schwimmende Flüssigerdgasterminals gesichert. Der erste Anleger in Wilhelmshaven hat den Betrieb aufgenommen. Auch der Standort Brunsbüttel soll zum Jahreswechsel 2022/23 von mehreren Energieunternehmen beliefert werden.
Zwei weitere Schiffe sollen in Stade und Lubmin eingesetzt werden. In Lubmin entsteht zudem bis Ende 2022 ein weiteres, fünftes Flüssigerdgas-Terminal durch ein privates Konsortium. Ein weiteres staatlich gemietetes Terminal in Wilhelmshaven soll im Winter 2023/24 einsatzbereit sein.
Über die schwimmenden Flüssiggasterminals lässt sich der bisherige Gasbedarf zu etwa einem Drittel decken.
LNG ist verflüssigtes Erdgas. Es kann per Schiff zu Terminals transportiert und von dort ins Gasnetz eingespeist werden, benötigt also für Teile des Weges keine Pipeline.
LNG-Infrastruktur künftig für Wasserstoff nutzen
Das fossile Flüssiggas wird jedoch nur vorübergehend eine Rolle spielen. Der Aufbau der LNG-Infrastruktur ist die kurzfristige Lösung für alternative Importmöglichkeiten von Gas. Die Bundesregierung plant von Anfang an, diese Infrastruktur in Zukunft auch für Wasserstoff nutzen zu können.
Deshalb sieht das Gesetz für fossiles LNG auch eine Befristung vor. Danach muss auf grüne Energieträger wie Wasserstoff umgestellt werden, damit die Klimaziele erreicht werden. Denn für eine künftige klimaneutale Industrie kommt insbesondere grünem Wasserstoff eine bedeutende Rolle zu – etwa für die Stahl- und Zementerzeugung oder auch im Schwerlastverkehr.
Die Bundesregierung fördert diese Zukunftstechnologie im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie. Deutschland kann allerdings grünen Wasserstoff nicht in der benötigten Menge selbst herstellen. Daher will die Bundesregierung weitere neue Energiepartnerschaften mit klarer Perspektive für die Energiewende und einen Umstieg auf grünen Wasserstoff schließen, etwa mit Kanada. Bereits 2025 soll der Export von grünem Wasserstoff aus Kanada nach Deutschland beginnen.