Erster Innovationsdialog der 19. Legislaturperiode:
Stärken und Schwächen des deutschen Innovationssystems im internationalen Vergleich

Bundeskanzlerin Angela Merkel, Forschungsministerin Anja Karliczek, Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Kanzleramtschef Helge Braun und Staatssekretär Werner Gatzer in Vertretung von Finanzminister Olaf Scholz kamen am 3. Dezember 2018 im Bundeskanzleramt mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft zum ersten „Innovationsdialog“ der laufenden Wahlperiode zusammen. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Stärken und Schwächen des deutschen Innovationssystems im internationalen Vergleich.

Innovationskraft ist ein wichtiger Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands und die Sicherung von Wohlstand und Arbeitsplätzen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Innovationsdialogs bescheinigten Deutschland ein im Kern starkes Innovationssystem. Als einer von wenigen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union hat Deutschland 2017 den Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigern können. Deutschland besitzt ein leistungsfähiges Wissenschaftssystem mit international renommierten Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Eine weitere Stärke sind weltweit führende Unternehmen in Hochtechnologie-Branchen wie dem Fahrzeug-, Maschinen- und Anlagenbau und der Chemie.

Die Diskussion zeigte aber auch, dass sich Deutschland auf diesen Erfolgen nicht ausruhen darf. Der internationale Wettbewerb um die Innovationsführerschaft intensiviert sich und verlangt neue Antworten. Wissenschaft, Wirtschaft und Politik müssen gemeinsame Lösungen finden. Gerade bei Spitzentechnologien muss es besser gelingen, die Ergebnisse erstklassiger Forschung innerhalb Deutschlands und der Europäischen Union schneller in Anwendungen und Geschäftsmodelle zu überführen. Dies findet weiterhin zu oft in anderen Wirtschaftsräumen statt. Hier sollen neue Instrumente wie die Agentur zur Förderung von Sprunginnovationen wegweisend für eine agile Innovationspolitik auf deutscher und europäischer Ebene werden.

Der Innovationsdialog der Bundesregierung wird inhaltlich von einer Geschäftsstelle vorbereitet, die bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften angesiedelt ist. Zur 19. Legislaturperiode wurde der Innovationsdialog neu konstituiert.

Mitglieder aus Wirtschaft und Wissenschaft im Innovationsdialog sind:

Prof. Dr. Henning Kagermann (Vorsitzender des acatech Kuratoriums – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) – Vorsitz des Steuerkreises

Prof. Dr. Dr. Andreas Barner (Präsident des Stifterverbandes und Mitglied des Gesellschafterausschusses der C. H. Boehringer Sohn AG & Co. KG)

Dr. Martin Brudermüller (Vorstandsvorsitzender und Chief Technology Officer (CTO) der BASF SE)

Gabi Grützner (Geschäftsführerin der micro resist technology GmbH)

Prof. Dr. Jörg Hacker (Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften)

Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D. (Direktor des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb)

Reiner Hoffmann (Bundesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds)

Dr. Marion Jung (Geschäftsführerin der ChromoTek GmbH)

Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla (Präsidentin der Technischen Universität Braunschweig)

Prof. Dr. Renate Köcher (Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach GmbH)

Harald Krüger (Vorstandsvorsitzender der BMW AG)

Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer (Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft)

Dr.-Ing. Reinhard Ploss (Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG)

Prof. Dr.-Ing. Günther Schuh (Geschäftsführer der e.GO Mobile AG)

Prof. Dr. Martin Stratmann (Präsident der Max-Planck-Gesellschaft)

Stefan Vilsmeier (CEO der Brainlab AG)

Dr.-Ing. Anna-Katharina Wittenstein (Vorstand der Wittenstein SE)